Review

Gill’e cadith - jigyaku mousou cranberry

25/08/2009 2009-08-25 05:15:00 JaME Autor: Viktor Hemminger

Gill’e cadith - jigyaku mousou cranberry

Die Illusion von der masochistischen Preiselbeere

Demo Kassette

jigyaku mousou cranberry

Gill'e cadith

Künstler: Gill’e cadith
Titel: jigyaku mousou cranberry
Typ: Demotape
Release: Dezember 2001
Stil: Hard-Rock
Bewertung: 7.2 / 10


Trackliste:
01. sakuran syrup
02. sentimentalism

Wen selbst solche Titel nicht verschrecken, der dürfte bei der Gruppe sehr gut aufgehoben sein. Immerhin glänzt auch der erste Songtitel in der Übersetzung mit "Geistesstörungssirup“. Da darf man also richtig gespannt sein, was denn da einst an eintausend Fans verkauft wurde.

Zunächst bekommt man bei "sakuran syrup“ ein instrumentales Intro serviert, dessen Riff alle paar Sekunden kurz unterbrochen wird. Dann beginnt ein für die damalige Zeit recht typischer Melodieverlauf: schwermütige Untermalung, eine quietschende Gitarre und ein leicht vernebelt sprechender Sänger. Die Musik kann sich definitiv hören lassen, während der gewollt geisteskrank wirkende Kommentar des Sängers ein wenig langweilt, da man sowas aus dieser Zeit bereits zuhauf gehört hat. Im Refrain blüht der Sänger jedoch richtig auf, und mit ihm die Gitarristen und deren Soli. Schwere Kost für Liebhaber, wobei die leider recht kurzen, melodischen Abschnitte auch heute unerreicht bleiben dürften.

"sentimentalism“ bietet eine ähnlich fundierte Komposition, die kurz vor Metal steht, aber immer noch dem einfacheren Hörgenuss zugeordnet werden kann. Vor allem der Bassist weiß sich an manchen Stellen gut zu präsentieren. Der Sänger tut dem Zuhörer den Gefallen und unterlässt gewöhnungsbedürftige Elemente. Leider kommt dadurch ans Licht, dass er bei einfachen Strophen nicht unbedingt der Beste seiner Zunft ist. Gelegentliche Dir en grey-Anleihen stören nur bedingt, schließlich klangen Dir en grey damals selbst wie alle anderen. Und dann zeigt der Vocalist wieder sein Können. Sobald das Tempo angezogen wird, ist er wieder voll im Takt. Auch wenn der Refrain bei diesem Song nicht das Niveau der A-Seite erreicht, die Instrumentalisten schaffen es, diesen Makel größtenteils auszugleichen.

Fazit:
Für einen Erstling ist das Tape definitiv ganz ordentlich - sieht man davon ab, dass die Erfahrung der Mitglieder für ein wenig mehr Harmonie hätte reichen sollen. Aber unter Berücksichtigung der damaligen Fan-Präferenzen ist es sogar recht gut gelungen. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber keine schlechte Basis, um sich dem geneigten Hörer anzubiedern. Für Raritätensammler sowieso ein Muss. Beide Songs haben Stärken wie Schwächen, daher kann man keinen eindeutigen "Sieger“ auf dem Tape bestimmen.
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Zugehörige Künstler

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Demo Kassette 2001-12-02 2001-12-02
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