Review

k@mikaze - Respect baka

29/05/2009 2009-05-29 11:11:00 JaME Autor: Viktor Hemminger

k@mikaze - Respect baka

Achtet die Doofen, die einen respektablen Unsinn liefern.

Single CD

Respect baka

k@mikaze

Künstler: k@mikaze
Titel: Respect baka
Typ: Single
Release: Juli 2002
Stil: Punk / Rock
Bewertung: 9.0 / 10

Tracklisten:

01. 13gatsu ni nareba kimi ni okuritai mono ga arunda
02. hanabi taikai
03. shinigami

Das Einzige, was der Untertitel sagen soll, ist, dass man den Titel der CD nicht wirklich interpretieren kann. Fast gegensätzlich sind Respekt und die unzähligen Übersetzungsmöglichkeiten des Wortes „baka“. Dies soll aber von nichts ablenken, denn schließlich müssen auch einstige Hoffnungsträger - ihr erstes Demotape hatte eine Auflage von 2000 Stück und musste in gleichem Ausmaß nachgepresst werden - sich stets aufs Neue beweisen.

Der erste Song startet ein wenig wie in einem Hollywood Highschool Film. Ein Ballsaal mit zu viel Dekoration, sich langsam drehende Discokugel und Pärchen, die zum leicht verlangsamten Pop-Rock umschlungen tanzen. Auch im weiteren Verlauf die perfekte Filmmusik. Es ist schwer, sich auf das Lied zu konzentrieren ohne irgendwelche Szenen im Kopf zu arrangieren, bei denen sich der Titel zur Untermalung eignen könnte. Einzig im Refrain entkommt der dezent punkige Rocksong diesem Zwang zu fantasieren.

"hanabi taikai", was übersetzt in etwa „Feuerwerkskonferenz” bedeutet, geht deutlich forscher ans Werk. Hier merkt man die Punk-Gesinnung des Quartetts recht stark. Unsauberer Gesang, der vor allem im gelungenen Refrain glänzt, grundsolide Gitarrenarbeit und auch optimal gemischter Schlagzeugklang. Hier passt eigentlich alles auf einander wie ein frisch aufgebauter Jenga Turm. Nichts wackelt, nichts fehlt. Könnte man sicherlich auch gut in Filmen unterbringen.

Der Todesgott - oder vielleicht auch im Plural, oder doch Sensenmann? - schafft es, das Niveau vom Vorgänger auch noch zu übertreffen. Und das, obwohl die Messlatte schon recht hoch liegt. Die ersten zwanzig Sekunden passiert zwar wenig, danach dafür umso mehr. Ein unvergleichbares Gitarrenriff, dem zur Unterstützung erst Schlagzeug und dann auch Bass heraneilen, bildet den Mittelpunkt der Anfangsphase. Der Sänger tut sich keinen Zwang an und pfeift einfach spontan auf die Etikette des Gesangs. Irgendwo zwischen Rap und abgebrochenen Punk Zeilen wandert der Vokalist sicher durch zwei Strophen. Nach einer Art Prä-Refrain steigert sich der Song in Speed-Punk, der mit einem unglaublichen Bassriff abklingt. Dann noch mal das Gleiche in kürzerer Version, diesmal mit mehr Growls der Mitmusiker und fertig ist das Stück.

Fazit:
Es gibt Schätze die sind nicht selten, aber kaum einer weiß um ihren Wert. Diese CD gehört eindeutig dazu. Jeder Song ist für sich interessant und durchaus gelungen. So findet man sich auch mit dem eher gemächlichen ersten Song ab, wenn die anderen beiden Songs derart ranklotzen. Von "shinigami" kann man behaupten, dass Songs auf dem Niveau sehr, sehr selten zu finden sind. Sicherlich sind global gesehen solch starke Stücke keine Mangelware, aber oft verlieren die sich einfach unbemerkt in der Vergessenheit. Ich kann nur hoffen, dass zumindest postwendend vereinzelte Leute diesen Geheimtipp für sich entdecken.

Es ist manchmal unglaublich schade um Bands, die sich aus damals populären Gruppen zusammensetzten und es gerade mal anderthalb Jahre gemeinsam ausgehalten haben. Dass der Sänger danach der Musik abstinent wurde, förderte die Bekanntheit der Band nach 2002 (als man hierzulande immer mehr auf den Visual Kei aufmerksam wurde) definitiv nicht. Dabei schien der Bassist später im seichten Pop-Rock von kannivalism stark unterfordert. Gitarrist ARATA genoss nicht gerade die meiste Aufmerksamkeit mit seinen Folgebands und es musste erst nach knapp sechs Jahren der Schlagzeuger reaktiviert werden, um wenigstens ein Mitglied von k@mikaze in einer halbwegs bekannten bzw. womöglich bald zur Bekanntheit gelangenden Gruppe - Elm - unterzubringen.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Single CD 2002-07-05 2002-07-05
k@mikaze
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