Künstler: CABLLETS
Titel: Puzzle in the Room
Typ: Mini-Album
Veröffentlichung: 26.12.2007
Stil: J-Pop/ Rock
Wertung: 8.0
Tracklist:
01. 52.0
02. Through
03. Sansan to
04. Dazzling
05. No Tuesday
06. twilight human
07. Boku ha dare no tame ni mo inai
Zugegeben, es ist nicht leicht, auf die CABLLETS zu kommen. Es ist fast so, als würden sie nicht existieren – so wenig hört man von ihnen. Dabei ist das, was ich hier in den Händen halte, ein Mini-Album, das ordentlich Potential verkündet. „Puzzle in the Room“ lässt sich wohl am einfachsten als lockeres „Sommer-Album“ beschreiben, das durch gitarrenlastige Musik, die genauso gut von einer kalifornischen Band stammen könnte, besticht.
Das Album beginnt mit „52.0“, einem eher mittelklassigen Song. Zuerst bekommt man den Verdacht, dass es sich hierbei um ein recht durchschnittliches Intro handelt und erst, als Gitarrist und Sänger Nobuyuki Takamori zu singen beginnt, findet der Song seine Richtung. Die von Anfang an recht flotte Musik animiert zum Fuß wippen, und gibt einem schon einmal einen guten Vorgeschmack auf die kommenden Songs.
Weiter geht’s mit „through“. Hier lässt es die Band etwas ruhiger angehen, was dem Album keineswegs schadet. Man kann es als eher seichten Übergang zum nächsten Song sehen. „Sansan to“ ist definitiv der absolute Höhepunkt des Albums. Einige dürften den Song sicher als Titelsong der Sendung „Akibatteru“ kennen, zumindest ausschnittsweise. Der Song beginnt mit fast schon harter Rockmusik, was dann folgt, ist einfach nur purer Genuss. Ohrwurm und Gute-Laune-Macher, so lässt sich „Sansan to“ am einfachsten beschreiben. Die Gitarrenriffs sind allererste Sahne, die Stimme des Sängers tut ihr übriges. Fast schon etwas MUCC-ähnlich, verleitet der Song dazu, den Player auf Repeat zu stellen – von diesem Track kann man einfach nicht genug bekommen.
„Dazzling“ ist sicher etwas gewöhnungsbedürftig, was den Gesang angeht. Außerhalb des Refrains wirkt es schon fast etwas nervig – aus diesem Song hätte man definitiv mehr machen können. So kann sich „Dazzling“ leider nicht wirklich durchsetzen. „No Tuesday“, der nachfolgende Track, wirkt melancholisch, und lässt sich als Ballade bezeichnen – soweit das für eine solche Band natürlich möglich ist. Ein Song, den man nach einem harten Arbeitstag im Radio hören könnte, einer, der die Alltagsgedanken etwas vertreibt und zum Träumen einlädt.
„twilight human“ dagegen könnte glatt aus einem asiatischen Bandenkriegsfilm stammen. Harte Riffs und das Schlagzeug dominieren den Song, geben ihm eine gewisse Stärke und Aggressivität, auch wenn er bis zur zweiten Minute eher langsam ist. Dann plötzlich der Wandel, weg von den harten Parts hin zu einem melodischen „Sieger“-Refrain, womit wir wieder bei der oben erwähnten Film-Vorstellung wären. Angekommen beim letzten Song, „Boku ha dare no tame ni mo inai“, muss man sofort an ein Anime-Ending denken. Ein flotter Track, der nochmal das ganze Potential des Mini-Albums zeigt. Und die CABLLETS legen sich mächtig ins Zeug, um das Album gelungen abzuschließen. Man meint, fast ein bisschen „Tschüss, bis zum nächsten Mal!“ aus dem Song heraus zu hören, und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Fazit: Alles in allem ein rundum gelungenes Album, zu bemängeln ist jedoch, dass sich die Songs teilweise noch viel zu stark ähneln. Hunger auf mehr von den CABLLETS bekommt man alle mal, umso enttäuschender ist es, wenn man nach einigen Recherchen im Netz herausfindet, wie es um die Band steht. Mitgliederwechsel, kein Drummer mehr in der Band und eine schon etwas länger andauernde Pause lassen nichts Gutes verheißen. So bleibt es also abzuwarten, ob man jemals wieder etwas Neues von den CABLLETS hören wird, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt! Zur Überbrückung reicht dieses Mini-Album aber allemal, ob man es im Auto hört oder im Wohnzimmer, gute Laune ist vorprogrammiert und man kann sich mit dem ein oder anderen Song sicher den Alltag versüßen.
