Interview

Interview mit heidi.

25/08/2009 2009-08-25 16:31:00 JaME Autor: Non-Non Übersetzer: Taiga

Interview mit heidi.

heidi. über ihr Jubiläum, die Anfänge, derzeitige Projekte und Zukunftswünsche.


© heidi.
Zuletzt waren heidi. sowohl mit der Arbeit an ihrer aktuellen Single "Tsubasa" beschäftigt, die im Mai veröffentlicht wurde, sowie mit den Vorbereitungen zu ihrer Ashita naki tsuabasa Tour, welche am 3. Juni startete. Im Laufe dieser Tour war es uns möglich, ein Interview mit heidi. zu führen und mit ihnen über ihre aktuelle Single, die Tour, ihre Wandlung innerhalb der letzten Jahre und ihre Ziele für die Zukunft zu sprechen.

Würdet ihr euch bitte unseren Lesern vorstellen?

Yoshihiko: Ich bin der Sänger von heidi., Yoshihiko.
Nao: Ich bin der Gitarrist, Nao.
Kosuke: Ich bin Kosuke, der Bassist.
Kiri: Und ich bin der Drummer, Kiri. Es freut uns, euch kennen zu lernen.

Allgemein verbindet man den Namen „Heidi“ mit einer Geschichte aus der Schweiz, die von einem jungen Mädchen namens Heidi handelt. Besteht irgendeine Verbindung zwischen dieser Geschichte und eurem Bandnamen - und wie seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen, euch so zu nennen? Gibt es einen bestimmten Grund, warum ihr heidi. mit einem Punkt am Ende schreibt?

Nao: Ich wollte keinen Bandnamen mit einer besonderen Bedeutung auswählen, deswegen bedeutet heidi. nichts Spezielles. Ich dachte, dass sich dieser Name leicht einprägen lässt und habe mich deshalb dafür entschieden. Mit dem Punkt am Ende sieht es irgendwie spannender aus. (lacht)

Hast du den Namen von dem Anime “Heidi”, den wir alle kennen?

Nao: Nein. Mir war gar nicht wirklich bewusst, dass es unter diesem Namen bereits einen Anime gibt, als ich ihn ausgesucht habe..

Kohsuke: Wir haben verschiedene Ideen für Bandnamen gesammelt, die man sich leicht merken kann und Nao schlug schließlich “heidi.” vor. Aber ich weiß, dass man "Heidi" auf der ganzen Welt als den Anime Alpenmädchen Heidi kennt.

Deswegen dachte ich, dass ihr vielleicht den Anime kennt und mögt.

Kohsuke: Nun... ich mag ihn. (lacht) Die meisten Menschen denken direkt daran, deswegen wollten wir uns von dem niedlichen Bild, dass Heidi im Anime besitzt, abgrenzen.

Wodurch lasst ihr euch bezüglich eurer Musik und eures Stylings beeinflussen?

Kiri: Bevor wir heidi. gegründet haben, haben wir alle bereits in verschiedenen Bands gespielt, also haben wir uns zusammen gesetzt und darüber geredet, was für eine Art von Band wir sein wollen. Schließlich haben wir uns dazu entschieden, dass unsere Musik auf jeden Fall an erster Stelle stehen sollte, damit wir unsere Fans mit dieser Musik und mit unseren Texten berühren und bewegen können. Das ist nicht das Gleiche, als sich von etwas Anderem beeinflussen zu lassen und wir haben uns alle gleichzeitig zu dieser Einstellung entschieden.

Also habt ihr euch nicht von etwas Speziellem beeinflussen lassen und ihr seid keinem bestimmten Vorbild oder Style gefolgt?

Alle: Das ist richtig.

Als ich zum ersten Mal ein Poster von euch sah, hat mich euer schlichtes Styling richtig beeindruckt. Eure Kostüme waren in schwarz und weiß gehalten und ihr wart alle barfuß. Es hatte etwas Erfrischendes an sich, da sich euer Erscheinungsbild von anderen Visual Kei Bands, die sich oft sehr auffällig kleiden, unterschieden hat.

Nao: Die meisten Menschen identifizieren Visual Kei mit auffälligen und ungewöhnlichen Kostümen und Frisuren, aber wir wollten dieses Image nicht widerspiegeln, also haben wir uns einfach für ein Styling entschieden, das ausdrückt, wer wir sind. Dadurch werden wir anders wahrgenommen als Mainstream Visual Kei Bands und ich denke, das ist gut für uns.

Wie arbeitet ihr an neuen Veröffentlichungen? Also, wie komponiert ihr eure Songs und wie schreibt ihr die Texte?

Nao: Das Songschreiben unterscheidet sich bei uns von Bandmitglied zu Bandmitglied, aber wir arbeiten mittlerweile mit einem PC. Davor sind wir immer ins Studio gegangen und haben den anderen Bandmitgliedern grob gezeigt, wie wir uns unsere neuen Songs vorstellen, indem wir sie kurz auf Gitarre vorgespielt oder vorgesungen haben. Wir waren also so etwas wie ein Analogcomputer. (lacht)

Kohsuke: Wenn wir an einem neuen Song arbeiten, müssen wir am Ende mit allen Bandmitgliedern, die da sind, zusammen spielen. Dadurch, dass wir nun mit einem PC arbeiten, können wir den Anderen damit zeigen, woran wir bisher gearbeitet haben – das vereinfacht das Ganze.

Bringt ihr eure Daten für einen neuen Song mit ins Studio und spielt dann zusammen?

Kohsuke: Wir können uns jetzt schon vorher ein Bild von den Liedern machen. Davor haben wir sie uns gegenseitig vorgespielt und vorgesungen.

Kiri: Die Nutzung eines Computers ist bloß eine Methode. Früher konnten wir uns den ganzen Song nicht wirklich vorstellen, bevor er nicht komplett fertig war, aber da wir jetzt alle in der Lage sind, Demos anzufertigen, ist es viel einfacher für uns zu beurteilen, ob ein Lied Potential besitzt oder ob es uns nicht gefällt.

Wenn man an eure Songs “Ganbou” oder “Sentimental” zurückdenkt, scheint Wandlungsfähigkeit ein ausgeprägtes Element in eurer Musik zu sein. Nicht nur die Atmosphäre eines Liedes wird – sowohl musikalisch, als auch von den Texten her – komplett verändert, sondern auch der Rhythmus, wie z.B. bei "Hoshi no koe". Wie wichtig ist euch diese Wandlungsfähigkeit?

Nao: Hm... eigentlich ist uns das gar nicht so bewusst, aber als ich diese drei Lieder geschrieben habe, wollte ich, dass sie besonders interessant werden. Mittlerweile versuchen wir nicht mehr, unsere Songs mit mehr Bits auffälliger zu machen, wenn sie sich auch ohne gut anhören.

In euren Texten geht es um Trauer und Verzweiflung, aber trotzdem hinterlassen eure Songs oft einen hoffnungsvollen Eindruck. Ist dieses "Licht der Hoffnung" vielleicht eine Nachricht, die ihr durch eure Musik an eure Fans vermitteln wollt?

Nao: Ich denke schon, dass unsere Songs diesen Eindruck vermitteln. Wir wollen damit zeigen, dass man nach einer Phase der Trauer und Verzweiflung immer wieder auf die Beine kommen kann. Würden wir nicht so denken, würden wir uns ewig in einer düsteren Stimmung befinden. Damit will ich nicht sagen, dass das nicht okay wäre, aber ich selbst mag das nicht wirklich. Wenn man sich seiner eigenen Stärke bedient, kann man das „Licht“ finden.

Welche Botschaft möchtet ihr an diejenigen vermitteln, die eure Musik hören?

Kiri: Nao und Yoshihiko schreiben zwar hauptsächlich die Texte von heidi., aber wir alle wollen dadurch ausdrücken, dass es auch in Zeiten von Trauer und Verzweiflung Hoffnung gibt.

Ihr gebt ziemlich viele Konzerte, wie ergeht es euch während der Tour?

Yoshihiko: Ich schlafe die ganze Zeit. (lacht) Ich schlafe wesentlich mehr als die anderen Bandmitglieder, da ich einfach überall schlafen kann. (lacht)

Du nutzt deine Zeit also sehr effektiv. (lacht)

Kohsuke: Na ja, das ist sicherlich nicht falsch, aber.. (lacht)

Kiri: Wenn wir unterwegs sind, hören wir meistens Musik oder schlafen.

Kohsuke: Nach einem Konzert schauen wir im uns im Auto immer per PC Fotos von unserer Liveshow an. Dann reden wir manchmal noch über den Auftritt oder wir spielen Spiele zusammen – wir machen immer etwas anderes.

Gibt es irgendwelche besonderen Erinnerungen an eine eurer Touren, von der ihr uns erzählen möchtet?

Manager: Einmal haben wir unsere Fahrtroute geändert, nur um etwas zu essen zu kaufen.

Wie erfahrt ihr, wo es gute Restaurants und gutes Essen gibt?

Kiri: Meistens durch unsere Mitarbeiter. (lacht)

Ihr seid ja schon gemeinsam mit Bands wie Jully, lynch. und Jinkaku Radio auf Tour gewesen – gibt es da im Vergleich zu einer One-Man Tour Unterschiede, was die Routine und die Atmosphäre angeht?

Kohsuke: Ja, es gibt auf jeden Fall welche. Wenn wir auf einer One-Man Tour sind, sind wir Bandmitglieder unter uns, aber wenn wir mit anderen Bands zusammen auftreten, dann gehen wir mit ihnen essen oder etwas trinken. Da wir auch den gleichen Umkleideraum nutzen, haben wir Zeit, uns über verschiedene Dinge zu unterhalten und die Stimmung ist sehr locker und entspannt. (lacht)

Also seid ihr mit den anderen Bands befreundet?

Kohsuke: Ja, wir könnten sonst gar nicht zusammen auf Tour gehen. (lacht) Ich denke nicht, dass wir uns auf eine Coupling Tour einlassen würden, wenn wir die jeweils andere Band nicht mögen würden.

Coupling Tours machen euch also richtig Spaß?

Alle: Ja.

Kiri: Ich denke, es hat Vorteile, wenn man mit anderen Bands zusammen auf Tour geht. Man sieht ihre Stärken und kann von ihnen lernen.

Dieses Jahr feiert ihr heidi.s dritten Geburtstag. Wenn ihr auf eure Anfänge zurückblickt, inwiefern habt ihr euch während dieser drei Jahre weiter entwickelt, sowohl persönlich als auch als Band?

Nao: Ich denke, am Meisten hat sich unser Selbstbewusstsein als Band gesteigert; wir treten mittlerweile viel sicherer auf der Bühne auf. Früher habe ich mich nicht wirklich getraut, mich auf der Bühne umzusehen, doch das hat sich geändert und fühlt sich großartig an.

Also kannst du nun die anderen Bandmitglieder und auch das Publikum ansehen?

Nao: Na ja, ich bin nicht sicher, ob ich mir das Publikum so genau ansehen kann (lacht), aber auch der Rest der Band ist selbstbewusster geworden, also denke ich, dass wir alle gemeinsam als Band gewachsen sind.

Kohsuke: Meiner Meinung nach weitet sich die Auffassung unserer Songs aus und als Band gehen wir in die richtige Richtung. Unsere Konzerte haben sich im Gegensatz zu früher wirklich gewandelt und heidi. entwickelt sich stetig weiter, da wir unsere gesetzten Ziele erreichen und dann wieder neue anstreben. Aber ich möchte mich noch mehr weiterentwickeln.

Yoshihiko: Ich finde, dadurch, dass wir mittlerweile viele Konzerte gegeben haben, bin ich selbstbewusster geworden. Ich stehe nun sicherer und natürlicher auf der Bühne.

Hat sich auch deine Art zu singen verändert?

Yoshihiko: Ich denke schon. Wenn ich mir unsere alten CDs anhöre und sie mit den neueren vergleiche, fällt mir auf, dass ich nun auf verschiedene Arten und Weisen singen kann.

Inwiefern achtest du als Sänger auf deinen Hals und deine Stimme?

Yoshihiko: Ehrlich gesagt achte ich erst seit kurzem darauf. (lacht) Zum Beispiel trinke ich vor einem Konzert keinen Alkohol mehr. (lacht)

Kiri: Wenn ich an meine Anfänge zurückdenke, fällt mir auf, dass sich meine Auffassung von Musik, so, wie ich sie machen möchte, immer wieder verändert und ausweitet. Um ehrlich zu sein mag ich meine Art, Schlagzeug zu spielen, mittlerweile mehr als zu der Zeit, als ich zum ersten Mal für heidi. gespielt habe.

Kommen euch diese bisherigen drei Jahre mit heidi. lang oder eher kurz vor?

Nao: Ziemlich kurz.

Gibt es irgendwelche Momente innerhalb dieser drei Jahre, die einen bleibenden Eindruck bei euch hinterlassen haben?

Nao: Am Meisten hat mich die One-Man Show Shidou im Ikebukuro CYBER 2006 beeindruckt.

Kohsuke: Bei mir war es unser Auftritt beim hide Memorial Summit im Ajinomoto Stadion im Mai 2008. Natürlich erinnere ich mich auch noch gut an Shidou, aber als wir beim hide Memorial Summit gespielt haben, war es wirklich überwältigend. Es fühlte sich an, als wäre ich bis dahin noch nie an diesem Ort gewesen. Es traten noch wesentlich berühmtere Personen dort auf. Bis zu diesem Zeitpunkt empfand ich 2000 bis 3000 Menschen im Publikum schon als viel, aber dort waren noch mal viel mehr Zuschauer. Seitdem wollte ich dort auch spielen, von daher war es eine gute Erfahrung für mich.

Zu der Zeit seid ihr noch ziemlich aufgeregt gewesen. (lacht)

Kohsuke: Oh ja, das waren wir wirklich! (lacht) Wir sind zuvor noch nie so nervös gewesen, alles schien schief zu gehen.... und dann sollten wir plötzlich auch noch als erste Band spielen! (lacht)

Die Planungen für die Show änderten sich sogar noch kurz bevor sie anfangen sollte. (lacht)

Manager: Um Mitternacht wurde uns mitgeteilt, dass der Auftritt von heidi. vorverlegt werden würde.

Stimmt, ich war sehr überrascht, als mir erzählt wurde, dass heidi. nun plötzlich als erste Band des Tages auftreten sollte. (lacht)

Manager: Nao wusste erst am Morgen der Show davon, weil ich ihn vorher nicht erreichen konnte. (lacht)

Yoshihiko: Ich wiederum erinnere mich noch am Besten an das Orange drama Konzert in der C.C.Lemon Hall am 28. Dezember 2008.

Kohsuke: Die erste Auflage unserer aktuellen Single Tsubasa beinhaltet eine DVD mit Live Material von diesem Konzert.

Kiri: Ich erinnere mich, wie Nao, am Liebsten an Shidou im Jahr 2006 zurück.

Wenn ihr an die Zukunft denkt, wo seht ihr heidi. in weiteren drei Jahren?

Nao: Ich wünsche mir, dass jeder, der in drei Jahren unsere Songs hört, genau weiß, wer wir sind.

Kohsuke: Das wünsche ich mir auch. Ich hoffe, dass wir eine Band sein werden, die in der Öffentlichkeit bekannt ist.

Yoshihiko: In drei Jahren wird es heidi. seit sechs Jahren geben, also möchte ich natürlich auch, dass die Menschen uns kennen und wissen, wer wir sind.

Kiri: Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen unsere Musik hören.

Eure Musik hat sehr beeindruckende Melodien.

Nao: Es freut mich, dass du so denkst. Für Leute aus dem Ausland ist das sicher erfrischend.

Habt ihr irgendwelche Wünsche für die nahe Zukunft, z.B. im Ausland aufzutreten?

Alle: Natürlich!

Wahrscheinlich hört ihr verschiedene Meinungen von Bands, die bereits im Ausland gespielt haben, ob es z.B. gut oder schlecht war. Könnt ihr euch vorstellen, wie es wäre, außerhalb Japans zu spielen?

Kiri: Es würde sicher einfach Spaß machen.

Nao: Ich habe verschiedenes darüber gehört, wie es ist, im Ausland zu spielen. Es gab wohl einige Probleme, einen großen Unterschied zwischen der Kultur Japans und der des jeweiligen Landes, Sprachbarrieren, schlechtes Essen... (lacht) Aber ich denke, durch diese Geschichten bin ich gut darauf vorbereitet...

Bitte sendet doch auf diesem Wege eine Nachricht an eure ausländischen Fans.

Nao: heidi. konnte bisher noch nicht außerhalb Japans auftreten, aber wir arbeiten hart daran, dies zukünftig zu ändern. Bitte habt bis dahin Freude an unseren CDs und wartet auf uns.

Kohsuke: Ich weiß zwar nicht, wie viele Fans auf uns warten und wie viele unsere Musik hören, aber ich würde gerne im Ausland spielen, also bittet wartet auf uns, bis es so weit ist.

Yoshihiko: Ich möchte gerne Konzerte im Ausland spielen und werde es sicher bald tun, also freut euch bitte schon mal auf uns.

Ihr singt allerdings keine englischen Texte?

Yoshihiko: Darüber habe ich noch nie nachgedacht, aber es wäre gut, Englisch sprechen zu können.

Ihr wollt also nur auf japanisch singen?

Yoshihiko: Ja. Ich hoffe, ich kann ausländische Hörer mit unseren japanischen Liedern erreichen.

Kiri: Mich würden Konzerte im Ausland wirklich sehr interessieren und ich denke, es würde richtig viel Spaß machen. Bestimmt gibt es an Orten, die wir nicht kennen, Menschen, die heidi. mögen. Deshalb möchte ich an diese Orte reisen und dort spielen.

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview genommen habt.
WERBUNG

Zugehörige Künstler

WERBUNG