Interview

Interview mit nobodyknows+

12/04/2007 2007-04-12 12:00:00 JaME Autor: Sarah Übersetzer: Finja

Interview mit nobodyknows+

Ein Interview mit nobodyknows+ kurz vor ihrem Amerikadebüt.


© Sony Music Associated Records, Inc.
Die TOKYO NIGHT 2007, die auf der legendären Queen Mary stattfand, brachte viele verschiedene DJs nach Long Beach in Kalifornien, doch niemand wurde so sehnsüchtig erwartet wie nobodyknows+, eine Gruppe bestehend aus fünf MCs und einem DJ. Die Gruppe aus Nagoya ist bei Sony Music Japan unter Vertrag und bereits bekannt, vorallem durch die zahlreichen Lieder die sie für Filme und Anime-Serien wie Naruto und Gundam beigesteuert haben. Ein paar Stunden vor dem Event am 24. März nahmen sie sich etwas Zeit, um vor ihrem ersten Auftritt in Amerika mit JaME zu sprechen.

Bitte stellt euch unseren Lesern vor, die euch möglicherweise noch nicht gut kennen.

DJ MITSU: Hallo, ich bin DJ MITSU. Ich mache Lieder und produziere sie.
NORI DA FUNKY SIBIRESATH: Ich bin MC.
HIDDEN FISH: MC.
CRYSTAL BOY: MC.
YAS the NUMBER ONE?: MC.
g-ton: MC.

Woher habt ihr eure Spitznamen?

DJ MITSU: Er ist von meinem richtigen Namen abgeleitet.
NORI DA FUNKY SIBIRESATH: Ich benutzte "DEL: the funkee homosapien" als Sample.
HIDDEN FISH: Er basiert auf meinem Nachnamen.
CRYSTAL BOY: Ich habe ihn von einem Animecharakter.
YAS the NUMBER ONE?: Ich habe die Idee von dem Namen eines japanischen Komödianten, Haru Ichiban. (Ichiban bedeutet Nummer 1, also NUMBER ONE.)

Wie habt ihr euch alle kennengelernt?

g-ton: MITSU war DJ in Nagoya und wir waren Kunden in seinem Club. Wir waren außerdem alle als Rapper tätig. Eines Tages fanden wir zueinander und sagten "Hey, lasst uns einen Song machen!"

Seid ihr vorher schon befreundet gewesen?

g-ton: Ja. Wir haben einander stets in dem Club gesehen, allerdings kannten wir uns anfangs nicht wirklich. Dann redeten wir jedoch und wurden Freunde.

Wie habt ihr angefangen, euch für Musik zu interessieren?

DJ MITSU: Hip-Hop wurde populär in Japan und ich begann, mich für die Szene zu interessieren. Als DJ spielte ich stets die Musik von anderen Leuten. Dann irgendwann dachte ich, dass ich meine eigene Musik machen möchte.
CRYSTAL BOY: Jedes Mal wenn ich angefangen habe, ein Instrument zu erlernen, habe ich nach drei Tagen aufgehört. Als ich die Rapszene entdeckte, wirkte das Ganze für mich einfacher. Aber je mehr ich dafür tue, desto schwerer scheint es mir zu sein. Ich muss härter arbeiten.

Welch Künstler oder Musikstile haben euch beeinflusst?

DJ MITSU: Soulmusik.
NORI DA FUNKY SIBIRESATH: Beastie Boys.
HIDDEN FISH: Farside.
CRYSTAL BOY: Jackson Five.
YAS the NUMBER ONE?: Viele verschiedene Stilrichtungen.
g-ton: Sly & the Family Stone.

Mit welchen Künstlern würdet ihr gerne arbeiten?

DJ MITSU: Ich kann jetzt keine Namen nennen, aber ich möchte mit großartigen Künstlern von der ganzen Welt zusammenarbeiten.
HIDDEN FISH: Es würde schwer für mich sein, mit Künstlern aus anderen Ländern zu arbeiten, da ich kein Englisch spreche. (lacht)
g-ton: Underworld.

Was ist für euch der größte Unterschied zwischen der japanischen und der amerikanischen Hip-Hop-Szene? Oder gibt es keinen?

CRYSTAL BOY: Natürlich unterscheidet sich die Sprache, die wir in unseren Reimen verwenden.
YAS the NUMBER ONE?: In Amerika gibt es eine Reihe von Hip-Hop-Sendungen im Radio, unglücklicherweise gibt es in Japan nur sehr wenige.

Was denkt ihr darüber, erstmals vor einem amerikanischen Publikum aufzutreten?

NORI DA FUNKY SIBIRESATH: Es ist uns ziemlich egal, vor was vor einem Publikum wir stehen. Wir ändern uns nie.
HIDDEN FISH: Unsere Auftritte sind gleich, egal wo wir sind.

Habt ihr bei euren Konzerten in Japan auch Besucher aus anderen Ländern?

NORI DA FUNKY SIBIRESATH: Nein, nicht wirklich. Lediglich unsere Freunde, die manchmal zu den Shows kommen.

Wollt ihr in Zukunft nach Amerika zurückkehren?

CRYSTAL BOY: Wir haben nicht vor, unsere Ziele auf irgendein bestimmtes Publikum zu richten, wir machen lediglich was wir lieben. Aber wenn das amerikanische Publikum uns mag, dann sind wir glücklich.

Habt ihr, auch wenn ihr hauptsächlich in Japan aktiv seid, Pläne auch eure Fans in Europa zu sehen?

DJ MITSU: Nun, wir stammen alle aus Nagoya und als wir angefangen haben, wollten wir nur Spaß haben, wir haben uns keine Gedanken über Dinge wie Publikum gemacht. Wir fingen an, aufzufallen und Menschen von überall aus Japan haben angefangen, unsere Musik zu hören und uns zu mögen, aber wir haben uns nie verändert, unser Stil hat sich nie verändert, die Leute haben uns einfach anderen weiterempfohlen. Wenn wir Fans aus anderen Ländern haben, die uns und unseren Stil mögen, dann würden wir sie liebend gerne kennen lernen.

Ihr habt zahlreiche amerikanische und internationale Fans dank verschiedenen Anime-Serien und Filmen wie Kung-Fu Hustle.

DJ MITSU: Oh (lacht). Genau das ist es, was wir wollen. Wie ich bereits sagte, wir haben uns nicht verändert und sind auch nicht auf ein bestimmtes Publikum fixiert, aber wenn amerikanische oder andere internationale Fans unseren Stil mögen, dann sind wir sehr glücklich, wenn wir für sie auftreten können.

2005 habt ihr die NAGOYA MUSIC EXPO organisiert. Könnt ihr uns mehr davon erzählen?

DJ MITSU: Wir haben an diesem Tag zwei Events veranstaltet, das eine war ein kostenloses Event, bei dem Künstler aus verschiedenen Musikrichtungen auftreten konnten, bei dem anderen Event ging es um Hip-Hop. Beide Auftritte boten Künstler aus Nagoya dar. Eine Menge Leute kamen und es war großartig.

Werdet ihr so etwas erneut tun?

DJ MITSU: Es ist eine Art Tradition, Nagoyas Künstler gehen hinaus in die Welt und wir kehren jedes Jahr zurück um das für die Stadt zu tun. Es macht Spaß und wir machen es jedes Jahr.

Hattet ihr die Gelegenheit, euch Long Beach anzusehen?

g-ton: (lacht) Wir sind gerade erst angekommen, also hatten wir noch nicht wirklich die Gelegenheit dazu.

Was würdet ihr jemandem, der Nagoya besucht, empfehlen?

YAS the NUMBER ONE?: Einkaufen (lacht). Geht einkaufen. Die Ramenimbisse sind wirklich gut.
CRYSTAL BOY: Nagoya ist nicht wirklich ein Ort für Sightseeing (lacht). Man kann nach Toyota gehen (Toyota und Nagoya liegen beide in der Aichi-Präfektur. Toyota, die Stadt, ist bekannt als die Heimatstadt des Gründers der Automarke Toyota) und sich dort einstellen lassen (lacht).

Weil viele Amerikaner kein Japanisch sprechen, gibt es stets eine Sprachbarriere wenn es darum geht, eure Texte zu verstehen. Könnt ihr uns einen Einblick geben und uns erklären, wovon eure Texte meist handeln?

CRYSTAL BOY: Wir schreiben unsere Texte nicht selbst. Wir bekommen seltsame amerikanische Lyrics, die wir nicht verstehen, und müssten diese ins Japanische übersetzen - Ich mache Scherze! (lacht). Aber ernsthaft, während ich erwachsen wurde hörte ich amerikanische Musik und wollte die Texte verstehen, also habe ich auch versucht, sie zu übersetzen. Wenn ihr uns also mögt, warum versucht ihr nicht, unsere Texte selbst zu übersetzen?
DJ MITSU: Wir behandeln einige Themen, aber unsere Texte drehen sich nicht nur um ein Thema. Jeder von uns bringt verschiedene Gesichtspunkte und Perspektiven hinein, die Texte reflektieren diese Dinge und unsere Erfahrungen.

Eure Cover beinhalten meist cartoonartige Zeichnungen, könnt ihr uns mehr darüber erzählen?

g-ton: Der Künstler, Moshiro Katsura, ist ein Freund von uns. Er ist international bekannt und hat sich von Anfang an um das Artwork bei uns gekümmert.

Was für Pläne habt ihr für dieses Jahr?

DJ MITSU: Ab dem 25. April wird unsere neue Single Hero's Come Back!! erhältlich sein. Im Sommer soll ein neues Album veröffentlicht werden.

Zum Schluss gebt uns bitte eine Nachricht an eure internationalen Fans.

DJ MITSU: Vielen Dank!
NORI DA FUNKY SIBIRESATH: Vielen Dank.
HIDDEN FISH: Wenn ihr unsere Musik irgendwo hört und uns mögt, unterstützt uns bitte.
CRYSTAL BOY: Es ist schwer für internationale Fans unsere Musik zu entdecken, aber wenn ihr die Möglichkeit habt und uns mögt, bitte lernt uns noch besser kennen.
YAS the NUMBER ONE?: Bitte kommt nach Nagoya. MITSU hat dort eine Soulbar und wird euch bewirten (lacht).
g-ton: Wir sind einzigartig auf der Welt und wenn ihr das fühlt, sind wir froh.

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Besonderer Dank geht an Yaz Noya, Sony Music Associated Records Inc. und nobodyknows+.
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