Interview mit MIYAVI in Finnland

MIYAVIs zweite Welttournee, die Neo Tokyo Samurai Black World Tour, begann in Russland und führte dann über Tampere nach Helsinki. Kurz vor seinem Konzert teilte der Star mit uns seine Gedanken über die Karriere sowie seine Familie.

Hallo, es ist toll, dich zu treffen. Wie geht es dir?

MIYAVI: Mir geht es gut. Ich hatte viel Spaß.

Bist du müde?

MIYAVI: Ein bisschen. Ich hatte gestern ein Konzert, aber... es geht mir gut.

Gestern hast du das erste Mal in Tampere gespielt. Was denkst du über die Stadt?

MIYAVI: Ich hatte nicht viel Zeit, mir die Sehenswürdigkeiten anzusehen, aber mein erster Eindruck war, dass es eine sehr, sehr schöne Stadt ist.

Was ist mit deinem Konzert? War es anders, als bei deinem Auftritt letztes Jahr in Helsinki?

MIYAVI: Ich weiß nicht, wie viele von den Fans schon mal auf einem Konzert von mir gewesen sind, aber es war wirklich gigantisch. Das Konzert war heiß und im Publikum herrschte eine tolle Stimmung. Letztes Mal war ich mit meinem Kabuki-Rock-Style hier, was eine Mischung aus japanischer Kultur und Straßenmusik war. Aber dieses Mal trat ich mit einem simpleren und rockigeren Style auf. Das ist etwas ganz anderes, aber ich bin sicher, dass wir die Leute zum Rocken bringen können.

Du hast viele Veränderungen in deinem Privatleben erfahren. Wie kombinierst du dein Leben als Künstler mit dem eines Vaters?

MIYAVI: Das ist nicht so schwer... Nun, vielleicht ein bisschen. Als Musiker muss ich meine Motivation aufrechterhalten. Wegen der Tour konnte ich meine Tochter für eine ganze Weile nicht sehen. Ich war auf meine Musik fokussiert und auf meine Fans, die mir mitgeteilt hatten, dass sie auf mich warten. Und als ein Vater... Es war ein herrlicher Moment, als mein Kind geboren wurde. So unglaublich, ich kann das Gefühl nicht erklären. Ich konnte einfach nicht aufhören, zu weinen.

Dein neues Lied Super Hero wurde im Sommer auf Myspace veröffentlicht. Es scheint sich von deinem üblichen Stil zu unterscheiden. Kannst du uns mehr darüber erzählen?

MIYAVI: Nun, als erstes... Ich wollte meine Musik in der ganzen Welt verbreiten. Ich wurde unabhängig und Manager meiner eigenen Firma. Ich wollte meinen Fans Respekt zollen. Alles hat sich verändert. Oh, und dieses Lied... es ist ziemlich anders. Ich wollte meinen alten Stil mit dem neuen vermischen. Diese beiden zu kombinieren, war eine schwierige Herausforderung.

Würdest du uns etwas über deine aktuelle Band erzählen?

MIYAVI: Tatsächlich habe ich dieses Mal keine große gemeinsame Performance mit der Band. Ich spiele Gitarre und der Sound ist rockiger. Aber vielleicht nächstes Mal.

Wünschst du dir, dass deine Tochter auch mal Musiker wird, so wie du und deine Frau?

MIYAVI: Natürlich hoffe ich das... sodass sie einen Effekt auf Menschen haben kann. Aber es ist ihr Leben und sie kann ihre eigenen Entscheidungen treffen.

Einst warst du einer der ersten Künstler der PS COMPANY. Denkst du, dass du immer noch mit anderen Bands dieser Firma zusammenarbeiten könntest?

MIYAVIi: Natürlich, diese Möglichkeit besteht noch immer.

Also liegt das nicht komplett in der Vergangenheit?

MIYAVI: Nein, das heißt nicht, dass unsere Beziehungen endeten.

Du scheinst ihnen nahe zu stehen.

MIYAVI: Nun, es war eine wirklich schwere Entscheidung. Ich musste mich selbst neu erschaffen und den nächsten Schritt gehen. Meine Verantwortung ist nun viel größer. Die Situation ist ähnlich wie zu der Zeit, als ich meine Solo-Karriere gestartet habe.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

MIYAVI: Ich werde wachsen und meine Firma wird sich weiter entwickeln. Es wird zwei Jahre dauern, bis alles so weit ist. Danach möchte ich meine Reise fortsetzen, durch die ganze Welt touren... Ich möchte einen komplett neuen Miyavi-Style erschaffen.

Wenn du außerhalb Japans auf Tour bist, repräsentierst du japanische Musik. Was ist der wichtigste Aspekt japanischer Musik, den du vermitteln möchtest?

MIYAVI: Manche japanischen Bands... nun, eigentlich denke ich, dass ich mit anderen Visual-Bands nichts gemeinsam habe. Ich versuchte zu zeigen, was ich im letzten Jahr erreicht habe. Ich habe das Interpretieren dem Publikum überlassen. Es ist keine typische Rockmusik, es repräsentiert eher einen einzigartigeren, persönlicheren Stil.

Was wirst du nach dieser Tour tun? Erwartet uns vielleicht ein neues Album?

MIYAVI: Ja, ich habe etwas aufgenommen, also könnt ihr euch darauf freuen.

Hast du eine Nachricht an deine europäischen Fans?

MIYAVI: Ich bin wirklich glücklich, dass ich in der Lage war, diese zweite Welttournee anzugehen. Letztes Mal hatte ich so viel Spaß. Es ist wichtig, immer weiter zu machen. Ich möchte Orte besuchen, an denen ich vorher noch niemals gewesen bin. Hoffentlich werde ich Europa zukünftig noch öfter besuchen, um gute Kontakte aufrecht zu erhalten. Wir haben jetzt einen Ort, an dem wir kommunizieren können, meinen Fanclub C.W.I.F. Wir haben ihn verwirklicht und ich bin glücklich darüber. Es ist eine Plattform, auf der wir uns alle einander zugehörig fühlen können. Es ist egal, wo du geboren wurdest oder welche Sprache du sprichst. Ich singe als japanischer Künstler, aber Menschen, die sich mir annähern, kommen aus der ganzen Welt. Ich möchte, dass meine Stimme auf der ganzen Welt gehört wird und die Menschen verbindet. Das ist einer meiner Träume.

JaME dankt MIYAVI und seinem Team für dieses Interview und Tiina Hirvonen für die Bereitstellung der Fotos.