Interview

Interview mit Yuya Matsushita

11/01/2009 2009-01-11 12:00:00 JaME Autor: Non-Non Übersetzer: Till

Interview mit Yuya Matsushita

Kurz vor seinem Debüt setzte sich JaME mit Yuya Matsushita zusammen, um mit ihm über sein bisheriges Schaffen und seine Zukunftspläne zu sprechen.


© Matsushita Yuya
Yuya Matsushita ist ein aufstrebender junger Künstler, dessen Debütsingle "foolish foolish" am 26. November erscheint. Um ihn besser kennenzulernen, trafen wir uns mit ihm im Oktober für ein Interview in Tokyo.

Könntest du dich kurz vorstellen?

Yuya Matsushita: Ich bin Yuya Matsushita. Es freut mich, euch zu treffen.

Was hat dich zum Singen gebracht, als du noch ein Grundschüler warst?

Yuya Matsushita: Seit ich ein Kind war, habe ich Musik und Hollywoodfilme geliebt. Ich habe ständig Filme gesehen und Musik gehört. Als ich in der 6. Grundschulklasse war, erfuhr ich, dass es so etwas wie professionelle Sänger und Künstler gibt und habe mir gedacht "Das will ich machen!" Es war eigentlich ein sehr plötzlicher Entschluss.

Hast du viel ferngesehen?

Yuya Matsushita: Ja. Es war also nicht so, dass mich eine andere Person irgendwie an das Thema herangeführt hätte.

Es gab niemanden, dessen Musik du besonders mochtest?

Yuya Matsushita: Ich hatte nicht vor, irgendjemanden zu kopieren, als ich beschloss, Sänger zu werden.

Und es gab niemanden, dessen Musik du besonders viel gehört hättest?

Yuya Matsushita: Ich denke, ich habe viel verschiedene Musik gehört, ich war ja ein normaler Grundschüler; Ich hatte aber nicht wirklich ein Lieblingsgenre.

Also kam dein Entschluss, Sänger zu werden, eines Tages völlig unerwartet?

Yuya Matsushita: Ich hatte keine Freunde, die irgend etwas mit Musik zu tun hätten, von daher hatte ich keine Ahnung von der Sache. Als ich dann Leute kennenlernte, die beim Fernsehen arbeiteten, habe ich das einfach als eine Möglichkeit fürs Künstlerdasein gesehen. Aber vielleicht war es auch genau das, was ich bis dahin gesucht hatte.

Du bist dann auf eine Gesangs- und Tanzschule in Osaka gegangen, die du selbstständig gefunden hattest. Du hast in einem Bücherladen danach recherchiert, richtig?

Yuya Matsushita: (lacht) Ja.

Wie war der Unterricht dort?

Yuya Matsushita: Es drehte sich dort vor allem um westliche Musik. Und ich hatte Gospelstunden. Ich habe verschiedene Stile gelernt, zum Beispiel Dance, Hip-Hop und Rock.

Du hast sehr viele verschiedene Dinge gelernt, aber hattest du bestimmte Stärken oder Schwächen?

Yuya Matsushita: Was ich sehr gut konnte und auch sehr mochte, war Hip-Hop.

Stand auch typischer westlicher Rock auf dem Stundenplan?

Yuya Matsushita: Im Grunde war der Schwerpunkt der Schule auf R&B, aber manchmal habe ich auch Rock gesungen. Eine Zeit lang mochte ich Aerosmith und Bon Jovi, als ich noch Grundschüler war; die kannte ich von meiner Mutter.

Mochtest du den Unterricht?

Yuya Matsushita: Ja, ich mochte ihn. Aber am Anfang war es sehr schwierig, weil ich einiges nachzuholen hatte.

Wirklich? Heißt das, der Unterricht war sehr hart?

Yuya Matsushita: Ja, aber auch aus einem besonderen Grund: Wir hatten viele Mädchen in der Klasse. (lacht) Das heißt nicht, dass es gar keine Jungen gab, aber die Mädchen waren in der Überzahl und es war am Anfang schwer, auf ihr Niveau zu kommen. (lacht)

Als du fünfzehn warst, bist du das erste mal nach New York gegangen, aber zu dem Zeitpunkt warst du noch im dritten Mittelstufenjahr und es war sicher schwer. Warum wolltest du nach New York?

Yuya Matsushita: Wie du schon sagtest, war ich als Fünfzehnjähriger in der dritten Klasse der Mittelstufe und zu diesem Zeitpunkt lernen japanische Jugendliche normalerweise sehr hart für die Oberstufeneingangstests. Aber ich hatte nichts anderes im Kopf, als Sänger zu werden und hatte es schon seit der sechsten Grundschulklasse vor, deshalb dachte ich "Ich brauche die Oberstufe nicht." Ich wollte nur Musik machen. aber meine Eltern wollten mich auf die Oberstufe schicken und wir stritten miteinander. Letztendlich gab ich nach, aber ich wollte die Oberstufe in New York in Amerika machen, weil das die Wiege von Hip-Hop, R&B und Gospel war, die ich so sehr mochte. Ich versprach ihnen also, den Abschluss zu machen und ging nach Amerika. Damals wirkte es auf mich wie ein riesiges Zugeständnis, aber im Nachhinein war es wohl doch sehr selbstsüchtig von mir. (lacht)

Und wie war New York für dich?

Yuya Matsushita: Ich war vorher noch nie im Ausland gewesen und musste mir zum ersten mal einen Pass holen. Ich war noch nicht einmal in Japan herumgereist, das Ganze fühlte sich also wie eine Reise zu einem anderen Stern an! (lacht) Den Times Square zum ersten mal zu sehen, war so beeindruckend! Seit ich ihn zum ersten mal im Fernsehen gesehen hatte, wollte ich da unbedingt hin. Und als ich es endlich geschafft habe, war es Nacht und die Neonreklamen strahlend hell.

Das war ziemlich mutig. Konntest du gut Englisch?

Yuya Matsushita: Nein, nicht wirklich... Aber ich kam dann in Schwung! (lacht)

Was war anders als in Japan?

Yuya Matsushita: Ich denke, vor allem die Menschen. In einem Laden sah ich einen Kunden, der sang und tanzte, das kommt in Japan kaum vor. Ich fand es sehr gut, dass unser Alltag so voll von Musik war. Natürlich habe ich mir echte Gospelkonzerte angesehen und Tanzunterricht genommen. Ich denke, es gibt viel Kultur und Kunst in New York, aber die Musik war das, was ich dort wirklich kennenlernen wollte.

Ich denke, die Musik war dort immer nah an den Menschen.

Yuya Matsushita: Ja. Ich mochte es, dass die Kassierer an der Kasse sangen und solche Sachen.

Hast du dich zu Hause gefühlt?

Yuya Matsushita: Ja, aber nicht wegen der Musik. Ich komme aus der Hyôgo-Präfektur und meine Schule war in Osaka, weshalb ich fast jeden Tag dorthin fuhr. Und ich fand, das die Menschen in Osaka und in New York sich irgendwie ähnlich sind. (lacht)

Deine Lieblingskünstler sind vor allem amerikanisch und du magst amerikanische Filme sehr. Wieso diese besondere Begeisterung für amerikanische Musik und Filme?

Yuya Matsushita: Durch meine Mutter habe ich schon als etwa Dreijähriger verschiedene Dinge wie zum Beispiel Filme angesehen, von daher könnte ich für diese Dinge eine Vorliebe haben.

Wann hast du angefangen, Klavier zu spielen?

Yuya Matsushita: Ich habe sehr spät mit Klavierspielen angefangen, etwa vor einem Jahr.

Weil du ein Sänger sein wolltest und Klavierspielen fürs Songwriting gelernt hast?

Yuya Matsushita: Nein, Ich wollte Klavier spielen und dazu singen; ich habe Songs gecovert.

Und dafür wolltest du lieber Klavier lernen als Gitarre?

Yuya Matsushita: Ja.

Der Produzent Jin Nakamura interessiert sich für dich und hat dir jetzt bei deinem Debüt geholfen. Wie hast du ihn getroffen?

Yuya Matsushita: Als ich ungefähr fünfzehn war, hatte ich eine Schulband und spielte ein Konzert mit ihr. Nakamura kam aus Tokyo, um uns zu sehen, da haben wir uns zum ersten mal getroffen. Später haben wir uns gegenseitig Musik geschickt.

Jin Nakamura ist ein sehr bekannter Produzent und Songwriter in der japanischen Musikindustrie und hat mit berühmten Künstlern zusammengearbeitet. Wie hast du dich gefühlt, als er dir eine Zusammenarbeit angeboten hat?

Yuya Matsushita: Ich war sehr glücklich! Ich hatte zwar danach gestrebt, aber ich hätte mir nie vorgestellt, dass so ein großartiger Produzent einen Song für mich schreiben würde, vor allem, weil ich ja noch nicht einmal mein Debüt gemacht hatte, ich war also wirklich sehr froh!

Deine Debütsingle "foolish foolish" ist so ein toller Song. Was hast du gefühlt, als du ihn zum ersten mal gehört hast?

Yuya Matsushita: Ich denke, einen Song extra für mich geschrieben zu bekommen, war das Eindrucksvollste. Ich fand, dass die Melodie ein toller Ohrwurm ist. Ich fand, dass er zu mir passte, auch die Lyrics; ich konnte mich sehr gut damit ausdrücken.

Hat er den Song geschrieben, nachdem ihr euch getroffen und unterhalten hattet?

Yuya Matsushita: Er meinte, nachdem wir uns getroffen hatten, dachte er über mich nach, sah sich Konzertfotos von mir an und stellte sich mich vor, während er den Song schrieb.

Yuya, du hast eine wundervolle Stimme, die zugleich sanft und traurig klingt. Wie lief es beim Songwriting, Arrangieren und Aufnehmen bisher?

Yuya Matsushita: Ich habe mit fünfzehn zum ersten mal aufgenommen, ich war also die ganze Zeit nervös. Aber ich genoss es, für die Aufnahmen nach Tokyo zu fahren und das ganze hat mich sehr stimuliert. Es war einfach ein erster Versuch und ich denke gerne daran zurück.

Was erwartest du vom Singlerelease am 26. November?

Yuya Matsushita: Das ist der Song, den ich von Nakamura bekam, als ich fünfzehn war und ich singe ihn jetzt seit etwa zweieinhalb Jahren. Ich bin also sehr froh, dass er meine Debütsingle wird und ich denke, dass dieser Song mich wirklich gut repräsentieren könnte. Ich will, dass so viele Menschen wie möglich ihn hören und wissen, dass es mich gibt.

Yuya, haben sich deine Gefühle zu diesem Song während der zweieinhalb Jahre geändert?

Yuya Matsushita: Ja. Die Lyrics handeln von einer Affäre zwischen Erwachsenen und als Fünfzehnjähriger dachte ich, ich verstehe sie, während ich sie sang. Aber ich bin erwachsener geworden und singe ihn jetzt mit mehr Erfahrung.

Wie war es, das PV und die Fotos fürs Booklet in New York zu filmen und zu machen? Hat es sich anders angefühlt als damals mit fünfzehn?

Yuya Matsushita: Ich habe mich daran erinnert, wie ich mich als Fünfzehnjähriger in New York gefühlt habe.

Hast du viele der Orte wieder besucht, zu denen du damals gegangen bist?

Yuya Matsushita: Ach, dieses mal sind wir an verschiedene Orte gefahren und ich konnte Orte besuchen, an denen ich noch nie war. Es kommt mir vor, als wäre ich in jeder Straße gewesen. Das Shooting hat wirklich Spaß gemacht.

Irgendwelche lustigen Anekdoten?

Yuya Matsushita: Ich war ziemlich geschockt, Schlüpfermann wiederzusehen, so hatte ich ihn zumindest genannt, er war schon damals da und ist es immer noch! (lacht)

Wer? Schlüpfermann? (lacht)

Yuya Matsushita: Er war halbnackt und trug Schlüpfer, auf denen etwas geschrieben stand, hatte eine Gitarre und lief am Times Square herum. Touristen fotografieren ihn gerne. (Anmerkung: Er redet von New Yorks berüchtigtem "Naked Cowboy".) Ich glaube, er ist berühmt, denn er war schon da, als ich fünfzehn war.

Es muss hart sein, im Winter halbnackt herumzulaufen. (lacht) Interessierst du dich für Musik außerhalb der USA, zum Beispiel europäische?

Yuya Matsushita: Natürlich. Ich mag Mode und Kunst und Europa ist sehr modisch, deshalb interessiert mich Europa, auch wenn ich noch nie dort war. Ich würde gerne hinfahren, wenn ich kann.

Können wir nach dem Release deiner Debütsingle noch mehr von dir erwarten?

Yuya Matsushita: Ja. Die nächste Single "LAST SNOW" ist bereits fertig, ein Teil davon ist auf der ersten limitierten "foolish foolish"-DVD. Ihr könnt gespannt sein!

Du bist jetzt, zum Zeitpunkt deines Debüts, sehr jung. Wo siehst du dich in zehn oder zwanzig Jahren?

Yuya Matsushita: Die Künstler, die ich mag und als Vorbild sehe, erschaffen ihren eigenen Stil und sind einzigartig. Ich habe am meisten Respekt für Michael Jackson und ich mag natürlich seine Songs und seine Art zu tanzen - aber ich habe auch am meisten Respekt dafür, dass er einfach Michael ist, niemand sonst. I will, dass die Menschen mehr und mehr das neue an mir sehen und ich will einen 'Yuya Matsushita'-stil erschaffen, der einzigartig ist.

Einzigartig?

Yuya Matsushita: Ja. Ich will eine sinnvolle Existenz haben und gute alte und neue Musik verbinden.

Hast du noch ein paar letzte Worte für deine ausländischen Fans?

Yuya Matsushita: Danke für eure andauernde Unterstützung. Ich bin sehr glücklich, über meine Musik mit euch verbunden zu sein. Ich will vieles ausprobieren. Ich werde hart arbeiten, bitte behaltet mich und meine Arbeit im Auge.
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