Interview

Interview mit MUCC in Finnland

26/07/2013 2013-07-26 04:00:00 JaME Autor: fvea & Matron Übersetzer: Sayu

Interview mit MUCC in Finnland

Die Band teilte ihre Gedanken über ihr neustes Album und über die Musik im Allgemeinen mit uns.


© JaME - Didier CABOCHE
JaME traf MUCC in Helsinki, Finnland, am Tag des zweiten Konzerts ihrer Chemical Parade Europa-Tour, am 17. Januar 2011. Sie sprachen über ihr neustes Album "Karma" und teilten uns ihre Gedanken und Gefühle mit, die sie mit Musik verbinden.


Letzten Samstag habt ihr den ersten Gig dieser Europa-Tour in Moskau gespielt. Wie fühlt es sich an zurück in Europa zu sein?

Tatsurou: Es ist kalt!
Miya: Es ist schön.

Als ihr das letzte Mal in Europa gewesen seid, war eure Tour sehr lang. Dieses Mal habt ihr weniger Auftritte. Denkt ihr, dass das die Atmosphäre dieser Tour verändert?

Miya: Es mag die Atmosphäre ändern.
Tatsurou: Es fühlt sich an als wären wir in Japan auf Tour. Auch wenn es diesmal ein kleineres Ausmaß in Europa ist, haben wir das Gefühl, als ob wir für einen längeren Zeitraum in Japan touren würden.

Euer neuestes Album "Karma" ist eine Mischung aus verschiedenen Atmosphären - von dance beats über jazzige Songs und ruhige Melodien. Wie war life die Prozedur diese Songs zu schreiben ab?

Miya: Jeder von uns, ohne Vorbereitung oder vorher was zu besprechen, schrieb seine eigenen Songs. Irgendwann haben wir uns alle getroffen und unsere Ideen zusammen getragen und so entstand das Album. Also war es eigentlich wie immer.

Was sagen die Ziegen, die Gasmasken und der pinke Himmel des CD-Covers über die Thematik des Albums aus?

Miya: Als ich mir das Album angehört habe, nachdem es fertig war, fiel mir auf, dass es eine Mischung aus verschiedenen Einflüssen und Elementen, wie digitale Klängen und rohen, instrumentalen Sound, hat. Alles war zusammen gemischt, deswegen wollten wir diese gemischten Gefühle und Einflüsse auch auf unser Cover bringen und dabei sowohl die chemische, wie auch die biologische Seite von Dingen mischen.

Euer Stil ist dafür bekannt, dass er sich mit jedem Album sehr verändert. Das bringt euch zwar neue Zuhörer, aber auf der anderen Seite erfordert es auch eine Unvoreingenommenheit von euren Fans. Wie denkt ihr, hat sich das auf eure Karriere ausgewirkt?

Miya: Diese Veränderung ist einfach MUCC, das sind wir. Deshalb, um ehrlich zu sein, ist es uns egal.

Wie ist eure Beziehung zu euren eigenen Instrumenten, oder Tatsurou, zu deiner Stimme? Was mögt ihr am meisten daran?

SATOchi: Ich mag das Schlagzeug, weil wenn man es wirklich fest schlägt, dann klingt es auch sehr stark und wenn man es leicht schlägt, dann klingt es auch leicht. Es spiegelt das Gefühl wirklich direkt wieder. Ich bin nicht wirklich gut gebildet – deswegen mag ich dieses Instrument sehr. Es ist recht ähnlich zu mir selbst.
Miya: Ich habe mich für die Gitarre entschieden, weil ich sie eh gespielt habe. Es würde keinen Unterschied machen, wenn ich stattdessen Schlagzeug spielen würde. Also gibt es über diese Beziehung nichts Spezielles zu sagen.
Tatsurou: Ich sehe meine Stimme als ein Instrument meiner selbst, aber der Unterschied zwischen meiner eigenen Stimme und den anderen Instrumenten ist, dass ich den Klang nicht verändern kann, da es meine eigene Stimme ist. Also versuche ich einfach das meiste aus ihr raus zu holen.
YUKKE: In erster Linie dachte ich, dass ich weder Schlagzeug spielen, noch singen kann - deswegen hab ich mich nicht dafür entschieden Schlagzeuger oder Sänger zu werden. Also gab es nur zwei Möglichkeiten: Die Gitarre oder der Bass. Und die Gitarre ist eigentlich ein Hauptbestandteil der Band. Der Gitarrist steht immer im Mittelpunkt der Bühne und ist derjenige, der immer angibt. Aber ich selber bin nicht so ein Typ Mensch. Ich bevorzuge es eher im Hintergrund zu sein. Also habe ich den Bass gewählt, weil er die gleichen Charakteristika hat wie meine eigene Persönlichkeit.

Der Song "Daraku" auf "Karma" ist fast komplett auf Englisch gesungen, was sehr ungewöhnlich für euch ist. Wie wurde das Lied geboren? Tatsurou, wie fühlt es sich an auf einer fremden Sprache zu singen?

Tatsurou: Als ich den Song geschrieben habe, dachte ich über die japanischen Fans nach, die ihn hören würden. Die meisten unserer Fans verstehen den Sinn des Liedes nicht wirklich, wenn es komplett auf Englisch geschrieben ist. Stattdessen fühlen sie zuerst die Atmosphäre. Wenn die Lyrics auf Japanisch sind, verstehen sie, worüber wir singen. So können sie sich ihren eigenen Sinn des Liedes kreieren. Aber wenn wir es auf Englisch machen, müssen sie unsere Lieder hören und die Atmosphäre spüren, ohne den Text zu verstehen. Das war eigentlich meine erste Idee, diesen Song auf Englisch zu schreiben. Wenn ich das Lied live singe fühlt es sich recht erfrischend, sehr neu und auch interessant an. Aber die Sache ist, dass wenn wir dieses Lied in Europa spielen, wird die Situation in das komplette Gegenteil gedreht, weil sie erst die englischen Lyrics verstehen, was auch ein sehr interessanter Punkt ist.

Eure Lieder haben eine starke, persönliche Wichtigkeit für viele eurer Fans. Wie fühlt es sich an in der Position zu sein Lieder zu schreiben, die sehr bedeutungsvoll für andere Leute werden können?

Miya: Ich bin froh, wirklich froh.
Tatsurou: Ich bin auch sehr froh darüber, dass unsere Songs etwas Besonderes im Leben unserer Fans werden können, weil das Gleiche passierte mir, als ich mit Musik aufwuchs. Ich habe auch einige Lieder, die mir sehr wichtig sind.

Und was bedeutet euch persönlich die Musik?

SATOchi: Es klingt ein wenig komisch, aber sie ist sehr ähnlich zur Luft: Sie ist immer da, sie existiert selbst wenn man ihre Existenz nicht wahrnimmt. Man kann sehr viel darüber nachdenken, aber selbst wenn man es nicht tut, ist sie immer noch da. Man merkt nicht, dass sie existiert. Das ist Musik für mich.
Miya: Für mich ist Musik etwas, auf was sich all meine Aktivitäten beziehen und sie dient mir als mein persönliches Tagebuch.
Tatsurou: Meine Gedanken sind ziemlich die gleichen wie die von SATOchi. Sie ist immer da, sie ist so natürlich, dass man gar nicht wahrnimmt, dass sie da ist.
YUKKE: Musik ist zu einem der wichtigsten Bestandteile meines Lebens geworden, denn wenn ich in meiner Schulzeit kein Interesse an Musik gefunden hätte, dann wäre ich jetzt nicht hier.

Was fühlt ihr, wenn ihr spielt?

Tatsurou: Wenn ich auf der Bühne singe, dann kann es mich wirklich berauschen. Ich spüre Spannung und andere Dinge, die eigentlich im täglichen Leben nicht auftreten, aber eben auf der Bühne.
SATOchi: Wenn ich Musik spiele, dann gebe ich wirklich an. Ich weiß nicht warum, aber wenn ich auf dem Schlagzeug-Hocker sitze, gebe ich an.
Miya: Ich selber nehme nicht wahr, wie ich mich auf der Bühne verändere. Aber wenn ihr mich spielen seht, dann seht ihr vielleicht, dass ich auf der Bühne, oder wenn ich spiele, anders bin, aber ich selber bemerke nicht, dass ich mich verändere.
YUKKE: Wenn ich Bass spiele, spüre ich auch diese Veränderung der Spannung vom Tief zum Hoch, die ich im täglichen Leben nicht spüre.

Ihr habt hunderte von Gigs gespielt. Wie fühlt ihr euch bevor ihr die Bühne betretet? Hat sich dieses Gefühl über die Jahre verändert?

Tatsurou: Ich bin nervös.
Miya: Ich werde auch nervös.
SATOchi: Ich auch.
YUKKE: Ich werde auch nervös, aber die Stimmen des Publikums berauschen mich total.

Was würdet ihr gerne mit euren Auftritten ausdrücken? Was sollen eure Zuhörer erleben?

Miya: Wenn sie den Raum voll Atmosphäre und das Zusammensein mit uns genießen, dann ist es genau richtig.

Was ist das Beste am Touren?

YUKKE: Essen.
Tatsurou: Ich mag diesen ganz bestimmten Moment, wenn ich mich auf ein Bett lege, nach einer wirklich gelungenen Show.
Miya: Ich mag den Prozess, wie sich die Band auf eine Art verändert vom Anfang der Tour, über den Mittelteil bis hin zum Ende. Das ist, was ich am meisten am Touren mag.
SATOchi: Ich mag Probleme - YUKKEs Probleme.

Und was vermisst ihr an zu Hause?

Tatsurou: Wenn wir für lange Zeit auf Tour sind, vermisse ich definitiv japanisches Essen.
YUKKE: Wenn ich für eine längere Zeit auf Tour bin, fange ich an, mein eigenes Kissen zu vermissen.

Im Mai werdet ihr zum Nippon Budokan zurückkehren, mit zwei Konzerten. Was sind eure Erwartungen davon?

Tatsurou: Ich hoffe wir können wie gewohnt spielen.
Miya: Wir haben meistens an kleineren Orten gespielt, aber im Budokan können wir mit einer größeren Produktion spielen, so dass wir uns selbst und das Konzept der Alben durch eine bessere Performance so ausdrücken können, wie sie sein sollten. Ich freue mich wirklich darauf und ich würde mich freuen, wenn europäische Fans nach Japan kommen würden, um uns im Budokan zu sehen. Das wäre wirklich toll.

Habt ihr zum Schluss noch eine Nachricht an eure finnischen Fans?

SATOchi: Es ist sehr kalt in Finnland, aber MUCCs Konzert wird euch wärmen, also kommt bitte uns zu sehen, um euch aufzuwärmen.
Miya: Ich mag die finnische Kultur sehr und ich bin wirklich froh, dass wir fast jedes Jahr wieder hierher kommen können. Ich bin wirklich glücklich darüber, also hoffe ich, dass es auch in Zukunft so bleibt.
Tatsurou: Ich bin auch sehr froh, dass wir wieder und wieder zurück kommen können. Ich merke, dass es viele Fans gibt, die wirklich auf uns warten, also freuen wir uns auch, aber ich hoffe, dass die Fans sich noch mehr freuen können, als wir es tun.
YUKKE: Ich bin auch sehr glücklich darüber, dass unsere Fans ihren Enthusiasmus so direkt zeigen, dass ich wirklich merke, dass sie auf uns gewartet haben. Das macht mich wirklich glücklich.


JaME möchte der Band, MAVERICK DC GROUP und Gan-Shin dafür danken, dass sie dieses Interview möglich gemacht haben.
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