Interview

Interview mit MUCC beim RTOC

22/07/2008 2008-07-22 12:00:00 JaME Autor: Lacy und Cynthia Übersetzer: Finja

Interview mit MUCC beim RTOC

Kurz vor ihrem Auftritt in Corpus Christi nahmen MUCC sich etwas Zeit für JaME. Erfahrt in diesem Interview etwas über ihren Stilwechsel, Tatsuros USA-Liebe und weitere Themen.


© MUCC - JaME
Wie Fans von MUCC wissen dürften, beehrt die beliebte Band bald im Rahmen der RTOC-Tour Europa, am 9. Oktober sogar Deutschland (Hamburg). Das Rockstar-Chaos kennen die Jungs um Sänger Tatsuro allerdings schon, weil sie dieses Jahr bereits an der Tour durch die USA mitgewirkt haben. Neben MUCC waren noch zwei weitere Bands aus Japan mit am Start, die Interviews mit the Underneath und D'espairsRay könnt ihr ebenfalls bei JaME lesen. Als die erste Etappe der Rockstar Taste of Chaos 2008-Tour sich Anfang April dem Ende zuneigte, trafen wir von JaME MUCC in Corpus Christi, um mit ihnen über ihr aktuelles Album "Shion", ihre Entwicklung und andere Themen zu sprechen.


Stellt euch zuerst bitte vor, vielleicht kennen einige Leser euch noch nicht. Und wenn ihr schon mal dabei seid, nennt uns doch auch bitte den Song vom Album "Shion", der es euch am meisten angetan hat!

Miya: Ich bin Miya und spiele Gitarre. "FUZZ" ist das Lied, das "Shion" im Endeffekt den Anstoß gegeben hat. Für uns haben mit diesem Track viele neue Dinge begonnen, es war sozusagen der Anfang der Wandlung MUCCs.

YUKKE: Ich bin YUKKE und habe "Chiisana mado" geschrieben. Das bombastische Arrangement ist sehr streicherlastig und erweitert unser Spektrum erheblich. Wir haben diesen Song bereits in Japan gespielt und ich fühle mich dabei immer sehr wohl.

SATOchi: Ich bin SATOchi und wähle "Fukuro no yurikago". Dieses Lied ist wirklich heftig, weil das einer unserer ersten Ansätze war. Es ist mit programmierter Musik, also Halb-Playback, verbunden. Wir sind ähnlich wie bei "FUZZ" an die Sache herangegangen, und obwohl es irgendwie vergleichbar ist, hat dieses Lied seinen eigenen, einzigartigen Sound.

Tatsuro: Ich bin Tatsuro, der Sänger, und ich entscheide mich für "Libra". Ich bin wirklich glücklich darüber, dass wir diesen Song auf das Album gepackt haben. Es macht mich froh, das Lied bei dieser Tour zu spielen - dem Publikum gefällt es sehr. Unser elftes Jahr als MUCC hat angefangen und ich finde es großartig, dieses Lied auf einem Album, welches zu unserem elften Jahr gehört, zu haben.

"Chain Ring" war auf der "FUZZ"-Single und wurde in der Animeserie Zombie Loan verwendet. Wie ist es dazu gekommen? Und wie seid ihr an das Lied herangegangen? Habt ihr vorher gesagt bekommen, wie die Story des Anime ist und dann einen Song geschrieben, der dazu passt, oder war es ganz anders?

Miya: Wir haben zuerst die Musik präsentiert und daraufhin das Angebot bekommen. Wir haben uns dann die Geschichte der Serie angesehen und den Text geschrieben.

Im Hollywood-Blockbuster Cloverfield wurde "FUZZ" verwendet. Wie kam es dazu?

Miya: Der Regisseur von Cloverfield wollte ein japanisches Lied in seinen Film einbauen und sein Management machte daraufhin einige Vorschläge. Dem Regisseur hat unser Lied anscheinend gefallen.

Wenn man sich eure letzten Alben anhört, wird deutlich, dass sich euer musikalischer Stil ziemlich verändert hat. Ihr habt neue Elemente eingebaut und wir würden gerne mehr darüber erfahren. Erzählt uns mehr von dem Stil, der "Shion" ausmacht. Wie seid ihr beispielsweise darauf gekommen, elektronische Elemente in eure Lieder einzubauen? Das habt ihr vorher kaum gemacht.

Miya: Wir haben uns kein Limit gesetzt und uneingeschränkt gearbeitet, wir wollten alles, was uns ins den Sinn kam, irgendwie einbauen. "FUZZ" war so anders als unsere bisherigen Songs und nachdem wir diese Freiheit erfahren hatten, dachten wir einfach "Oh scheiße, wir können das machen! Wir können echt andere Dinge in unsere Lieder einbauen!"

Wie habt ihr reagiert, als ihr zur RTOC-Tour eingeladen wurdet?

Miya: Damit hatten wir kein bisschen gerechnet. Wir hätten nicht gedacht, dass wir irgendwann Teil dieser Tour sein würden. Wir waren wirklich glücklich.

Bevor es mit der Tour losging, wurden unglücklicherweise Teile eures Equipments zurück nach Japan geschickt. Ihr musstet also neue Ausrüstung kaufen... Wie war das?

Miya: Obwohl wir unser originales Equipment nicht mehr hatten, waren wir ziemlich selbstbewusst. Uns war klar, dass wir die Shows auch so spielen konnten.

Letztes Jahr seid ihr beim Jrock Revolution Festival aufgetreten und nun steht ihr wieder vor amerikanischem Publikum. Wie fühlt es sich an, Teil einer so großen USA-Tour zu sein?

Miya: Wir mögen lange Touren, also genießen wir es sehr.

Wie war die Atmosphäre denn bisher für euch? Immerhin muss das alles ziemlich neu für euch sein, denn ihr tourt mit Bands, die nicht aus Japan stammen.

Miya: Bisher war alles großartig, jeder ist sehr freundlich. Wenn ich mit anderen Leuten rede und simple, englische Sätze wie "Hey, how are you doing?" sage, versuchen sie, die Konversation anzukurbeln. Ich fühle mich hier willkommen, weil ich nicht nur das übliche "Hi" zu hören bekomme.

MUCC werden nach wie vor als Visual Kei Band bezeichnet. Wie denkt ihr, finden die Leute aus den USA Visual Kei und MUCC?

Miya: Das hängt von den Fans ab. Visual Kei ist kein Musikstil, sondern das ganze, physische Image der Band. Es liegt also an den Fans und daran, wie sie diese Bezeichnung interpretieren.

Eure Diskographie ist mittlerweile recht groß und bei dieser Tour könnt ihr nur kurze Sets spielen. Wie entscheidet ihr, welche Songs ihr darbietet?

Miya: Wir wollten von Anfang an die neuen Songs zeigen, die unseren neuen Stil repräsentieren. Auf der anderen Seite wollten wir aber auch die älteren Lieder spielen, die uns insgesamt am besten repräsentieren. Das Publikum lernt also nicht nur den aktuellen Stil von MUCC kennen, sondern auch das, was wir mal waren. Wir haben auch Lieder ausgewählt, die zwar nicht allzu bekannt, für uns aber wichtig sind. Im Publikum sind immer Leute, die MUCC kennen und auch jene, die uns nicht kennen. Wir spielen vielleicht nicht die bekanntesten Songs, aber uns geht es im Endeffekt vor allem darum, dass unsere Musik beim Publikum ankommt, dass sie verstehen.

Alle Bands durchleben gute und schlechte Zeiten. Was hat euch geholfen, schlechte Zeiten zu durchstehen?

Miya: Um ehrlich zu sein, wenn wir ein Problem innerhalb der Band haben, greifen wir uns nicht an, sondern packen das Gefühl in einen Song.

Bitte gebt zum Schluss noch eine Nachricht an eure internationalen Fans ab.

YUKKE: Ich hoffe, dass die Leute, die uns bei dieser Tour kennenlernen, auch kommen, wenn wir unsere Solotour machen.

Miya: Ich hoffe, dass wir zurück in die USA kommen können. Dann würde ich gerne Headliner sein oder eine weitere Tour wie diese machen. Wie auch immer, wir werden zurückkehren! Wir sehen uns dann.

SATOchi: Ich spreche nicht gut Englisch und deshalb kann ich nicht mit den Fans kommunizieren, aber nächstes Mal werde ich großartig sein. Also, lasst uns nächstes Mal mehr plaudern!

Tatsuro: Diese Tour hat mich dazu gebracht, die USA zu lieben. Ich hatte so viel Spaß und möchte sobald wie möglich zurückkehren. Ich weiß zwar nicht, wann das sein wird, aber ich hoffe, es wird bald sein und dann möchte ich wieder so viel Spaß haben.


Vielen Dank an Rockstar Taste of Chaos, MUCCs Übersetzer und Heather Overstreet, die ebenfalls übersetzt und dieses Interview möglich gemacht hat. Außerdem danken wir herzlich MUCC, die sich Zeit für uns genommen haben.
WERBUNG

Galerie

Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2008-03-26 2008-03-26
MUCC
WERBUNG