Es sind Songs wie dieser, für die man sich sehnlichst eine Instrumental-B-Seite wünscht, aber sie nicht bekommt. So sind wir auf
ayabies neuester Single mit dem kryptischen Namen
"Cubic'[L/R]ock" (sprich: "Cubicle Rock") nämlich dazu gezwungen, Vocalist
Aoi bei schwächsten Strophen seit Langem zuzuhören. Und das ist ein bisschen schade, denn das seltsam süchtig machende Instrumental mit seinen ganzen Computersounds und
metronome-Anleihen stellt derzeit wirklich eine positive Ausnahme im Visual-Kei-Sektor dar. Der mitreißende Beat gleicht das stimmliche Manko Aois hier aber zum Glück mehr als aus, außerdem blüht der
ayabie-Sänger in Bridge und Refrain plötzlich so richtig auf.
Auch die restlichen Titel gehören zum Besten, was
ayabie seit Ex-Leader
Ryouheis Abgang fabriziert haben. Besonders der Btype-exklusive Bonustrack "
Ari to kakuzatou" besitzt nicht nur tolle Vocals, sondern auch ein wunderbar flottes, aber dennoch verträumtes Instrumental, so dass es fast schon traurig ist, dass der Song nach knapp zwei einhalb Minuten so abrupt endet. "
Ai No Uta" hingegen gleicht einem entspannten Sonntagnachmittag mit gemütlicher Schunkelatmosphäre. Da kann man sich augenblicklich
Aoi vorstellen, wie er einen seiner eigenartigen Tänze auf der Bühne vollführt. Der harmlose Song ist aber nicht schlecht, ganz im Gegenteil.
"
Rokugatsu youka" stellt dann sozusagen den etwas härteren, druckvollen Ausgleich dar und fesselt den Zuhörer mit seinen treibenden Drums, den heraus stechenden Gitarren und der eingängigen Melodie. Schön zu sehen, dass
ayabie endlich auch mit dem neuen Gitarristen
Yumehito vernünftige eigene Songs zu Stande bringen. Diese Single jedenfalls ist
ayabies erstes wirkliches Highlight in diesem Jahr und verdient daher eine umfassende Gesamtempfehlung. Ohne Ausfälle rocken die fünf hier durch vier Songs, wobei dem Käufer unbedingt die Btype-Version mit Bonustrack nahegelegt wird, da das komische Video zu "
Cubic’[L/R]ock" mit Aois unansehnlichen Tanzeinlagen eher unfreiwillig komisch ist.
Way to go,
ayabie! "
Cubic’[L/R]ock" klingt von vorne bis hinten mehr als gelungen und ist jedem Visual-Kei-Fan wärmstens ans Herz zu legen.
Tracklist:
1. Cubic’[L/R]ock
2. Ai No Uta
3. Rokugatsu youka
4. Ari to kakuzatou (Btype only)
Wertung: 5 von 5
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