Review

AZALEA - Fetish ~Sadist no higeki~

08/04/2010 2010-04-08 16:23:00 JaME Autor: Viktor Hemminger

AZALEA - Fetish ~Sadist no higeki~

Das Trauerspiel des Sadisten

Künstler: AZALEA
Titel: Fetish ~Sadist no higeki~
Typ: Single
Release: August 1999
Stil: Rock
Bewertung: 7.3 / 10


Tracklist:
01. rasen yuugi [type:S]
02. Butterfly
03. S no mezame


KISAKI, der alte Seelenverkäufer, hatte schon immer ein Händchen für interessante Musiker und noch mehr für deren Vermarktung. So hält man mit dieser CD ein Digipack in der Hand, das durchaus Hoffnung auf den Inhalt macht - Gleichwohl man sicher sein kann, dass man die Lieder einer bekannteren Band zehn Jahre nach deren Erscheinen irgendwo schon mal gehört hat. So ist es doch jedes Mal aufs Neue eine Lotterie, da man die Art der Zusammensetzung der CD nicht erahnen kann, sofern man nicht alle Titel auswendig kennt. Und 16 Minuten für drei Lieder hört sich schon mal gar nicht schlecht an.

Die CD startet mit dumpfem Glockengeläut und einer mystisch klingenden Melodie. Dann kommt das Schlagzeug ins Spiel und mit ihm der musikalische Alltag. Der Sänger gibt sich Mühe, etwas Stimmung in die recht simple akustische Untermalung zu bringen, was jedoch erst durch den unterstützenden Gesang gelingt. An einer recht frühen Stelle der Strophe meldet sich einer der Mitmusiker mit einem leise geflüsterten Beitrag, den man nur ungern hinter sich hören würde, wenn man allein in einem dunklen Keller steht. Das war es dann auch mit größeren Stimmungsüberraschungen in der ersten Hälfte. Nach ein paar Minuten etwas zu typischen Matina-Liedgutes packen die Jungs gegen Ende des zweiten Drittels mit einem Gitarrensolo schweres Geschütz aus. Danach wird es ein wenig flotter, bleibt aber nur von geringem Wiedererkennungswert.

Der Beginn von "Butterfly“ mutet interessant, jedoch kaum einzigartig an. Schwere Gitarren, ein paar Growls und mittleres Tempo. Der Gesang geht in der Gitarrenwucht fast unter und kommt erst im Refrain richtig zum Vorschein. Gewürzt mit ein paar Soundeffekten und psychosomatischen Einwürfen klingt der Song sehr nach den damals gängigen Mustern. Immer wieder hat man das Gefühl, dass der Song gleich enden wird, doch immer wieder nimmt er just in diesen Augenblicken wieder an Fahrt auf. Insgesamt durchaus interessant, wenngleich - aus heutiger Sicht - nichts Weltbewegendes.

"S no mezame“ beginnt überraschender Weise sehr flott. Ein eingängiger Riff prägt eine gute halbe Minute, bevor der Gesang - mit einer dem Vokalisten eigenen Note - wieder die alten Eigenheiten des Labels aufgreift. Erst die Musik ab der zweiten Minute weiß wieder zu überzeugen. Erst kommt wieder Leben in die Einöde und dann noch ein feines Gitarrensolo als Schmankerl. Nach der sehr gelungenen Minute kann man den Rest auch wieder gut verkraften. Der eingangs gespielte Riff gibt dann noch den letzten Feinschliff.

Fazit:
Eine Interessante Single, die nicht den Anspruch erhebt, irgendwie die Welt zu verändern und auch nicht unbedingt groß in Erinnerung bleibt. Aber - und das ist im Endeffekt das Wichtigste - sie unterhält eine gute Viertelstunde. Es gibt zahlreiche gute Ideen, die einzig durch die oft etwas monotone Darbietung leiden. Wobei das obig erwähnte "Trauerspiel" glücklicherweise ausbleibt. Nun also der obligatorische Abschluss: Für Fans und Sammler geeignet. Letztere dürften sich an der Seltenheit des Digipacks erfreuen.
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Zugehörige Künstler

AZALEA © JaME
AZALEA

Zugehörige Veröffentlichungen

Single CD 1999-08-25 1999-08-25
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