Wenn dieser Artikel erscheint, werden MUCC bereits ihr neues Album, welches am 26. März erschien, fertiggestellt und ihre Amerikatour TASTE OF CHAOS beendet haben. Als sie uns dieses Interview gaben, waren sie jedoch noch weit von diesen Zielen entfernt, Songs mussten noch gemischt werden, das Orchester war zwar schon vorhanden, die Vocals allerdings nicht und manche der Lyrics mussten sogar noch erst geschrieben werden. Dies resultierte daraus, dass diese Arbeit sehr ungewöhnlich begonnen hatte. Ursprünglich hatten MUCC zwei Minialben geplant, entschieden sich aber dann für ein komplettes Album. Dies ist ein persönliches Interview, in dem wir uns ganz in die aktuellen Gedanken von Tatsuro, Miya, YUKKE und SATOchi vertiefen werden!
Tatsuro
In unserem letzten Interview hast du gesagt, dass das neue Album viele starke Songs beinhalten wird, doch wie stark sind sie wirklich?
Tatsuro: Sie sind wie eine Flut aus Leben. Es ist, als ob sie feste Wurzeln geformt hätten, aus denen Stämme wachsen.
Welche Art von Lyrics verwendest du für solch starke Songs?
Tatsuro: Ich habe die Songtexte nicht so geschrieben, als ob ich auf die Zukunft zusteuern würde. Sie sind eher wie "Hier ist die Zusammenfassung" als "Ich werde weitersehen".
"Houyoku" hatte das Motiv "Weiter als das", nicht wahr?
Tatsuro: Ja, ja, ja, ja. Es gab viele Songs mit diesem Thema, aber diesmal war es etwas anderes. Ich habe mir neulich "Houyoku" angehört und fand, dass auf der CD viele gute Songs sind. Auf diesem Album gibt es viele Songs, die wir uns sorgfältig anhören..
Ich finde dieses Album liegt nahe bei ""6".
Tatsuro: Ich denke, dass der Sound "6" und "Gokusai" nahe kommt, während der Inhalt "Houyoku" ähnlicher ist, denn die Lyrics sind persönlicher und ich singe nicht über die Band. Ich singe über sehr persönliche Dinge.
Früher wie heute hast du, wenn du Songtexte geschrieben hast, dies als Sprecher der Band getan, nicht wahr?
Tatsuro: Ja, da ich die Band repräsentiere, kann ich einfach nicht anders, als über sie nachzudenken und ich finde, dass diese Nuancen irgendwo mit eingeflossen sind, aber dieses Mal habe ich mir überhaupt keine Gedanken darüber gemacht. Ich dachte, dass es okay wäre frei zu sein und das zu tun, was ich tun wollte.
Aber das bedeutet nicht, dass die Songs alle düster sind, oder?
Tatsuro: Nein.
Aber Songs voller Hoffnung gibt es auch nicht.
Tatsuro: Nein. Sie sind nicht wirklich deprimierend oder fröhlich, nicht hoffnungsvoll oder hoffnungslos.
Du hast nicht wirklich etwas verneint oder bestätigt.
Tatsuro: Nein. Als ich die Lyrics geschrieben habe, war ich in dieser Sorte von Stimmung. Zum Beispiel dachte ich, dass es nicht so schlimm ist, vor dem was ich hasse davonzulaufen. Es mag Leute geben, die meinen, dass dies nur eine Flucht vor der Realität ist, oder sagen "Du läufst nur weg!". Aber ich denke nicht, dass es so schlimm ist einen Zufluchtsort zu haben. Ich denke es liegt bei dir selbst, nicht bei anderen, zu entscheiden was gut oder schlecht für dich ist.
Miya
Ich habe gehört, dass eigentlich zwei Minialben geplant waren, ihr euch dann aber für ein komplettes Album entschieden habt.
Miya: Ja, wir wollten eigentlich völlig andere Dinge in sie einbringen.
Waren diese "völlig anderen Dinge" Heavy Metal und Dance?
Miya:: Ja. Metal und Dance. Wir verwenden beide um unser ethnisches Konzept zu vermittlen.
Also hast du, als du im letzten Interview sagtest "Das nächste Album wird viele Songs haben, die euch mit lebensfroher Energie füllen werden", von ethnischer Musik gesprochen.
Miya: Nun, ethnische Musk hat so viele Elemente, die dich dies fühlen lassen, besonders viel Perkussion, die dir das Gefühl roher Hitze gibt. Dieses Mal haben wir sogar einen Trommler eingeladen und er war sehr gut. Er verfügte über eine Hitze, die Schlagzeuger oder Gitarristen nicht haben.
Ethnische Musik wurde bevor Soldaten in den Kampf zogen gespielt, sie sangen und tanzten zusammen, um die Moral zu stärken.
Miya: Ja, und um für Regen zu beten.
Wie hast du angefangen dich für solche Musik, die Menschen so stark beeinflusst, zu interessieren?
Miya: Ich habe diese Musik gehört als wir "Gokusai" veröffentlichten. Ich mag ethnische Instrumente, solche wie die Sitar und Sanshin, wenn sie in die Musik einfließen, kann ich mir die Länder ausmalen, die von der Musik dargestellt werden. Für dieses Album haben wir ethnische Instrumente benutzt, um den Liedern bessere Bilder zu geben.
Oh, habt ihr das Konzept entworfen, nachdem ihr die Songs geschrieben habt?
Miya: Ja. Nachdem ich die Melodien hörte wurde mir klar, "Diese Melodie passt zur Sitar. Nicht zur Gitarre", bei anderen Instrumenten hatte ich dasselbe Gefühl, also beispielsweise "Nicht Elektro, sondern Akustikgitarre". Es war interessant Songs zu machen, deren Melodie nicht auf dem japanischen Stil basiert.
Meinst du, dass ihr den Melodien bei diesem Album mehr Aufmerksamkeit widmet?
Miya: Nicht wirklich, aber ich lege Wert auf die Atmosphäre. Dies ist keine Musik, zu der ein Sänger die Bühne betreten und die komplette Aufmerksamkeit auf sich lenken würde, sie hat mehr etwas von einem obskuren oder verschwommen Bild, welches für die Menge projiziert wird.
YUKKE
Im letzten Interview sagte Tatsuro, dass es viele starke Songs auf dem nächsten Album geben würde, hast du das auch gedacht, YUKKE?
YUKKE: Ich dachte das auch. Diesmal wurden viele Songs ausgewählt und wir mussten uns für nur eine Handvoll von ihnen entschieden, deshalb sind die, die es bis zum letzten Cut geschafft haben durchaus stark, denke ich.
Glaubst du, dass die Songs Stärke zur Geltung bringen?
YUKKE: Ja. Diesmal haben wir Songs kreiert, die die Ansichten verschiedener Leute in sich tragen, die des Arrangeurs und anderer, also fühlten wir, dass die Songs etwas frisches haben und die Zuhörer ein neueres MUCC fühlen würden.
Ich habe gehört, dass neben den Leuten die du erwähnt hast, auch noch NARASAKI von COALTAR OF THE DEEPERS beteiligt war.
YUKKE: Ja. Er hatte mich zuvor gefragt, ob wir nicht zusammenarbeiten wollen und ich meinte Sicher!. Dann haben wir zusammengearbeitet und es war interessant.
An welchem Song hast du zusammen mit NARASAKI gearbeitet?
YUKKE: An "Shion". Als ich gefragt wurde, Wie gefällt dir das? und mir die Demo anhörte, wies der Song viele Farben auf, die wir nicht in unserer Band haben. Teilweise gab es Geräusche, die sich wie ein quakender Frosch anhörten.
Ein quakender Frosch?
YUKKE: Es ist nicht auf der CD, aber ich konnte mir ein sehr farbenfrohes, orientalisches Bild vorstellen, vielleicht ein Laden der nach Weihrauch riecht und das, fühlte ich, war neu.
Ich bin mir sicher, dass "Shion" nach Weihrauch riecht. (lacht) Also liegt dies daran, dass ihr mit unterschiedlichen Leuten zusammengearbeitet und begonnen habt, zwei Minialben ohne Verbindung zu eurer vorherigen Arbeit zu entwerfen.
YUKKE: Ich denke schon. Wir haben zuvor "6" veröffentlicht und diese Arbeit war wie eine Erweiterung des Albums. Wir haben unsere Arbeit mit dem Bewusstsein angefangen, diesmal mehr Songs mit einzubringen und allmählich dachten wir, dass wir ein komplettes Album aufnehmen wollten, dann schlugen wir diese Richtung ein.
Euch ist also bewusst, dass es einen riesengroßen Unterschied zwischen der Produktion eines Minialbums und eines kompletten Abums gibt.
YUKKE: Ja, es ist anders. Nun, wann immer wir ein Album machen, steuere ich einen Menge an Songs bei.
SATochi
Ich habe gehört, dass ihr euer Album diesmal auf eine andere Art und Weise gemacht habt.
SATOchi: Ja. Während es ein Album wie "6" ist, hat es nicht den selben Fluss wie "Gokusai", obwohl wir auch diesmal Singles mit eingebracht haben.
Also waren eure Gefühle und eure Stimmung diesmal anders, als sie es für gewöhnlich in euren Alben sind?
SATOchi: Ich denke, es verhält sich ein wenig anders. Die Methode Songs zu machen unterscheidet sich irgendwie. "6" fühlte sich wahnsinnig an. Also denke ich, dass dies das natürliche Resultat ist.
Du wirkst, als würdest du über jemand anderen reden. (lacht)
SATOchi: Ich kann nicht Songs kreieren und dabei alles beachten.
Also hast du so gearbeitet wie immer?
SATOchi: Ja. Ich machte Songs aus dem, was mir in den Sinn kam.
Ist es so leichter, eigene Songs miteinzubringen?
SATOchi: Ich denke ja. Das Konzept war so ausgelegt, wie wir Songs auch normalerweise machen, also war es leicht, Lieder mit einzubringen. Wenn mir im Vorfeld gesagt worden wäre, dass ich ein ganzes Album machen sollte, hätte ich mir vielleicht eine Menge Gedanken über die Balance gemacht. Nach dem Motto, der erste Song ist so, also sollte der nächste Song dementsprechend aussehen, dann sollte hier ein schneller Song sein...
Also konntest du Songs schreiben, ohne über den Fluss nachdenken zu müssen.
SATOchi: Ja. Als wir uns die Lieder gegenseitig vorgestellt hatten, bemerkten wir, dass sie sehr verschieden waren. Unsere Musikgeschmäcker und Hobbies unterscheiden sich voneinander, deshalb mussten wir uns darüber nicht so viele Gedanken machen.
Welche Songs hast du geschrieben, SATOchi?
SATOchi: Ich habe zwei Songs geschrieben. Über die Titel haben wir noch nicht entschieden, aber an einem Song habe ich zusammen mit Miya gearbeitet.
War es so, dass du die Idee gebracht hast und Miya sie entwickelt hat?.
SATOchi: Als ich die Melodien komponierte, war dies sehr schwer. Ich habe Melodie A und Melodie B verschiedener Songs verbunden, was aber nach zwei Songs klang, obwohl es nur einer sein sollte, also haben wir es geändert.
Ich habe mir den Song angehört als er noch nicht fertig war und ich fand, dass er sehr nach Metal klingt.
SATOchi: Das liegt daran, dass dies das Konzept war. Miya hat mir ein Thema oder einen Stil vorgegeben, wie Metal oder Upbeatdance, eigentlich was ich wollte, solange es nur ein neuer Song war, deshalb habe ich mich dazu entschieden, einen Metalsong zu schreiben.
Den Rest des Interviews könnt ihr in der Zy 39 nachlesen.