Interview

Interview mit Yui Makino

12/05/2010 2010-05-12 09:15:00 JaME Autor: Connie Übersetzer: Bine

Interview mit Yui Makino

Nach ihrem Konzert beim New York Anime Festival nahm sich Yui Makino Zeit für ein Interview mit JaME.


© Makino Yui - Petrina Cheng
Ein paar Stunden nach ihrem Konzert auf dem New York Anime Festival am Samstag traf sich JaME mit Yui Makino, einer talentierten jungen Synchronsprecherin und Musikerin, um mit ihr über ihre Musikkarierre, ihre neue Single und Hokke-chan, ihr Frettchen, zu sprechen.

Du hast eine große Zahl an Fans auf der ganzen Welt, die du durch deine Arbeit als Synchronsprecherin kennst, aber könntest du dich auch unseren Lesern vorstellen, die erst durch dieses Interview auf dich aufmerksam werden?

Yui Makino: Ich sprach die Rolle der "Sakura" im Anime "Tsubasa Chronicle" und debütierte im gleichen Jahr auch als Sängerin. Ich habe als Kind auch geschauspielert und ich bin von klein auf als Pianistin tätig.

Im Jahr 2007 hast du Japan während der Kulturaustauschfestlichkeiten mit China repräsentiert. Dieses Jahr bist du bei der Japan Expo in Frankreich aufgetreten und bist nun zu Gast auf dem New York Anime Festival. Es versteht sich von selbst, dass deine Arbeit auch außerhalb Japans wahrgenommen wird. Wie denkst du darüber?

Yui Makino: Als ich vor zwei Jahren nach Peking ging, war ich sehr überrascht darüber, dass es tatsächlich Menschen außerhalb Japans gibt, die mich kennen - das war sehr aufregend. Und dieses Jahr war ich in Shanghai und Frankreich und bin jetzt in New York; die Leute erkennen mich wirklich und ich freue mich so wahnsinnig darüber. Immer mehr Leute lernen mich durch Anime kennen, dann aber gibt es Leute, die tatsächlich meine Songs kennen und singen. Das macht mich sehr glücklich.

Ist dies dein erster Besuch in New York?

Yui Makino: Ja.

Gibt es etwas, das du gerne tun würdest, während du in New York bist?

Yui Makino: Ich möchte einkaufen gehen und ein Musical am Broadway sehen.

Du bist im vergangenen Juli, als du an der Japan Expo teilgenommen hast, zum ersten Mal in einem westlichen Land aufgetreten und hast auch heute beim NYAF gespielt. Was meinst du, wie sich das westliche Publikum von dem Publikum in deinem Heimatland unterscheidet?

Yui Makino: Selbst in asiatischen Ländern wie Japan oder China, ist die Art, wie man mich aufnimmt, sehr unterschiedlich. Darum kann ich keinen Unterschied ausmachen zwischen Ländern im Osten und im Westen, wenn ich aber New York mit Japan vergleichen sollte, kann ich sagen, dass die Leute hier sehr viel offener sind.

Du hast heute deine neue Single, "Tanpopo Suisha", während des Konzertes gespielt und wir würden gerne wissen, was dich zu diesem Song inspiriert hat und ob es ein bestimmtes Gefühl gibt, das du deinen Fans damit vermitteln möchtest?

Yui Makino: Genau genommen wurde er ursprünglich als Themensong vor zwei Jahren geschrieben und es waren drei Sänger daran beteiligt. Früher in diesem Jahr, im August, habe ich den Song alleine auf einem Konzert gespielt und dann habe ich einfach auf einen guten Moment gewartet, ihn solo zu veröffentlichen. Als ich das Lied auf dem Konzert sang, wurde es sehr gut vom Publikum aufgenommen. Zuvor hatte ich den Song als Synchronsprecherin gesungen, aber dieses Mal wollte ich ihn als Musikerin singen und daraus eine Single machen. Für die Veröffentlichung als Single haben wir das Arrangement geändert; es hat nun eine ganz andere Atmosphäre als das Original und macht einfach Spaß.

Sprechen wir darüber, wie du mit der Musik angefangen hast. Du hast als Kind das Klavierspielen erlernt - was hat dich dazu bewegt?

Yui Makino: Mein Vater war Musiker - er war Keyboarder. Als ich geboren wurde, war Musik bereits überall um mich herum, darum war es ganz natürlich für mich, mit dem Klavierspielen anzufangen.

Und dann, im jungen Alter von acht Jahren, wurdest du von Regisseur Shunji Iwai gebeten, in einem seiner Filme mitzuspielen. Wie hast du ihn kennengelernt und was meinst du, wie sich die Zusammenarbeit auf deine Arbeit heute auswirkt?

Yui Makino: Ein Freund meines Vaters zeigte Shunji Iwai ein Video von mir am Klavier, und er dachte, "Oh, das ist interessant. Sie spielt das Klavier auf ihre ganz eigene Weise; das ist sehr originell." So kam das eine zum anderen.

Wie war es, für ihn zu arbeiten?

Yui Makino: Oni desu ne! (alle lachen) [Anm. d. Ü.: "Er ist teuflisch!"] Er war etwas streng: Er gab mir viele schwierige Themen und Aufgaben. Es frustrierte mich wirklich, wenn ich etwas für ihn vorbereiten sollte. Manchmal dachte ich, "Sie sollten das Klavier spielen, nicht ich!" (lacht) Aber seine Arbeiten sind Meisterwerke und ich wusste, dass er die richtigen Dinge sagte. Die Art wie ich heute als Musikerin bin - es ist geradezu, als ob Shunji mir geholfen hätte, diesen Weg einzuschlagen. Er macht solche großartigen Filme, ihn zu treffen war eine große Ehre und ist für mich als Musikerin von unschätzbarem Wert. Er ist wirklich ein großartiger Mensch.

Du hast deine Gesangskarierre mit dem Ending-Song von "Sousei no Aquarion" im Jahr 2005 begonnen. Wie ging dieser Übergang vom Klavierspiel zum Singen vonstatten? War das Yoko Kannos Idee?

Yui Makino: Ehrlich gesagt, jemand erzählte mir von dem Vorsprechen für den Ending -Song von Yoko Kanno, darum nahm ich daran teil. Bei dem Vorsingen war der Produzent von "Tsubasa Chronicle". Er fragte mich, ob ich daran mitarbeiten wollte, und so kam es dazu, dass ich auch bei "Tsubasa Chronicle" mitwirkte.

Deine ersten Schritte in der Anime-Welt hast du zugleich als Musikerin und Synchronsprecherin getan. War es selbstverständlich für dich, beide Dinge zu tun? Ist das eine schwieriger als das andere?

Yui Makino: Es sind beides sehr schwierige Jobs, sie lagen mir aber im Blut.

Gibt es neben der Musik und Schauspielerei auch andere künstlerische Felder, in denen du künftig gerne tätig wärst?

Yui Makino: Dürfte es auch aus dem Nicht-Entertainment-Bereich sein?

Aber sicher!

Yui Makino: Ich bin irgendwie interessiert daran, als Apothekerin zu arbeiten (lacht). Aber wenn es der künstlerische Bereich sein soll, dann würde ich gerne Musicals machen. All meine Talente - das Singen, die Schauspielerei und das Klavierspiel - können in Musicals gebraucht werden.

Du hast im März deinen Abschluss an der Hochschule für Musik in Tokyo gemacht. Hatten deine frühen Schritte im professionellen Musikgeschäft Einfluss darauf, was du an der Universität gelernt hast oder welche Erwartungen die Professoren an dich stellten?

Yui Makino: Unsere Professoren waren selbst ziemlich interessante Leute, aber mit dem Klavier als Hauptfach wurde ich, anders als viele andere, eigentlich nicht so sehr dahingehend ausgebildet, bei Aufführungen oder Wettbewerben teilzunehmen. Ich habe nicht dafür gespielt und ich weiß, dass meine Professoren schon ahnten, dass ich das Klavier für den Entertainment-Bereich spiele und von mir erwarteten, diesen Weg weiterzuverfolgen.

Du hast uns bei der Japan Expo von deinem Wunsch erzählt, selbst Musik zu komponieren. Was für eine Art von Musik würdest du gerne schreiben und welche Künstler beeinflussen dich?

Yui Makino: Tatsächlich habe ich schon einige Songs geschrieben. Es waren ja bereits heute ein paar Stücke dabei, die ich selbst komponiert habe. Ich treffe nicht so eine Entscheidung, dass ich jetzt Pop oder klassische Musik schreibe, es hängt in gewisser Weise von meiner Stimmung ab und wie ich mich an diesem Tag fühle - so schreibe ich meine Musik.

Im Hinblick auf deine bisherige Karriere, was hältst du da für die Erfahrung, die den größten Eindruck bei dir hinterlassen hat?

Yui Makino: Ich denke, alle meine Erfahrungen haben mich beeinflusst.

Und wir haben eine letzte wichtige Frage, die wir dir gerne stellen möchten: Wie geht es Hokke-chan?

Yui Makino: Hokke-chan? (alle lachen) Ist Hokke-chan berühmt?

Ja, es scheint so. Die Fans sprechen schon etwas über Hokke-chan.

Yui Makino: (lacht) Möchtet ihr ein Bild von Hokke-chan sehen?

Aber sicher, warum nicht?

Yui Makino: (während Yui Makino ihr Handy herausholt, um uns das Foto zu zeigen, macht sie und ein Mitarbeiter Witze darüber, Hokke-chan zu promoten). Das ist sie.

Wie alt ist Hokke-chan?

Yui Makino: Sie ist gerade ein Jahr alt. Hokke-chan wurde, genau gesagt, an dem selben Tag geboren, an dem meine erste Single "Amrita" erschien, nur in einem anderen Jahr.

Könntest du zum Abschluss unseres Interviews eine Nachricht an deine Fans in Amerika richten?

Yui Makino: Ich würde gerne wieder nach New York und in die Vereinigten Staaten kommen, aber ich werde auch mein Bestes in Japan geben, darum unterstützt mich bitte.


JaME möchte Yui Makino, ihren Mitarbeitern, der Übersetzerin Ai und dem New York Anime Festival dafür danken, dieses Interview möglich gemacht zu haben.
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Zugehörige Veröffentlichungen

Single CD 2009-10-07 2009-10-07
Makino Yui

Zugehörige Events

Datum Event Spielort
  
25/09/20092009-09-25
Konzert
AKB48, Kokusyoku Sumire
The Jacob Javits Center
New York, NY
Vereinigte Staaten von Amerika
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