Ursprünglich wollte ich euch dieses Jahr nicht mit meinen Beitrag zum Jahresrückblick langweilen. Zumal die vergangenen zwölf Monate für mich einer extraordinären Berg- und Talfahrt gleichkamen und die Abschiede (auch die, der ewigen Art) leider überwogen - im persönlichen wie im musikalischen Bereich. Für mich war 2011 also kein gutes Jahr, deshalb möchte ich auch gleich mit dem Schock des Jahres beginnen.
Bis zuletzt war ich fest von einer Rückkehr D'espairsRays überzeugt. Aber die Quittung kam ja dann im Sommer, als sich die vier Musiker schweren Herzens doch für eine Trennung aussprechen mussten. Da mir jedoch die Gesundheit aller vier am Herzen liegt, kann ich den Trennungsgrund nur allzu gut nachvollziehen und hoffe jetzt stattdessen auf eine Reunion. Weniger Glück hat dafür Ishii von Kagrra, gehabt. Wo HIZUMI noch die Reißleine ziehen konnte, hatte der gute Ishii keine Chance mehr und wurde viel zu früh aus dem Leben gerissen - wie auch so viele andere in 2011 -, auch wenn ich noch immer nicht weiß, woran er nun eigentlich gestorben ist.
Zerstreuung und physische Ablenkung fand ich dieses Jahr nur auf einigen wenigen Konzertbesuchen, wie D im Mai, und GACKT und DIR EN GREY im August. Dafür haben mich D von all den drei Konzerten am meisten bewegt, da ich dort mit Abstand den größten Spaß hatte und mich prächtig amüsierte. Gleichwohl ich dafür wieder ca. 300 km Anfahrtsweg in Kauf nehmen musste. Entfernungsmäßig war GACKTs Gastspiel in Leipzig für mich ein absolutes Muss, fand es doch quasi nur einen Katzensprung entfernt von meiner Heimatstadt statt. Allerdings hatte ich mir von der Performance etwas mehr versprochen. Dafür war aber Chachamaru verdammt gut drauf und zauberte so einige Male ein Lächeln in mein Gesicht. Der Besuch des DIR EN GREY Gigs in Berlin war eine absolute Premiere für mich. Da es mir an dem Tag aber nicht sonderlich gut ging, konnte ich die gesamte feurige Atmosphäre um mich herum, mit all den jubelnden Anhängern nur vage wahrnehmen. Eins muss man den fünf Musikern aber lassen, die Zeit war im Nu vorbei und sie konnten mich durchaus mit ihrer interessanten bis bizarren Performance fesseln.
Anders sah es da bei den CD-Veröffentlichungen aus. Es gab nur einige Stücke, die meine Aufmerksamkeit erregten und die kamen meistens von Künstlern, bei denen mich die Vorwerke schon zu begeistern wussten. Beispielsweise "After Eden", das dritte Album von Kalafina, das ich auch heute noch rauf und runter höre - aber warum musste es erst im September rauskommen??? Oder auch "FIVE" von Popqueen Hamasaki Ayumi sowie Fukui Mai und ihre Doppelsingle "Yakusoku no basho/Tatta hitori no mikata". Doch bei den beiden letztgenannten Veröffentlichungen liegt es nicht einzig allein an dem oben genannten Grund sondern auch noch an deren Verknüpfung mit der Videospielindustrie. So war Fukuis Single durch die offensichtliche Verbindung mit FINAL FANTASY XIII-2 ein Muss. Auf Hamasakis Album kam ich durch den Titelsong "progress", den ich im Spieletrailer zu Tales of Xillia aufspürte und in dessen energetische Rhythmen ich mich verliebte, weshalb ich mir letztendlich dann das Album kaufte. Letztlich gab es aber auch noch einen Neuzugang in meiner CD-Sammlung zu verzeichnen: Angelos Album "BABEL". Hier ist der Anstoß des Interesses relativ offensichtlich, las ich doch im Vorfeld, dass Karyu bereits ein paar Songs beigesteuert hatte. Da war dann natürlich die Neugier da, wie sich diese Lieder und Angelo im Allgemeinen so anhören. Anfangs kämpfte ich ziemlich mit meinen Emotionen und es dauerte fast zwei Wochen ehe ich mich dazu durchringen konnte, das Album anzuhören. Mittlerweile habe ich mich an die neuen Gegebenheiten gewöhnt und höre es mir sehr gerne an. Ich werde die Gruppe daher sicher auch noch in Zukunft verfolgen. Selbiges gilt auch für THE MICRO HEAD 4N'S, der neuen Gruppe von TSUKASA und ZERO - nur hier kann man musikalisch noch keine genaue Aussage treffen.
Abschließend kann ich nur noch sagen, dass ich fast dafür bete, dass 2012 besser werden möge als das vergangene Jahr. Nichtsdestotrotz möchte ich euch allen ein gutes, neues Jahr voller Glück, Freude und viel Gesundheit wünschen.
Single des Jahres:
Fukui Mai - "Yakusoku no basho/Tatta hitori no mikata"
Album des Jahres:
1. Kalafina - "After Eden"
2. Hamasaki Ayumi - "FIVE"
3. Angelo - "BABEL"
Schock des Jahres:
1. D'espairsRays Trennung
2. Ishiis Tod
Konzert des Jahres:
1. D in München
2. DIR EN GREY in Berlin
3. GACKT in Leipzig
