Doukoku "Sekai"~Europe Tour 2015

Ende Mai 2015 brach das Elektro-Rock-Duo Doukoku erstmals nach Europa auf. Für ihre Doukoku "Sekai" ~Europe Tour 2015 spielten die beiden Musiker in München, Wien, Berlin, Bremen und Hamburg. JaME war nicht nur beim Konzert am 3. Juni im Berliner cube[moa:beat] dabei, sondern besuchte im Vorfeld auch die Autogrammstunde im J-Store Berlin.

Bereits am Nachmittag hatten sich einige Fans für die besondere Autogrammstunde (inkl. Purikura-Session) mit den Brüdern Ryusuke und Fumiya vorm J-Store Berlin eingefunden. Die fannahen Musiker erfüllten in gut zweieinhalb Stunden jeden Autogrammwunsch, machten Scherze mit den Fans im Purikura-Automaten und zeigten sich auch sonst unglaublich gut gelaunt.

Am Abend selbst traf man die meisten der Fans vom Nachmittag erneut vorm Eingang des etwas versteckt gelegenen kleinen Clubs cube[moa:beat] wieder. Nach dem Einlass versammelte sich das neugierige und aufgeregte Publikum vor der Bühne, die – da sie fast ebenerdig war – die Fans etwas später mit den Musikern auf Augenhöhe miteinander interagieren lassen sollte. Kurz nach 20:30 Uhr eröffnete Tourmanagerin Madlen den Abend mit einer kleinen Einstimmung und der Aussicht auf eine besondere Verlosung, bei der man am Ende der Tour eine von Fumiyas Akustikgitarren gewinnen konnte.

Wenig später schritt Gitarrist Fumiya, mit einem Fächer in der Hand, dicht gefolgt von Sänger Ryusuke, auf die Bühne. Anschließend erfüllten die ersten geheimnisvollen Melodien von "Meiyaku no kagi" den Saal. Die Tempo- und Instrumentierungswechsel sowie Ryusukes Aufforderung zum Mitklatschen vermochten bereits zum Auftakt des Konzertes die Fans in Bewegung zu versetzen. Leider schmälerten gelegentliche Tonprobleme das Hörvergnügen, das Duo ließ sich davon jedoch gar nicht beirren und gab von der ersten Minute an alles auf der Bühne. Im zweiten Track wurde das Publikum von Beginn an aufgestachelt und mit eingebunden. Das energetische "Gyakutai no namida" bot ohnehin viel Raum zum Tanzen und Springen – und nicht nur das. Denn schon jetzt lieferten die beiden Brüder den ersten vorsichtigen Fanservice ab, nach dem Fumiya mit einem tollen Gitarrensolo glänzte. Finster, aggressiv und hart ging es hingegen in "Tasogaredoki" zu. Neben vereinzeltem Headbanging, stachen hier auch der tanzende und zwischendurch ab und an irre lachende Ryusuke und das Gitarrensolo Fumiyas heraus, bei dem er sich einfach treiben ließ. Bis zum ersten MC machte das Duo mit einem Mix aus superschnellen Beats und flotten Headbangern weiter. Dabei wurde immer wieder das Publikum mit eingebunden und die beiden Musiker wechselten immer wieder die Position auf der Bühne, stellten sicher, dass alle anwesenden Fans voll auf ihre Kosten kommen würden.

Im oben bereits kurz angesprochenen MC begrüßte das Duo das Berliner Publikum auf Deutsch und – wenn die Sprachkenntnisse nicht mehr ausreichten – auf Englisch bzw. Japanisch und erklärte auch, wer von ihnen der ältere Bruder ist. Dann kündigte Ryusuke den Titel des nächstes Liedes an: "Asuka". Dieser Titel ist nicht nur einer der bekanntesten von Doukoku, er besitzt auch durch seine mythischen Klänge eine nahezu hypnotisierende Kraft. Später verleitete der charismatische Sänger das Publikum erneut zum Mitklatschen und Fumiya unterstützte seinen Bruder gesanglich während der Refrains. Kaum waren die letzten Töne des Liedes verklungen, läutete das Duo die gefühlvolle Rockballade "Usei" ein. Viele Fans werden eher mit der Akustikversion des Songs vertraut sein – umso schöner war es deshalb, "Usei" in seiner ursprünglichen Form live genießen zu können. Im nachfolgenden Stück, "Hoshi no mabuta", klatschte das Publikum energisch zur Melodie, es dauerte nicht lange, bis man die ersten Hände oder Fächer durch die Luft wedeln sah. Ryusuke nutzte die Gelegenheit – Fumiyas Gitarrensolo –, um den Anwesenden erneut etwas Fansservice zu bieten, indem er sich an seinen Bruder anlehnte und zusammen mit ihm den Moment genoss.

Danach wartete ein weiteres MC auf die Konzertgänger. Allerdings war dies kein Gewöhnliches. Ryusuke forderte seinen Bruder auf, ein paar Töne von RAMMSTEIN zu spielen, da Fumiya in letzter Zeit an dieser Band gefallen gefunden hatte. Dieser kam der Aufforderung zur Freude der wartenden Menge äußerst gern nach, doch leider spielte er nur ein paar Akkorde. Nichtsdestotrotz erntete er mit dieser kurzen Kostprobe viel Jubel und Applaus und legte damit die ungefähre Gangart für die nachfolgenden Lieder vor, bei denen wild getanzt, gesprungen, geklatscht und geheadbangt wurde. Den Auftakt bildete das mit Gothic-Melodien gespickte "Tsukiyo no tousousha". Neben dem energetischen Duo war es auch äußerst interessant zu sehen, dass allerspätestens an diesem Punkt auch die Besucher, die an den Seiten saßen, entweder den Kopf hin und her wirbelten oder zumindest im Takte der Musik ihre Füße hin und her wippten. Das Publikum folgte Doukoku auch bei den nachfolgenden Liedern "Onikakushi" und dem rockigen "Tenshou no hitomi" anstandslos. Dabei war es auch völlig egal, ob nun Ryusuke oder Fumiya dem Publikum einheizte und dieses auf Touren brachte. Kurzum, der Funke war endgültig übergesprungen. Das letzte Lied der Setlist, "Jinkou shoujo", verlangte Fans wie Band noch einmal alles ab, geizte daher auch nicht mit Interaktionen auf beiden Seiten.

Kaum dass sich die beiden Musiker von der Bühne zurückgezogen hatten, hallten auch schon die ersten Rufe nach einer Zugabe durch den Raum. Doch bevor ihr Wunsch erhört wurde, ergriff noch einmal Tourmanagerin Madlen das Wort, gab die weiteren Event-Punkte des Abends vor und stimmte das Publikum auf die Zugabe ein. Doukoku bedankten sich bei ihrer Rückkehr auf die Bühne auf Deutsch. Zum Ausklang des Abends hatte das Duo die energetische Gute-Laune-Nummer "Ai no sukima" ausgewählt. Von tiefem Dank und Freude erfüllt, verbeugten sich die Geschwister an dessen Ende tief, ehe sie die Bühne erneut verließen. Doch auch dieses Mal wollten sich die Fans von den beiden Musikern noch nicht so recht trennen und stimmten einen weiteren "Encore"-Choral an. Zur Freude und Überraschung aller, kamen die Brüder dem Wunsch erneut nach und ein letztes Mal wurde "Jinkou shoujo" zum Besten gegeben. Bis im Zuschauerraum die Beleuchtung aufflammte, sang und klatschte das Publikum gemeinsam mit den Musikern.

Das Konzert selbst mag kurz nach 21:50 Uhr zu seinem Ende gekommen sein, aber für die Fans warteten mit einem unterhaltsamen Live-Interview, einer weiteren Autogrammstunde und der Verlosung von Fumiyas Gitarre noch weitere Gründe im cube[moa:beat] zu verweilen. Wie schon am Nachmittag, so zeigten sich Doukoku auch am späten Abend noch sympathisch und sehr fannah. Wer bis zum Schluss vor Ort war, verließ die Venue sogar erst kur vor Mitternacht.

Doukoku präsentierten sich dem deutschen Publikum als energetisches und vor allem mitreißendes Elektro-Rock-Duo, das ohne Schwierigkeiten Klänge aus dem Hard-Rock und Metal mit eingängigen wie stimmungsvollen Melodien von Gitarre und Synthesizer zu untermalen weiß. Wer sie bei dieser Tour verpasst hat, der sollte sich aber unbedingt beim nächsten Mal vornehmen, eine ihrer Shows zu besuchen. Es lohnt sich!


Setlist:
01. Meiyaku no kagi (盟約ノ鍵)
02. Gyakutai no namida (虐待ノ涙)
03. Tasogaredoki (黄昏刻)
04. Shinen (深淵)
05. Seishin shoujo (精神少女)
-MC-
06. Asuka (飛鳥)
07. Usei (雨声)
08. Hoshi no mabuta (星ノ瞼)
-MC-
09. Tsukiyo no tousousha (月夜ノ逃走者)
10. Onikakushi (鬼隠)
11. Tenshou no hitomi (転生ノ瞳)
12. Jinkou shoujo (人工少女)

Zugabe 1:
13. Ai no sukima (愛ノ隙間)

Zugabe 2:
14. Jinkou shoujo (人工少女)


JaME bedankt sich ganz herzlich bei Doukoku und Triple A Unit.