Review

KYOSUKE HIMURO TOUR 2007 IN THE MOOD Live DVD

15/09/2009 2009-09-15 07:51:00 JaME Autor: Jasy

KYOSUKE HIMURO TOUR 2007 IN THE MOOD Live DVD

20 Jahre Kyosuke Himuro, dass musste natürlich mit einer Tour gefeiert werden.

Konzert DVD

KYOSUKE HIMURO TOUR 2007 "IN THE MOOD"

Kyosuke Himuro

Auch nach über 20 Jahren im Musikbusiness vermag Kyosuke Himuro, eine Menschenmasse in den Bann zu ziehen und riesige Hallen zu füllen. Zum Abschlusskonzert seiner KYOSUKE HIMURO TOUR 2007 "IN THE MOOD" versammelten sich am 8. Juli 2007 Tausende in der Saitama Super Arena, um mit dem Altrocker zu feiern. Und seit dem 11. Juni 2008 ist dieses Konzert im exklusiven Digipack erhältlich. Das Event wurde auf zwei Silberlinge verteilt und startet nach dem Einlegen automatisch. Unvermittelt wird der Zuschauer in die riesige Halle gesaugt und lernt dort schon einmal das begeisterte und klatschende Publikum kennen, ehe das "OPENING" den wirklichen Beginn des Konzertes ankündigt. Nach rund zwei Minuten kommen Kyosukes Supportmusiker heraus auf die Bühne und eine knappe Minute später folgt auch der Altrocker selbst. Sein Erscheinen kündigt auch den Start des ersten Liedes "In The Nude ~ Even not in the mood ~" an. Schon von Beginn an wird das Publikum in die oft sehr eingängigen Rockhymen eingebunden und ist auch voll dabei. So darf die versammelte Menge in den ersten drei Liedern etliche Textpassagen allein singen und sich unter anderem auch an Daitas erstklassigen Gitarrensoli erfreuen. Visuell anstrengend fürs Auge wird es im Song "Bitch As Witch". Nicht, dass hier auf der Bühne selbst sonderlich viel geschieht, vielmehr erschweren einem die extrem schnellen Kamerawechsel und das ständige Blitzlicht die Sicht. Etwas Entspannung folgt im Anschluss, als Kyosuke das Publikum bei einem kurzen Wortwechsel Willkommen heißt.

"Wild Romance", ja, das trifft es sehr gut - der fetzige Song mit schnellem Refrain und gefühlvollen, ruhigen Parts wartet mit der ersten Ehrerbietung seitens der Musiker auf; endlich kommen die beiden Gitarristen Daita und Takeshi Honda, Bassist Fumiaki Nishiyama und Kyosuke Himuro selbst an den vorderen Bühnenrand und bezirzen das Publikum. Daita lässt sich richtig gehen und headbangt, was das Zeug hält. Eine Drehung um 180° folgt sofort im Anschluss. Mit "Harvest" wird die erste Ballade des Abends performt, diese ist nicht nur wunderbar schmalzig, sondern glänzt auch mit einem grandiosen Gitarrensolo von Takeshi. Nach einer weiteren Ballade wagt man sich erneut in die etwas schnelleren Gefilde und bringt "EASY LOVE" auf die Bühne, in welchem Daita zu Shunichi Oshimas Keyboard, das wie ein Klavier in der Halle erklingt, ein spacig-verzerrtes Gitarrensolo zum Besten gibt. Zwei Lieder später erschallt "Memories Of Blue" in der Saitama Super Arena. Und hier zeigt Keyboarder Shunichi noch ein weiteres Talent - er glänzt mit einem inbrünstigen Spiel auf einer Klarinette und bildet mit dieser nicht nur einen altbackenen Hintergrund, sondern darf auf dieser wenig später ein fantastisches Solo blasen.

Langsam aber sicher bewegt sich das Konzert seinem Höhepunkt entgegen. "STRANGER", mit seiner bezaubernden Swingnote, die der Song unter anderem Fumiakis hervorragender Arbeit am Bass zu verdanken hat, bildet hierbei sozusagen den Auftakt. Dynamisch wird mit "Ignition" und "Miss Murder" fortgesetzt. Letzteres begeistert durch seinen Gangsterbeat, einem geschickten Solo von Daita, Kyosuke, der im Mittelteil etliche Vocals durch ein Megafon schreit und der teilweisen Präsentation in Schwarz-Weiß. Weniger bedrohlich, dafür aber umso spaßiger toben sich die Herren in "Claudia" aus. Takeshi wandert während seines Spiels munter auf der Bühne umher und tauscht dabei auch einmal mit Daita den Platz. Der perfekte Party-Rocksong mit flottem und irgendwie auch schrägem Beat ist "Say something". Hier kann man Daita einmal mehr beim Headbangen und einem Solo zuschauen. Außerdem greift Kyosuke für einen kurzen Part erneut zum Megafon und auch das anstrengende Blitzlicht ist wieder mit von der Partie, ganz so arg wie in "Bitch As Witch" fällt es dieses Mal jedoch nicht aus. Von ähnlichem Stil ist auch der nachfolgende Song "NATIVE STRANGER" und schon ist die Zeit für das letzte Lied der Setlist gekommen: "WILD AT NIGHT". Es strotzt hierbei nur so vor Energie. Alle wiegeln die Menge auf und die macht natürlich begeistert mit. Neben ein paar Backgroundvocals von Fumiaki, der zumeist ins Mikro brüllt, und Takeshi (er darf mit dem Publikum im Refrain singen) hält der Song noch ein wildes Solo von Daita und eine gewaltige Explosion zum Abschluss bereit. Glücklich, aber erledigt verlassen die fünf Herren mit den ersten Danksagungen die Bühne. Nur wenige Sekunden später landet der Heimkinogenießer nach gut 89 Minuten im Hauptmenü und darf sich nun dem zweiten Silberling zuwenden, der mit den Zugaben aufwartet.

Die Menge schreit und verlangt nach mehr Kyosuke Himuro und ihr Flehen wird selbstverständlich erhört. Die Musiker kehren zurück ins Rampenlicht. Allerdings hat sich der Sänger nun ein anderes Hemd übergeworfen. Offiziell eröffnet wird die Zugabe mit "MOON", einer seichten Ballade, bei der Daita auf der Akustikgitarre spielt und Shunichi seinem Keyboard wunderschöne Klaviertöne entlockt. Fumiakis tief dröhnender Bass und Takeshis wirklich gefühlvolles Gitarrensolo runden das Stück gemeinsam mit Kyosukes Gesang ab. Deutlich lebhafter und sehr mitreißend sind die folgenden zwei Stücke "LOVE&GAME" und "SUMMER GAME", bei denen nicht nur das Publikum voll dabei ist, sondern auch die Musiker. Ausgelassen toben sie über die Bühne und für ein Solo stellt sich Daita zum ersten Mal an den vorderen Verstärker, wo sonst für gewöhnlich Kyosuke vorzufinden war. Er ist dort allerdings nicht allein, denn Fumiaki leistet ihm Gesellschaft. Die Nachricht über das letzte Lied wird vom Publikum mit Wehmut und Freude aufgenommen. Zum Abschluss performen die Herren noch die beschwingte Rockhymne "ANGEL 2003". Viele Interaktionen zwischen den Musikern und dem Publikum, sowie den Musikern untereinander kann man hierbei bestaunen. Allzu schnell findet der Song jedoch ein Ende und so verlassen Kyosuke Himuro und seine Supportmusiker die Bühne unter ohrenbetäubenden Jubel. Eine Kamera begleitet den Altrocker zu seiner Garderobe und kaum schließt sich die Garderobentür hinter dem Musiker, läuft auch schon der Abspann durch.

Es ist allerdings noch nicht wirklich das Ende. Kaum ist der Abspann vorbei, findet man die Musiker schon wieder auf der Bühne vor, wo sie zwei alte BOOWY Klassiker zum Besten geben. Mit der berührenden Ballade "B-E-L-I-E-V-E" geht es los. Shunichi sitzt hier nicht an seinem Keyboard, sondern spielt Saxophon, und auch Daita glänzt einmal mehr mit einem wunderschönen Solo. Nach dessen Ende stellt Kyosuke seine Supportmitglieder, beginnend mit Drummer Charlie Paxson, vor. Auch der nächste und wirklich allerletzte Song wird angekündigt: "ONLY YOU". Hierbei scheint es sich um einen Fanfavoriten zu handeln, da das Publikum begeistert mitsingt. Etliche Male dankt Kyosuke seinen Fans in der Saitama Super Arena, mal auf Englisch, mal auf Japanisch, aber stets aufrichtig und sichtlich bewegt. Nachdem alle die Bühne verlassen haben, landet man nur eine halbe Stunde später im Hauptmenü.


Wenn man dem Altrocker zusieht, gewinnt man schon sehr schnell den Eindruck, dass er einen doch recht eigenwilligen Gesangsstil an den Tag legt. Größtenteils wurde seine Stimme elektronisch verfremdet und er singt selten Mal in Richtung des Publikums, oft dreht er seinen Kopf zur rechten Schulter hin. Allerdings hat man sich sehr schnell daran gewöhnt. Die Setlist wurde sehr schön zusammengestellt. Sehr prägnant waren im gesamten Konzert die flotten Kamerawechsel. Nah- und Fernaufnahmen, die zwar gut eingefangen worden sind, verschwimmen so oft zu einem Ganzen. Gelegentlich gewollte Unschärfen, Einfriereffekte und Verdopplungseffekte fallen ebenso ins Auge. Besonders erwähnenswert finde ich noch den Hintergrundbildschirm. Er ist wirklich bei jedem Song im Einsatz und zeigte mal ein paar Blumen, mal ineinander fließende Formen, die Reflexion des Mondlichtes auf dem Wasser oder sogar Blutplättchen die sich ihren Weg durch die Blutgefäße bahnen, aber stets passend zum jeweiligen Lied.

Lautzeit Gesamt: ca. 120 Min.

Bild:
Das 16:9-Bild enthüllt lediglich bei den schwach ausgeleuchteten Einstellungen einige Mängel, die sich in zunehmendem Rauschen äußern. Ansonsten ist das Bild weitestgehend klar, mit leuchtenden Farben, gutem Kontrast und einer angenehmen Schärfe.

Ton:
Auf den DVDs kann man zwischen zwei Tonformaten wählen. Die Stereovariante ist sehr satt, allerdings kommt Kyosukes Gesang stellenweise nur schwach zur Geltung, da er zumeist von den Instrumenten überlagert wird. Wer kann, sollte daher auf den Dolby Digital-Ton zurückgreifen. Dieser zeichnet sich durch einen wirklich guten räumlichen Klang aus und hier fällt die etwas ungleichmäßige Tonverteilung (Gesang und Instrumente) nicht ganz so krass aus wie beim Stereoton.

Specials:
Dem schicken Digipack liegt lediglich ein Faltbooklet mit Fotos vom Konzert bei. Weitere gesonderte Extras, wie zum Beispiel auf den DVDs, sind nicht enthalten. Man könnte lediglich die beiden Lieder aus der BOOWY-Ära als Bonus ansehen.

Fazit:
Gerne würde ich eine richtige Kaufempfehlung geben, allerdings wäre diese bei der doch spartanischen Aufmachung und Ausstattung, und dem hohen Anschaffungspreis von 6.500 Yen nicht wirklich gerechtfertigt. Ältere Hörer und Liebhaber der 80-ger Jahre Musik würden jedoch mit dieser DVD auf ihre Kosten kommen, wenn da eben nicht die eingangs erwähnten Mängel wären...

Gesamtwertung: 8,2 von 10 Punkten

Setlist:
Disc 1
OPENING
In The Nude ~ Even not in the mood ~
SWEET REVOLUTION
Weekend Shuffle
Bitch As Witch
Wild Romance
Harvest
Eien ~ Eternity ~
EASY LOVE
LOVER'S DAY
CALLING
Memories Of Blue
STRANGER
Ignition
Miss Murder
Claudia
Say something
NATIVE STRANGER
WILD AT NIGHT

Disc 2
MOON
LOVE&GAME
SUMMER GAME
ANGEL 2003
B-E-L-I-E-V-E
ONLY YOU
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