Review

Moran - Replay -Special European Limited Edition-

25/08/2009 2009-08-25 05:40:00 JaME Autor: Jasy

Moran - Replay -Special European Limited Edition-

Ein Best-of, exklusiv für Europa.

Album CD + DVD

Replay Special European Edition

Moran

Künstler: Moran
Titel: Replay
Typ: Album
Stil: Rock, vermengt mit diversen anderen Stilelementen
Veröffentlichung: 03.07.2009
Wertung: 7,5/ 10

Tracklist:
01. Element
02. Hameln
03. Sea of fingers
04. Helpless
05. Tonight, at the seaside without the moon
06. Trace and Canvas
07. Mokka no Nukarumi
08. LOSERS' THEATER
09. Party Monster
10. Cactus
11. Flower Bed
12. Kimi no ita Gosenfu


Die aufstrebende Band Moran hat mit der Unterzeichnung eines Vertrages bei CLJ Records wohl den ersten Schritt in Richtung internationale Bekanntheit getan. Die vier Musiker der Band stellten exklusiv für Europa eine Auswahl an Songs aus ihrer noch jungen Karriere zusammen.

"Element" begrüßt den Hörer mit Soans Drums und Velos melodischer Gitarrenmelodie. Wer noch nie etwas von Fatima gehört hat oder Moran bei einer anderen Gelegenheit kennen lernen konnte, dem wird es anfangs sicher so gehen wie mir - man braucht eine Weile, ehe man sich an Hitomis nasale Stimme und seine eigenwilligen Gesangshöhen gewöhnt hat. Das fingerfertige Gitarrensolo mit leicht verzerrtem Akzent macht den etwas schrägen Gesang aber wieder wett. "Hameln", der zweite Track, wird von einem schnellen, treibenden Beat vorwärts getragen. Synthesizer, der drohende Gesang und die ruhige, aber dennoch unheilvolle Bridge mit dem eingeflochtenen Basssolo von Zill erzeugen einen etwas chaotischen Charakter, daran ändert auch der melodische Refrain nichts. Das nachfolgende Stück mit dem klangvollen Titel "Sea of fingers" überrascht wiederum mit seiner düsteren Atmosphäre, den verfremdeten Vocals und dem aufgelockerten, melodischen Zwischenstück. Ferner erinnert es auf Anhieb an "Humiliate me more, Darlin'", ein Stück, welches einst Hitomis ehemalige Band Fatima veröffentlichte.
Und wie Fatima gelingt es auch Moran, mit ihren Liedern Geschichten zu erzählen. Man stelle sich bitte eine rauchige Bar in einem Chicagoer Viertel in den 20er Jahren vor, als Mafiabosse noch das Sagen hatten und über Recht und Unrecht entschieden. Diese Szenerie jedenfalls steckt in "Helpless" - Trompeten- und Klavierklänge erschaffen schnell eine rauchige Jazz-Barnote. Stellenweise legt der Song noch an Tempo zu und zu erwähnen wäre da noch Zills Basssolo.

Dem nachfolgenden "Tonight, at the seaside without the moon" haftet ein heftiger Sound mit Technoanleihen an. Es zeichnet sich außerdem durch eine geheimnisvolle Grundstimmung, einen starken Bass und eine leichte Schreitendenz (nicht, dass er wirklich brüllt oder schreit, aber eine Grundrichtung dahingehend ist zu spüren) aus. Kontrastprogramm vom feinsten dringt mit "Trace and Canvas" aus den Lautsprechern. Helle, klare Klänge - und trotz der satten Instrumente wurde eine traumhafte Abmischung geschaffen. Diese ebnen dem knapp 6-minütigen Stück den Weg zu einer balladesken Bridge mit Wiegenliedcharakter. Aber auch hier ist es wieder Hitomis Gesang, der stellenweise unangenehm auffällt, was die Höhe und die Lautstärke anbelangt.

Regen! Das ist das Erste, was man vom nächsten balladesken Vertreter "Mokka no Nukarumi" zu hören bekommt. Zu einer Ballade gehören neben verspielten, romantischen Melodien natürlich ein paar Streicher und von denen gibt es nicht nur reichlich, sondern ebenso ein sehr stimmungsvolles Solo auf die Ohren. "LOSERS' THEATER" schaltet dann wieder einige Gänge rauf und mausert sich zu einem schnellen Song mit Power, der live sicher ein echtes Highlight sein dürfte. Allerdings wirken die chaotischen Tempostrukturen stellenweise abgehackt und zerfleischen den Song regelrecht.

In "Party Monster" fügt sich endlich auch der Gesang nahtlos in das Ensemble ein und so begeistert das Stück mit seiner Gesamtkomposition - interessante Synths, verzerrte Gitarren, ein schneller und atmosphärischer Rhythmus, sowie abwechslungsreiche Effekte, die einem Konzerthaus entsprungen zu sein scheinen. Wesentlich simpler erscheint einem da die leichte, flotte Hymne "Cactus". Moran können aber noch dramatischer. "Flower Bed" entpuppt sich als sehnsuchtsvolles, balladenartiges Lied mit wunderschönen Melodiepassagen, und das liegt sicher nicht nur an den leichten Synthesizern oder dem Piano. Zum Abschluss gibt es noch ein richtige Ballade auf die Ohren: "Kimi no ito Gosenfu". Der Song begeistert mit einem tiefen Bass und einer traumhaften Klavierbegleitung. Allerdings überzeugt Hitomis Gesang mal wieder nicht, was der bezaubernden Bridge mit dem anschließenden Basssolo allerdings nicht schadet.

Fazit: Wer Fatima vergöttert hat, dem wird sicher auch der Sound von Moran gefallen. Ihre Musik hat durchaus Potential, allerdings kann ich mich einfach nicht mit Hitomis Stimme anfreunden - was nicht bedeutet, dass man ihnen keine Chance einräumen sollte. Sie sind noch jung, haben ihren festen Stil noch nicht wirklich gefunden und experimentieren noch viel herum. Der Querschnitt offenbart düstere, mächtige Songs wie softe Balladen, die alle die Liebe zur Melodie gemeinsam haben. Rund 20 Euro müsste der Europäer für die Anschaffung aber schon investieren, wer sich unsicher ist, dem rate ich zu einer vorhergehenden Hörprobe.

Die Bonus-DVD, die noch die Musikvideos zu "Kimi no ita Gosenfu" und "Helpless" bereithält, lag uns für das Review leider nicht vor - die Bewertung hierzu bleibt also aus.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD + DVD 2009-07-03 2009-07-03
Moran
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