ALvino - ALflavor

Das dreizehn Tracks umfassende Erstlingswerk von ALvino überrascht einen immer wieder aufs Neue. Dass Koji La'Cryma Christi verlassen hat und sich endlich aus dem überdimensionalen Schatten von Japans Gitarren-Virtuosen Hiro befreien konnte war Überraschung Nummer Eins. Überraschung Nummer Zwei: die technische Entwicklung von Ex-Pierrot-Mitglied Jun, der zu "Dictatorship"-Zeiten mehr wie ein fröhlich-schmückendes Beiwerk schien, und, da aller guten Dinge nun mal drei sind, die dritte Überraschung: Trotz luftig-leichter Pop-Stimmung hat das Album einen gewissen musikalischen Tiefgang.

Ob es an Shotas samtähnlicher Stimme liegt, an den befreit wirkenden Gitarristen, oder an der Kombination, sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass "ALflavor" ein schönes Stück an sanfter Pop-Rock-Kultur ist, mit gut ausgearbeiteten Soli glänzen kann und vor allen Dingen richtig gute Laune macht. Unter all den Neuerscheinungen der VK-Szene auf eine CD zu stoßen, die nichts mit den gängigen, düsteren und schwermütigen Themen zu tun hat, dürfte einen Seltenheitswert der Extra-Klasse haben.
Wunderschön arrangiert, entspanntes Tempo durch die Platte weg, eingängige Melodien und eine wirklich wandlungsfähige, schöne Stimme.
Mal eher rockig, wie in "Orange Evolution", mal basslastig wie in "Hana", um dann mit "Snow Line" die volle Bandbreite einer Mid-Tempo-Ballade abzudecken. Ganz ehrlich, was will man hier noch mehr!? Dass das Trio damit nicht wirklich in die Musikgeschichte eingehen wird, dürfte eigentlich jedem Menschen klar sein, immerhin ist "ALflavor" nicht die Neuerfindung des Rades, aber warum sollte man etwas Gutes auch neu erfinden!?

Fazit: ALvino machen es richtig, zaubern mit ihren Liedern recht schnell ein Lächeln auf die Lippen und lassen uns einfach in diesem guten "Hey-heute-wird-ein-sonniger-Tag"-Gefühl zurück.

Trackliste
01 HERO
02 ORANGE EVOLUTION
03 Hokkyokusei
04 Sora kotoba
05 Hana
06 Saku
07 Sleeping Sheep
08 ARCADIA
09 FLY HIGH!!!
10 Present
11 SOUL
12 Binsen
13 snow line