Review

kannivalism - soukou humority

08/05/2010 2010-05-08 15:21:00 JaME Autor: Mika

kannivalism - soukou humority

"Nahezu nichts ist sich fremd." <br /> Stoic King Show!

Mini-Album CD

Soukou humority

kannivalism

Künstler: kannivalism
Titel: Soukou humority
Typ: Mini-Album
Veröffentlichung: 26.04.2006

Tracklist
1. humority
2. sekirara
3. cry baby
4. stoic boy
5. in a brown study


kannivalism hatten es in der Vergangenheit nicht einfach, bereits 2001 trennte sich die Gruppe zum ersten Mal. Nach dem Ende von baroque fanden sich Kei und Ryo Ende 2005 erneut zusammen und erweckten kannivalism zu neuem Leben. Die erste Veröffentlichung dieser Formation war das Mini-Album "Soukou humority".

Der Opener "humority" ist schon mal reichlich außergewöhnlich - Mundharmonika, Streicher, Electrobeats und zum Abschluss auch noch eine Flöte. Nicht abschrecken lassen! Mit "Sekirara" folgt lockerer Gitarrenpop mit heller Xylophon-Percussion-Kombo und melodischer Bassline im Hintergrund. Nach einer leisen Instrumentalpassage in der Mitte des Tracks und einem kurzen Gitarrensolo von Kei wird der Song gen Ende rockiger. Wie die folgenden Gitarrentöne von "cry baby" bereits vermuten lassen, ist hier der Name Programm. Trotz des Umschwungs zu wuchtigeren Riffs, liegt hier dennoch eine waschechte Ballade vor, die bis zum Rand erfüllt ist von verträumter Leichtigkeit, dabei jedoch zu keiner Zeit in den Kitsch abdriftet. In dem Song vereinen sich gefühlvolle Strophen mit einem kraftvollen, wilderen Refrain.

"Stoic boy" ist verdammt gut drauf. Wilde Mischung. Stimmwunder Ryo singt und rappt sich durch den Song, macht zuweilen abgedrehte Geräusche, welche in Kombination mit mehrstimmigen Passagen den nahezu verwirrungstiftenden Abwechslungsreichtum der Band zeigen. Insgesamt eine spaßige Nummer, irgendwo zwischen Pop, Rock und auch Punk. "in a brown study" geht zunächst wieder eher in Richtung "cry baby" und überzeugt mit melancholischem Grundton. Zu der ruhigen Stimmung mit ordentlich basslastigen Beats und Sprechgesang in den Strophen kommt ein deftiger Refrain, in dem die Gitarre und auch Ryos Gesang streckenweise herrlich dreckig-rockend klingen. Das Ende des Songs bildet schließlich den Abschluss des Mini-Albums, immer reduziertere Töne bis zum Fade-Out.

Auf dieser Platte klingt alles irgendwie nach Jamsession - zwanglos und grenzenlos kreativ. Prägendes Element ist durchgehend Ryos kraftvolle und emotionsgeladene Stimme. Was Instrumente und Effekte angeht, so scheint die Experimentierfreude hier keine Grenzen gekannt zu haben - rausgekommen ist ein dezent durchgeknallter Stilmix, irgendwo zwischen Rock und Pop-Punk, garniert mit Electro- und HipHop-Anleihen. Einfach erfrischend anders und qualitativ hochwertig.

Allerdings muss auch gesagt werden, dass die teilweise recht ungewöhnlichen Melodien sicher nichts für jeden sind. Wer sich aber darauf einlässt und den Zugang zur Soundwelt von "Soukou humority" findet, den kann ich nur beglückwünschen.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Mini-Album CD 2006-04-26 2006-04-26
kannivalism
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