Review

m:a.ture - Soleil

17/08/2010 2010-08-17 13:54:00 JaME Autor: Viktor Hemminger

m:a.ture - Soleil

Es muss nicht immer Metal oder Hardrock sein

Single CD

Soleil

m:a.ture

Künstler: m:a.ture
Titel: Soleil
Typ: Maxi-Single
Release: Juli 2010
Stil: Rock / Pop-Rock
Bewertung: 8,9 / 10


Trackliste:
01. Soleil
02. may
03. slow motion


m:a.ture dürfte nur den wenigsten hiesigen Fans ein Begriff sein. Hauptsächlich deswegen, weil die drei Musiker ihre Aktivitäten bisher fast nur auf Japan beschränkt haben. Auch wenn sie dort schon mit einigen bekannten Bands auftraten, so blieb ihre Bekanntheit insgesamt eher begrenzt. Aber alle berühmten Gruppen dürften mal den Status “Geheimtipp“ durchlebt haben. Schauen wir also, ob es sich bei der Band nicht auch um einen handelt.

Soleil“ beginnt schon mal sehr interessant. Eine etwas verzerrte Gitarre macht die Vorlage für den Sänger, der sich alsbald in einer balladesken Strophe zu Wort meldet. Die Strophe ist angenehm ruhig und mündet in einem geringfügig energischeren Refrain. Der Teil danach hat Seltenheitswert und einen gewissen Charme. Eine Art Elektroorgel verstärkt die verträumte Atmosphäre nur noch mehr. Nach dem zweiten Refrain folgt ein Solo mit akustischer Gitarre, die von ihrem elektrischen Gegenstück abgelöst wird und deutlich mehr Tempo in den Song bringt. Diese Steigerung tut dem Lied sehr gut und harmoniert optimal mit dem vorangegangenen Teil. Alles in allem sorgt das Stück für knappe sechs Minuten Sonne, auch wenn diese erst in der zweiten Hälfte durchscheint.

may“ startet merklich forscher: ein paar Synthesizer über dem Keyboard bringen die Sache ins Rollen. Der Sänger beweist, dass er auch schnelleren Pop-Rock beherrscht. Die Strophe klingt vielversprechend, der Refrain aber leider zu geradlinig. Etwas fehlt. Man kann es schwer formulieren, da man nicht sagen kann was es ist, aber eine Prise davon hätte dem Refrain gut getan. Im Verlauf kommen ein paar Kanten dazu, was zumindest die individuellere Note hervorhebt und eher dazu beiträgt, dass man sich den Refrain merkt. Das Gitarrensolo danach ist wieder perfekt komponiert. Der Flow in der Strophe stimmt definitiv. Nur - wie gesagt - hätte der Refrain ein paar mehr Ecken und ungeschliffene Züge vertragen können.

slow motion“ ist als Titel am Anfang eine derbe Mogelpackung. Die Jungs machen gut Feuer. Es reicht nicht um ein Spanferkel zu grillen, aber für ein paar Minutensteaks ist es genug. Die Strophe ist angenehm wendungsreich und der Refrain zur großen Überraschung geradezu epochal angedacht. Es gelingt zwar nicht monumental herüberzukommen, aber die Ansätze und die gelungene Umsetzung sorgen für gute Stimmung. Und hierbei kommt auch der Songtitel zum Einsatz: Der Refrain nimmt ein wenig Wind aus den Segeln, nur damit dieser durch die musikalische Untermalung wieder hineingejagt wird. Abermals präsentiert sich der Gitarrist mit seinem Können. Hinzu kommt das beliebte Manöver, den Song fast zur Ruhe kommen zu lassen, bevor man erneut kraftvoll in die Saiten haut. Und unter diesen Bedingungen kommt der Refrain noch besser daher. Zum Schluss gibt das Trio sogar noch richtig Gas - soweit man davon bei einem Pop-Rock Song sprechen kann.

Fazit:
Die anfängliche Theorie hat sich zu Teilen bewahrheitet. Ein sehr interessantes, kleines Werk, das vor allem in den Liedern eins und drei überzeugt. Lied zwei zeigt, dass man noch ein wenig feilen könnte, beziehungsweise - um die vorherige Formulierung wieder aufzugreifen - auf zu viel feilen eher verzichten sollte. Die Maxi-Single dürfte durchaus einem größeren Teil der einheimischen Fanbasis japanischer Musik zusagen. Ein wenig niveauvolle Musik schadet schließlich nie. Bleibt also zu hoffen, dass ein Konzertveranstalter auf die Band aufmerksam wird. Massenkompatibilität - im positiven Sinne - ist hier durchaus gegeben.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Single CD 2010-07-07 2010-07-07
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