SIX-R - MARRY

Künstler: SIX-R
Titel: MARRY
Typ: Single
Veröffentlichung: August 2007
Stil: Rock / Nagoya-Kei
Bewertung: 7.6

Tracks:

01. MARRY
02. A (ace) -retake ver.-


Lang erwartet, endlich da: die zweite Veröffentlichung aus dem Hause SIX-R, und die erste ohne ihren Original-Schlagzeuger Rui. Das Cover, wieder mal fotografiert vom betriebseigenen Fotografen EDWARDA, bringt einem die Vergangenheit in Form von Erinnerungen an die Vizell-Cover zurück. Zudem zeugt es von eben der destruktiv-depressiven aber dennoch unterhaltsamen Musik die man eigentlich erwartet. Und man wird mal wieder nicht enttäuscht.

"MARRY" fängt verhältnismäßig trivial an, nichts was man nicht früher von Phobia oder Vizell gehört hat. Erst ab etwa dreißig Sekunden fängt das Lied an die Wirkung zu entfalten und zu einem mitreißenden Stück zu mutieren. Dass der Refrain gesanglich ein wenig wieder alte Monotonie aufgreift, übersieht man gerne in Anbetracht der ordentlichen musikalischen Höchstleistung im Mittelteil. Insgesamt ist es aber knapp eine halbe Minute zu lang. Zumindest wirkt das Ende etwas arg lang.

Es folgt gleich im Anschluss die sogenannte "retake version" eines ihrer Lieder vom Erstlingswerk. Man merkt gleich, das die Drums im Vergleich zum Original ein wenig mehr in den Vordergrund gesetzt wurden und das ganze sehr viel diffuser klingt als bei der doch sehr klaren ersten Version. Auch gesanglich wurde das Lied an einzelnen Stellen überarbeitet. So nimmt es zwar vor dem Refrain dem Lied ein wenig die Spannung, hört sich aber dennoch immer noch mitreißend genug an, um mitsingen zu wollen. Insgesamt aber verbesserte man den Gesang, wodurch es jetzt noch mehr zum Lied passt. Hier wären die 30 zusätzlichen Sekunden des ersten Songs auf der Scheibe deutlich besser aufgehoben!

Wer bei der ersten CD ein wenig nachforschte fand im Anhang das PV zu A (ace), dieses Feature ließ das Quartett auf dieser Single weg. An sich schade, aber man kann als Indieband bei einem zu sehr Indielabel halt auch nicht ständig Videos drehen. Trotzdem gibt’s dafür einen halben Punkt Abzug in der B-Wertung.

Fazit:
Wer große Erwartungen hegte wird bei diesem verhältnismäßig billigen Werk – manche Bands verlangen für gleiche Leistung deutlich mehr – keinesfalls enttäuscht.

Ein ordentliches titelgebendes Lied und eine sehr ordentliche B-Seite gäbe 10.0 Punkte. Aber weil das erste deutlich zu lang geworden ist (- 1.0) und das zweite schon mal da war (-1.0), reduziert sich das Ganze deutlich nach unten. Plus das bereits erwähnte Fehlen jeglicher Boni im Vergleich zur ersten Maxi (- 0.5) ergibt die immer noch sehr gute Endnote 7.5.
Aber um das Ganze noch ein wenig wieder aufzuwerten: Die Boni befinden sich auf dem unscheinbaren OBI-Strip, oben in der Ecke gut versteckt. Schickt man dieses zusammen mit dem vom Mini-Album ein, kriegt man eine Making Of DVD (+ 0.1).