Interview

Interview mit Makino Yui in Rom

31/03/2011 2011-03-31 18:00:00 JaME Autor: Lara & Yamiko Übersetzer: aoi_tenshi

Interview mit Makino Yui in Rom

Makino Yui teilt mit JaME ihre Gedanken über ihren ersten Auftritt in Italien.


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Vor kurzem hatte die bekannte Synchronsprecherin, Sängerin und Pianistin Makino Yui die Gelegenheit, in Italiens Hauptstadt Rom aufzutreten. Einen Tag vor der Show hatte JaME die Chance, mit ihr über ihre Karriere, ihren Aufenthalt in Italien und vieles mehr zu reden.

Das ist das erste Mal, dass du in Italien bist. Bist du aufgeregt? Was für Erwartungen hast du an die morgige Show?

Makino Yui: Da es mein erster Auftritt hier sein wird, weiß ich nicht, wie die Reaktionen ausfallen werden. Ich weiß nicht, ob die Leute mich kennen, also bin ich sehr aufgeregt.

Was hast du bis jetzt in Rom unternommen? Was willst du noch machen?

Makino Yui: Eigentlich... würde ich gerne „La Bocca della Verità“ (Anm. der Übersetzung: Der Mund der Wahrheit) besichtigen und meine Hand hineinstecken. (lacht)

Hast du das noch nicht getan?

Makino Yui: Nein... Ich habe gehört, dass man eine halbe Stunde lang anstehen muss, und so viel Zeit hatte ich nicht.

Du solltest es unter der Woche probieren. Dienstags oder Donnerstags dürften nicht so viele Leute dort sein.

Makino Yui: Ah... Aber heute ist Freitag und ich reise Sonntag ab! (lacht)

Warum hast du dich zu einem Auftritt in Rom entschieden?

Makino Yui: Letztes Jahr war ich zur Japan Expo in Frankreich, wo ich das erste Mal in Europa auftrat. Weil ich mich in meinen Liedern immer auf ausländische Städte wie zum Beispiel Venedig beziehe, wollte ich gerne nach Italien. Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Traum früher als erwartet in die Tat umsetzen konnte. (lächelt)

Lass uns über deine aktuelle Single, „Fuwa Fuwa♪“, reden. Der Titel ist sehr feinfühlig. (Anm. d. Übersetzung: Der Titel bedeutet ungefähr „sanft, schwebend“) Wie drückst du das in der Musik aus?

Makino Yui: In dem Lied geht es um ein Mädchen, das sich verliebt hat. Der Song an sich ist sehr fröhlich und mitreißend. Das kommt daher, dass das Lied die Gefühle des Mädchen vermittelt, selbst wenn ihre Liebe nicht erwidert wird.

Viele deiner Songtitel haben ausländische Namen, zum Beispiel stammt der Titel deiner ersten Single, „Amrita“, aus dem Sanskrit und bedeutet „Nektar“. Hast du besonderes Interesse an Fremdsprachen?

Makino Yui: (lacht) Ja. Das erste Mal bin ich mit 20 außerhalb Japans vereist, und abgesehen von Japanisch konnte ich nur insofern Englisch wie ich es in der Mittelschule gelernt hatte. Französisch habe ich in der Oberschule und der Universität gelernt. Ich kenne auch ein paar italienische Wörter wie „dolce“, „allegro“ und „maestoso“, weil sie oft in klassischer Musik verwendet werden.

Du bist außerdem bekannt für deine enge Verbindung zur Animeindustrie. Wie bist du dazu gekommen?

Makino Yui: (denkt eine Weile nach) Ich habe als Kind mit Klavierspielen angefangen und bin in die Filmindustrie eingestiegen, nachdem ich den Regisseur Iwai Shunji traf, es hat jedoch noch etwas gedauert, bis ich das erste Mal für einen Anime gearbeitet habe. Ich habe mit einer Komposition für „Sousei no Akuerion“ begonnen, dann kam meine Sprechrolle als Sakura in „Tsubasa Chronicle“ und währenddessen wurde meine erste Single „Amrita“ veröffentlicht. Also endete ich als Synchronsprecherin, Sängerin und Pianistin. (lacht)

Bist du besonders interessiert an Manga und Anime?

Makino Yui: Ehrlich gesagt... Ich wusste, dass sie in Übersee sehr beliebt sind, obwohl ich nicht sehr belesen bin, was Anime und Manga angeht. (lacht) Als Kind habe ich nur Klavier geübt, ich habe nicht mit anderen Kindern gespielt, nicht fern geschaut und keine Manga gelesen... Ich habe mich allein dem Klavier verschrieben. Der erste Manga, den ich je gesammelt habe, war „Tsubasa Chronicle“! (lacht)

Im Westen stellen Anime und Manga das Medium dar, durch das viele Menschen die japanische Kultur erleben. Wie denkst du darüber? Glaubst du, es ist ein guter Weg, Japan kennen zu lernen?

Makino Yui: Wenn ich im Ausland auftrete, kann ich fühlen, wie sehr die japanische Popkultur geschätzt wird. Dinge, die heute in Japan beliebt sind, werden es in zwei, drei Jahren in Amerika und Europa ebenfalls sein... Obwohl sich die Lage dank des Internets und YouTube etwas verändert hat. Als Künstlerin und Sängerin möchte ich gern sagen, dass die Situation auf diese Weise nicht weitergehen sollte! (lacht)

Nichtsdestoweniger hast du dank Downloads und YouTube in deinem Job Erfolg.

Makino Yui: Ja, das ist wahr! Doch weil es ein ernstes Problem ist, denkt bitte stets daran! (lacht)

Anders als viele andere Musiker hast du an der Universität Musik auf einem sehr hohen Niveau studiert. Hat dir das in deiner Karriere geholfen?

Makino Yui: Ah... Das ist eine schwierige Frage. (überlegt) Einen Moment bitte!

(hört sich die Frage noch einmal an)
Makino Yui: Naja, es war eher eine gewöhnliche Situation.

Könntest du dich jemals dafür entscheiden, nur Synchronsprecherin, nur Sängerin oder nur Pianistin zu sein? Was würdest du wählen?

Makino Yui: Alle diese Arbeiten, Musik, Synchronisieren, Komponieren und Auftreten, sind miteinander verbunden, ich kann also nicht einfach eines davon wählen. Selbst wenn auch nur eine dieser Sachen verschwinden würde, wüsste ich nicht, was ich tun sollte!

Du hast in einem früheren Interview gesagt, dass du am liebsten Apothekerin wärst, wenn du eine andere Berufswahl getroffen hättest. Bist du an Pharmazie interessiert?

Makino Yui: Ich habe Klavierspielen gelernt, seit ich geboren wurde, also hörte es sich für mich nicht nach einer guten Idee an, all diese Jahre verschwendet zu haben. Ich habe immer Musik studiert und musste mich schon in der Mittelschule für ein Studienfach entscheiden. Danach waren die Chancen, das Fach zu wechseln, sehr gering. Ich hätte also mit der Musik aufhören und mich der Pharmazie verschreiben müssen. Außerdem war ich ziemlich schlecht in Mathematik, ich hätte also die Aufnahmeprüfung gar nicht erst bestanden. (lacht)

Du trägst auf der Bühne immer sehr schöne Kleider. Hast du auch Interesse an Mode?

Makino Yui: Ja, aber das habe ich erst vor Kurzem herausgefunden. Ich habe gelernt mich "cool" zu schminken und anzuziehen.

Hast du eine Lieblingsmarke?

Makino Yui: Die Kleider, die ich jetzt gerade trage (steht auf, um sie zu zeigen), sind von snidel, eine unter japanischen Mädchen ziemlich bekannte Marke. Es ist ein Modelabel, das ökologische Kleider designt, sie sind aus organischen und recycelten Materialien hergestellt. Ich habe sie ausgesucht, weil sie abgesehen davon, dass sie wirklich süß aussehen, mit Respekt der Natur gegenüber entstanden.

Möchtest du abschließend deinen Fans, besonders den italienischen, noch etwas mitteilen?

Makino Yui: Bis jetzt hatte ich nicht die Möglichkeit, mit Italien in Kontakt zu kommen. Ich hoffe also wirklich, dass dieses Land mich nach dem Auftritt morgen mag und mich noch öfter einlädt.

Vielen Dank und viel Glück beim Konzert morgen!

Makino Yui: (auf Englisch) Danke schön!

JaME möchte Makino Yui danken, ihrem Management und allen Leuten von "Romics on Tour", die dieses Interview möglich gemacht haben. Besonderen Dank an Davide für die Übersetzung.
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