Verrückte Frösche in Europa

Ihr Image als starkrockende Knalltüten haben die drei Jungs während ihrer beiden Konzerte im Rahmen des Jap-Ro Festivals in Bonn und Utrecht im Sommer auch hierzulande gefestigt. the fool haben anscheinend Blut geleckt, denn schon Ende November kehrt die 3-Mann-Kombo zurück zum alten Kontinent, diesmal für eine ganze Tour.
Im Interview baten wir Gunji, TACA und Goo um eine kurze Selbstvorstellung, befragten sie zur Bandgeschichte und ihren bisherigen Erfahrungen und erhielten Einblick in das neue erste Album der Band.

Würdet ihr euch bitte vorstellen?

Gunji: Hallo, mein Name ist Gunji. Ich bin der Sänger von the fool... ähm... einen Moment bitte. (verzweifelt zu Goo und TACA) Was sage ich denn sonst immer? Ähm… I am very gentleman of Japan!
Musikalisch wurde ich beeinflusst von Rock, Punk, Heavy Metal, Grunge und Electro. Bands wie The Prodigy, The Chemical Brothers, NOFX, Green Day … aber ich mag auch viele japanische Bands, wie die BOOM BOOM SATELLITES, GOING STEADY, X JAPAN und LUNA SEA.

TACA: Hi, ich bin TACA. Ich bin Gitarrist bei the fool. Mein Hobby ist Fotografieren. Schöne Landschaften, Stadtlichter oder Industriegelände. Besondere Orte. Ich mag den Double Cheeseburger von McDonalds, aber ohne Gurken! (lacht) Könnt ich immer essen.
Ich höre gern die BOOM BOOM SATELLITES, und ich mag hide von X JAPAN. Ich liebe japanischen Rock! GLAY, L'arc~en~ciel und LUNA SEA.
(nach kurzer Rücksprache mit Gunji)
Ah, und wir mögen dieS, die Band von Dai! Sie sehen zwar nach VK aus, aber der Sound ist anders.

Gunji: Rock! Loud! Emotional!

TACA: Sehr cool, aber schwer zu beschreiben. Wir sind gut befreundet, ich respektiere sie sehr.

Gunji: Ich glaube, Deutsche würden sie mögen!

Goo: Mein Name ist Goo, ebenfalls Gitarrist von the fool. Ich mag Kaffee und Schokolade. Ich mag J-Pop. (Gelächter) Zum Beispiel Nakashima Mika oder EXILE. Beeinflusst haben mich LUNA SEA, besonders Sugizo.

Gunji: Er ist ein bisschen schüchtern... und er ist mein älterer Bruder, wusstest du das?
Zwischen uns gibt es eine sehr starke Verbindung. Das ist nichts, was man verheimlichen müsste. Es ist etwas Großartiges, denke ich.

TACA: Ich war… wie soll ich sagen… eine Art Schüler der beiden. Ein bisschen wie ein Assistent. Gunji war damals ein total cooler Gitarrist -

Gunji: Ja, WAR ich! (lacht)

TACA: - ich habe ihn geliebt. (lacht) Ich respektiere ihn sehr. Für mich ist er ein Senpai.

Gunji: Wir kennen uns schon lange und verstehen uns gut. Und ich vertraue Goo sehr, weil er mein Bruder ist. the fool ist ein Team. Wir kommen als Band gut miteinander aus, weil wir alle eine tiefe, freundschaftliche Verbindung zueinander haben.
Ich wollte unbedingt Bandleader bzw. Frontmann sein, aber als Gitarrist war das in meinen früheren Bands schwierig. Ich will Musik machen, die ich selbst mag. Ich will verrückte Musik machen, die Spaß macht. Also gründete ich the fool, um das zu verwirklichen. Vor zwei Jahren rief ich also TACA an, wir begannen das Visual Image zu planen, Musik zu machen und jetzt... naja, jetzt sind wir da. Das ist unsere Bandhistory.
Ich denke, das Wichtigste in einer Rockband ist Kommunikation, Freundschaft und Vertrauen. Daher ist the fool das beste Team für mich.

Ihr habt am 31. Juli in Bonn und am 1. August in Utrecht gespielt, zusammen mit Luzmelt im Rahmen des Jap-Ro Festivals von Astan. Das Konzert in Bonn war euer erster Auftritt im Ausland. Wie waren diese ersten beiden Gigs für euch?

Gunji: Das Konzert in Bonn war Teil meines Traums. Ich war total nervös, nahezu bedrückt vor dem Konzert. Ich hatte richtig Bauchschmerzen! Aber als ich auf die Bühne ging und die Leute meinen Namen riefen, war ich so unfassbar glücklich. Ich hab alles für die Fans gegeben. Ich habe lauter gesungen als gewöhnlich. Und dann das zweite Konzert in Utrecht... es ist schwer, die beiden Konzerte zu vergleichen. Das geht irgendwie nicht. Aber meine Gefühle nach den Lives waren gleich: Ich war sehr glücklich und dankbar.

Der beste Livesong in Europa?

Alle: "GO MOTHERFUCKER"!
Gunji: Denn als wir diesen Song angekündigt haben, reagierten die Fans sehr extrem. Sie kannten den Song.

Welche Bedeutung haben Konzerte im Ausland für euch?

Gunji: Wir sammeln viele Erfahrungen. Es ist eine Herausforderung. Wir lieben Musik und wir denken, dass unsere Musik keine Grenzen kennt. Wir wollen, dass Rock-Fans auf der ganzen Welt uns sagen, was sie fühlen, wenn sie unsere Musik hören. Wir testen das aus. Das japanische Publikum ist sehr zurückhaltend, hier können wir mehr ausprobieren, uns austoben und sehen die Reaktionen deutlicher.
Wir wollen diese Touren machen, um unseren Traum zu verwirklichen. Dadurch können wir als Band zusammen stärker werden. Zurück in Japan werden wir stärker sein. Wir lernen mehr über Performance, über Kreativität und über Zusammenhalt.

Die neue Europa-Tour ist unsere zweite Chance. Die beiden Konzerte im Sommer in Bonn und Utrecht haben einen großen Eindruck auf mich hinterlassen, die Freude war riesig. Daher will ich dieses Gefühl der Aufregung und des Glücks, die Eindrücke, die Fans… das alles möchte ich noch mehr auskosten, diesmal in größerem Rahmen an vielen verschiedenen Orten. Denn ich liebe die europäischen Fans, und die Fans mögen uns doch auch, richtig? (lacht)
Ich fühle daher weder Anspannung noch Angst.
Wir wollen aufregende Konzerte spielen, unsere Musik nach Europa bringen und auf der Bühne mit den Fans zusammen Spaß haben.


Euer erstes Album "Crazy frogs around the world" erschien am 20. Oktober. Bitte sagt uns etwas zu den einzelnen Tracks.

Pussy dance

Gunji: (macht versaute Anmerkungen und lacht) Dieser Sound lässt einen jeden Frust vergessen.

For you

Gunji : Dieser Song zeigt unsere Liebe zu unseren Fans. Die Musik entstand aus meiner Dankbarkeit heraus. Eine richtige "Sweet Melody", nicht wahr? Ich finde, das ist wahre Liebe!

GAZA field

Goo: In "GAZA field" geht es um die Gefühle eines Journalisten, der inmitten eines Schlachtfelds Fotos schießt. Wir hassen Krieg. Also haben wir diesen Song gemacht. Ich gestaltete das Arrangement ziemlich hart, um die Wut über den Krieg und Traurigkeit zum Ausdruck zu bringen.

Go motherfucker

Gunji: Seltsamer Titel, findest du nicht? (lacht) Aber… dieser Song ist ein Publikumsliebling!
Ich wollte damit eine Message rüberbringen wie "ein Trottel, der mit aller Kraft nach vorne lebt". Eben ein Gefühl wie "Go motherfucker!" Und mit "Motherfucker" meine ich nicht mich. (lacht) Ich bin ein Gentlemen, richtig?

download

TACA: Dieser Track ist ein solider und cooler Digital Rock Song. Mir liegt diese Art von Songwriting und Arrangement. Man bringt die Leute dazu, den Sound auf den Körper zu downloaden, und nachdem die Installation abgeschlossen ist, heben sich die Fäuste. Dann kann's losgehen. Man sollte Rock vom Grunde des Herzens aus leben.

Ring～kyozetsu, hen'i to nari～

TACA: Das Thema dieses Tracks sind überwältigende Gefühle. Es ist der einzige Song, der in eine andere Richtung geht als die aktuelle heitere Musik von the fool. Eine Verkörperung, dunkel, schwer… Der laute Sound ergreift Besitz von einem.

Dragon Cell Carnival

Goo: "Dragon Cell Carnival" entstand aus dem Keyword "Cell" heraus. Eine Zelle, Instinkt, ein menschliches Wesen. Der spritzige Rhythmus und die sexy Lyrics vervollständigen die stimulierende Musik.

GOD BLESS YOU

Goo: "GOD BLESS YOU" hat eine direkte Message, mit der ich ausdrücken wollte, dass man keine Angst haben muss, dass Gott das Leben segnet. Das Arrangement ist sehr elektronisch, die Vocals voller Effekte. Gitarre und Bass haben einen aggressiven, lauten Sound. Ich mag die Lyrics dieses Songs.

Reckless fighter

Gunji: Ich mag direkte und rücksichtslose Songtexte. Also wollte ich Musik schreiben, die zu derartigen Lyrics passt. Dieser Song entstand speziell für dieses Album. Außerdem ist er neu, der aktuellste Track von the fool.

Mindjack

Gunji: Findet ihr nicht, dass dieser Track am besten ist?
Ich mag diesen Song am liebsten! Crazy, cool and high tension!
Als ich diesen Sound produzierte, war ich beeinflusst von Trance und Psychedelic. Ich mag Techno, Trance und Psychedelic. Kein anderer Song von the fool lässt einen so abdrehen wie dieser, denke ich. Brain out of order. (lacht)

Crazy's crew

TACA: "Crazy's crew" ist der Sound unserer Verbindung zu den Fans. Wir nennen unsere Fans "Crazy's crew". Dieser Song ist ein absoluter Killer, wir spielen ihn am wichtigsten Punkt eines Lives. Bitte werdet ein Teil der "Crazy's crew" und tanzt wild zu diesem Sound.

GETTING UNITED-Remix-

TACA: Eine Neuabmischung eines Songs unserer zweiten Maxi-Single.
Ich habe dem tanzbaren Rocksound der Originalversion einen Electropop-Touch verpasst. Die seltsamen Vocals am Schluss geben dem Ganzen den letzten Schliff.
Durchgeknalltheit ist ein Teil von the fool. Bitte unterstützt uns darin.


JaME dankt der Band, Starwave Records und Astan für die gute Zusammenarbeit.