Interview

Interview mit RYUICHI, J und SUGIZO

30/08/2013 2013-08-30 04:00:00 JaME Autor: Kay Übersetzer: Sissy

Interview mit RYUICHI, J und SUGIZO

JaME traf sich mit drei Mitgliedern von LUNA SEA vor dem ersten Konzert ihrer Welttournee in Deutschland.


© LUNA SEA Inc.
Am Freitagnachmittag, dem Tag vor dem ersten Konzert ihrer Welttournee, traf sich JaME mit RYUICHI, J und SUGIZO in Deutschland für ein Interview. Alle drei Männer wirkten entspannt und gelassen als sie unsere Fragen über die Show in Bochum, die Geschichte von LUNA SEA, ihre Soloaktivitäten und mehr beantworteten.

Da die meisten Leute wohl mit den Mitgliedern von LUNA SEA vertraut sind, bitten wir euch darum, euch einmal auf eine andere Weise vorzustellen. Dazu stellt bitte den Bandkollegen neben euch vor und erzählt uns etwas Interessantes über ihn, das viele Fans vielleicht noch nicht wissen.

RYUICHI: Das ist unser Gitarrist SUGIZO.

SUGIZO: Schön euch kennenzulernen (lacht). Das ist J, unser Bassist.

J: RYUICHI, unser Sänger.

Und wie sieht es mit etwas Interessantem über jeden von euch aus?

SUGIZO: Manchmal trägt J seine Sonnenbrille auf seinem Kopf, vergisst dies jedoch und sucht dann nach ihr, weil er sie nicht finden kann. (lacht)

Morgen werdet ihr eure allererste Show hier in Europa spielen. Wie fühlt ihr euch dabei? Hättet ihr jemals gedacht, dass ihr hier performen würdet?

RYUICHI: Als wir als Indiesband begannen, dachten wir nicht darüber nach, ob wir außerhalb Japans und weltweit spielen würden. Wir waren wirklich sehr überrascht und begeistert, dass sich unsere Musik in den letzten zehn Jahren so sehr in der ganzen Welt ausgebreitet hat. Sie hat sich durch das Internet verbreitet und das war eigentlich ein Selbstläufer, weshalb wir total überrascht und sehr enthusiastisch waren. Es ist eine wirklich positive Überraschung für uns - wir sind sehr glücklich darüber. Es zeigt uns, dass wir nichts falsch gemacht haben, dass wir das Richtige taten. Wenn wir uns die alten Songs anhören, dann klingen sie für uns nicht alt. Außerdem ist es gut für uns und unser Selbstbewusstsein, gesagt zu bekommen, dass wir alles richtig gemacht haben und die Musik gut war, denn als wir angefangen haben, hat uns soetwas niemand gesagt. Es ist jetzt also wie ein Beweis dafür, dass wir richtig lagen.

Wie habt ihr euch auf diese Tour vorbereitet?

RYUICHI: Wir haben nahezu einen ganzen Monat lang geprobt.

SUGIZO: Es waren wirklich sehr spartanische und schwierige Proben für uns.

Wie habt ihr entschieden, welche Songs auf die Setliste kommen?

J: Es wird 100% LUNA SEA sein. Songs, über die wir denken, dass sie den größten Eindruck bei den Leuten hinterlassen werden und den Standpunkt von LUNA SEA am besten ausdrücken.

In einem vorangegangenen Interview wurde erwähnt, dass ihr an neuen Songs arbeitet. Werdet ihr morgen Abend welche spielen?

SUGIZO: Noch nicht, aber wir arbeiten daran.

Warum habt ihr Bochum als einzige europäische Konzertlocation eurer Tour ausgewählt? Warum beispielsweise nicht Berlin?

RYUICHI: Wir hatten viele Angebote von anderen Ländern, aber uns fiel dieser eine Promoter durch die harte Arbeit auf. Wir dachten, dieses Team macht den Job am besten und hat die richtige Vision, so dass es wohl die beste Idee sein würde es hier in Deutschland zu machen. Und warum nicht Berlin... wir bemerkten nur, dass die Leute und Netzwerke hier sehr eng zusammenarbeiten, so dass wir ein gutes Gefühl damit hatten. Wir dachten nicht, "Warum Bochum, ich möchte da nicht hin", wir haben niemals so gedacht.

SUGIZO: Außerdem ist es sehr LUNA SEA-mäßig nur ein Konzert in Europa und eine Show in den USA zu spielen.

Es ist einige Jahre her, dass ihr zusammen aufgetreten seid. In diesen Jahren seid ihr alle gewachsen und habt euch sehr verändert. Wie hat das die Chemie auf der Bühne zwischen euch verändert und was ist gleich geblieben?

J: Das ist der nächste Schritt für uns. Es ist nicht so, als würden wir herumalbern. Wir wissen, was wir tun und wir wissen, was wir wollen. Wir bringen das gemeinsame Performen auf ein höheres Level. Vor zehn Jahren und auch die zehn Jahre davor war das alles ganz anders. Jedes Mitglied hat eine neue Aussicht, hat neue Dinge im Leben erfahren und all das zusammen ließ uns wachsen. Früher gab es andere Gründe, aber der wichtigste Teil jetzt ist, dass alle wissen was sie tun; wir haben eine neue Perspektive.

Die ersten zehn Jahre von LUNA SEA waren eine sehr beindruckende Zeit. Wie hat euch als Personen dieser Zeitraum verändert?

SUGIZO: Es ist nicht wie jeden Tag im Büro zu arbeiten, sondern eine sehr tiefgreifende Erfahrung mit vielen Erinnerungen. Diese Jahre vergingen so schnell, erstreckten sich durch unsere Zwanziger und Dreißiger, eine Zeit, in der Leute erwachsen werden, in der du dich selbst findest. Das war ziemlich intensiv. Durch unsere Musik sind wir groß und zu Erwachsenen geworden.

RYUICHI: Als ein Büroangestellter werden dir viele Dinge gesagt, die du machen sollst, aber wenn du ein Musiker bist, dann musst du jeden Tag kreativ sein und neue Dinge finden, die man tun kann. Im Vergleich zum normalen Arbeitnehmer musst du viel unabhängiger sein.

Ihr gehört zu den Pionieren des Visual Kei. Seit euren Anfängen hat sich der Stil sehr verändert. Verfolgt ihr noch immer die jüngsten Entwicklungen im Bereich des Visual Kei und was denkt ihr über sie?

RYUICHI: Es gibt viele Bands, die sagen, dass sie wie LUNA SEA sein wollen und das macht uns sehr stolz. Wir wissen, dass die Dinge heute anders sind, es andere Stile gibt und sie sollten einfach weiterhin das tun, was sie machen wollen. Wir genießen es wirklich, dass sie wie LUNA SEA sein wollen und wir hoffen sehr, dass sie erfolgreich sein werden. Wir respektieren sie.

Eure Karriere hindurch habt ihr viele verschiedene Modestile ausprobiert - mit einem sehr extremen Look in den ersten paar Jahren. Wie fühlt ihr euch, wenn ihr Fotos von euch selbst aus dieser Zeit seht?

J: Alle sind ein wenig beschämt, wenn sie sich alte Fotos ansehen. Wie zum Beispiel aus der Oberschulzeit, oder früher und man denkt: "Wie habe ich denn damals ausgesehen?!" Natürlich denken wir auch so, wenn wir uns alte Bilder anschauen, aber es war sehr originell, wir waren wirklich einzigartig. Andere Leute haben uns gesagt, dass wir verrückt waren und sagten: "Warum zieht ihr sowas an?" Vielleicht ist es gemein das zu sagen, aber heutzutage versuchen viele Bands einzigartig zu sein aber es funktioniert nicht wirklich und es gibt unzählige Kopien. Früher war unser Look originell und wirklich etwas Neues.

RYUICHI, du hast in einigen Musicals mitgespielt, wie in dem Broadway Musical Chicago. Wie war es, die Schaupielerei mit in das Singen zu integrieren? War es schwierig, sich daran zu gewöhnen?

RYUICHI: Schauspielern unterscheidet sich sehr vom Gesang, denn man repräsentiert oder interpretiert jemand anderen, nicht sich selbst. Dementsprechend ist es eine andere Rolle. Ich musste mich in die Rolle eines Anwalts hineinversetzen und das war eine ziemliche Herausforderung für mich.

RYUICHI, du hast in einem der Promotionvideos für diese Tour dein Interesse für deutsche Städte angesprochen. Was interessiert dich an ihnen?

RYUICHI: Ich mag Autos und Uhren wirklich gern und hier in Deutschland gibt es Marken wie Mercedes Benz - das interessiert mich sehr. Außerdem sind die Städte hier sehr sauber und auf den Straßen liegt kein Müll. Daher fühlt es sich ähnlich an wie in einigen Teilen von Japan.

Diese Frage geht an J. Du hast bereits mehrere Bands produziert. Wie entscheidest du, welche Künstler du produzieren möchtest?

J: Ich denke es gibt für jeden eine Chance innerhalb der Musik. Aus diesem Grund muss eine Band für mich nicht talentiert sein. Man braucht keine tollen Fähigkeiten an den Instrumenten. Wenn ich eine Band auswähle, dann sehe ich sie mir live an und wenn ich Energie sehe und den Hunger in ihnen spüre, dann ist das der Moment, in dem ich meine Entscheidung treffe. Es geht nicht um ihre technischen Fähigkeiten, sondern um das Gefühl, das sie vermitteln, wenn sie ihre Musik spielen.

Kannst du uns bitte etwas über dein neuestes Projekt, Dessert Flame Frequency erzählen?

J: Ich mag harte, schwere Musik und diese Art von Musik ist sehr übersetzbar, Leute können sie sofort interpretieren. Ich finde, dass Musik nicht nur zum Hören da ist - es geht ganz einfach um Leidenschaft. Darum entschied ich mich dafür meine Verstärker und den elektrischen Kram loszuwerden und mit einem akustischen Sound zu experimentieren. Und selbst mit den akustischen Instrumenten fühle ich mich noch immer in der Lage, harte Musik zu machen. Ich fand es interessant, dass ich in der Lage war, einen neuen Weg zu finden, Musik in einer nicht-stereotypen Art und Weise zu übermitteln.

Wird es CD Veröffentlichungen geben?

J: Ich habe keine CD Veröffentlichungen geplant, aber demnächst wird eine DVD herauskommen. Allerdings ist die nur für meinen Fanclub verfügbar, es ist jedoch etwas, woran ich gerade arbeite.

SUGIZO, du spielst viele Instrumente aber du komponierst und produzierst auch Musik. Was magst du von all dem, was du jemals gemacht hast, am liebsten?

SUGIZO: Das ist ziemlich schwierig... es ist unmöglich für mich nur eine Sache auszuwählen, einen Favoriten auszusuchen, denn alles was ich tue, hat letztendlich auch einen Einfluss auf LUNA SEA. Egal was wir getrennt voneinander anstellen, es hängt zum Schluss trotzdem mit LUNA SEA zusammen. Ich kann nicht wirklich eine Wahl treffen aber mit was auch immer ich mich gerade beschäftige, ist das Allerwichtigste für mich. Es funktioniert in beide Richtungen: Ganz gleich was ich alleine mache, beeinflusst LUNA SEA aber das ist auch umgekehrt der Fall und alles was ich gerade mit LUNA SEA erfahre, fließt auch mit in meine Soloprojekte ein. Egal was man tut, was man sich im Leben stellen muss - neue Erfahrungen und alles, was wir lernen - all das ist wichtig. Von allem was man tut, lernt man etwas Neues. Das ist auch sehr wichtig.

Weihnachten steht vor der Tür. Wie feiert ihr normalerweise und gibt es Weihnachtsfeierlichkeiten, die ihr speziell mögt?

SUGIZO: Ich mag es, am Weihnachtstag in die Kirche zu gehen, ich gehe gern zur Messe. Ich bin kein Christ oder Katholik aber ich mag das Fest. Es ist wie eine große Geburtstagsparty für Jesus, es ist ein sehr bedeutsamer Tag.

In einem früheren Interview erwähnte SUGIZO, dass ihr gerade an neuem Material für LUNA SEA arbeitet. Könnt ihr uns ein wenig mehr darüber erzählen? Was sind eure Pläne?

RYUICHI: Wir arbeiten gerade hart daran.

J: Wir haben bald sehr große Neuigkeiten für alle, aber jetzt ist das alles noch geheim. Also freut euch bitte alle auf mehr News von LUNA SEA in der nächsten Woche.

Richtet euch zum Schluss bitte noch an eure internationalen Fans.

SUGIZO: Es ist für uns eine große Ehre hier in Europa zu sein und eine Show mit LUNA SEA zu spielen. Für mich fühlt es sich wie der erste Schritt an und ich hoffe, dass es ein zweites Mal geben wird, an dem wir zurückkehren werden, um alle wiederzusehen. Also wenn morgen alles gut läuft mit dem Konzert, dann freu ich mich darauf wiederzukommen.

J: Zuerst einmal verging so viel Zeit. Wir sitzen jetzt hier und es ist bereits komisch für mich, dass wir drei gerade dieses Interview zusammen machen. Und das ist schon ein Zeichen für mich, dass so viel Zeit vergangen ist. Die Show findet morgen statt und ich freu mich sehr darauf. Leute aus Deutschland und ganz Europa kommen her und dann werden wir die Sache erweitern, indem wir nach Los Angeles und quer durch die ganze Welt gehen. Unsere Musik hat sich über die gesamte Welt zu so vielen Leuten verbreitet und ich freue mich darauf zurückzukommen und überall auf dem Erdball neue Leute zu treffen.

RYUICHI: Viele Leute haben uns noch nie live in Person gesehen, aber ich bin sehr dankbar, dass all diese Leute unsere DVDs und CDs kaufen, ohne, dass sie je die Möglichkeit hatten, uns live zu sehen. Weil es für so viele Leute das erste Mal sein wird, müssen wir eine Show abliefern, die alle Erwartungen übertrifft, alle Vorstellung darüber, was LUNA SEA ist. Deshalb möchte ich auf dem Konzert alles geben.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für eure Show morgen.


JaME möchte an dieser Stelle LUNA SEA, Takeshi Asai, Paul Chu und den Übersetzern dafür danken, dieses Interview ermöglicht zu haben. Außerdem vielen Dank an Cynthia.
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