Konzertbericht

Dir en grey: Showcase Tour - TOUR06 It Withers and Withers

01/02/2007 2007-02-01 12:00:00 JaME Autor: Theresa Übersetzer: kasumi

Dir en grey: Showcase Tour - TOUR06 It Withers and Withers

Ein Konzertbericht von Dir en grey live im Avalon in New York (USA) vom letzten Jahr.


© Free-Will
Konzertbericht - Dir en grey im Avalon, New York City

Nachdem ich die U-Bahn genommen hatte, um mich 16:30 Uhr anzustellen, war vor Ort bereits eine Schlange von etwa 200 Leuten. Einige von ihnen waren bereits seit 8:00 Uhr morgens dort und waren aufgrund der Kälte in Decken gehüllt. Draußen war es ein sehr unangenehmes Warten, aber das Avalon selbst war reizend. Avalon war ein ziemlich guter Ort für Dir en grey um zu performen, da es einer gotischen Kirche ähnelte. Unglücklicherweise war die Show als 16+ gedacht und ein gutes Viertel bis Drittel der Anwesenden war keine 16. Meine groben Schätzungen der Verteilung und anderen Zahlen sind: 80% weiblich 20% männlich, 10% asiatisch 90% andere (hauptsächlich weiß), 50% kostümiert 50% Straßenbekleidung und das Durchschnittsalter lag zwischen 16 und 17. Deshalb fühlte ich mich wirklich alt, da ich mich daran erinnern konnte, wie die Band ihren Anfang nahm, und ich konnte mich gut daran erinnern. Diese Leute waren zu jung, um sich zu erinnern. Es gab viele Kostüme auf Dir en greys Visual Kei-Zeiten; ich habe mich nicht über die An - oder Unangebrachtheit dessen entschieden. Ich denke, es ist nicht so klug sich auf diese Zeit zu beziehen, wenn sie mehr als vier Jahre zurückliegt.

Als wir erstmal drinnen waren, drängelten sich viele Leute zu den Verkaufsständen. Ich entschloss mich dazu, hinaufzugehen und den bestmöglichen Platz zu ergattern. Der Raum war so angelegt, dass es einen Boden und einen Balkon gab. Der Raum selbst war auch ziemlich klein, aber ich kann es nicht wagen, eine gute Vermutung über seine Ausmaße zu treffen. Die Fans waren leider ein wenig übereifrig und während der Vorband, Still Life Decay, wurde die Barriere, die aufgebaut worden war, bis ran an die Bühne gedrückt. Der Zusammenprall war unglaublich und da war KEIN Platz zwischen den Körpern. Der Hauptverantwortliche kam auf die Bühne, nachdem die Vorband fertig war, und wies jeden an zurückzugehen, da es nicht sicher war. Ich persönlich hatte kein Problem damit und es war sozusagen gefährlich. Zu diesem Zeitpunkt war ich etwa drei Meter von der Bühne entfernt. Als er erstmal jeden dazu gebracht hatte, zehn Schritte zurückzugehen, konnte die Barriere repariert werden. Dann sagte er jedem, dass, sollte dies nochmal geschehen, die Band aufhören würde zu spielen und die Versuche, die Barriere zu reparieren, noch mehr Verzögerungen verursachen würden. Außerdem würde jeder, der drängelte, hinausgeworfen. Das hat eine Menge Leute verärgert und mehr als eine Person rief "Das ist ein ROCKKONZERT! IHR WART WOHL ZU LANGE IN JAPAN!!" und sowas. Als wir alle zurückgegangen waren, stand ich etwa siebeneinhalb Meter von der Bühne entfernt, was immer noch ziemlich nah und eine verdammt gute Position ist, bedenkt man die Ausmaße ihrer anderen Konzerte. Da ich in der Lage war, die Gesichtszüge aller zu erkennen, war ich meiner Meinung nach in einem guten Bereich. Die Setlist sah folgendermaßen aus:

Clever Sleazoid
Saku
Garbage
Jesus Christ R'N R
Machiavellism
Itoshisa ha Fuhai ni Tsuki
Kodoku no Shisu Yue ni Kodoku
Dead Tree
The Final
Beautiful Dirt
Higeki ha Mabuta wo Oroshita Yasashiki Utsu
Kodou
Merciless Cult
The IIID Empire
Spilled Milk

Und das Encore:
Mr. Newsman
(Neues Lied)
C
Child Prey
children

Anfangs war die Band ruhig und spielte einfach. Kyo war der Aktivste der Gruppe und begann sofort zu tanzen und herumzuzucken. Jeder begann sofort, die Songtexte zu singen und die Hände in die Höhe zu werfen. Bis zum dritten Lied sprang jedes Bandmitglied (mit der Ausnahme von Shinya, der seine typische Gelassenheit während der ganzen Performance beibehielt) herum und beteiligte sich immer mehr; Kyo hatte begonnen, sich seine Brust aufzukratzen und mit dem Mikrofon zu schlagen. Später spuckte er Blut über sein ganzes Gesicht und in die Luft. Während 'dead tree' machte Kaoru wieder seine berühmten Gesichtsausdrücke und sah die Fans anerkennend an, machte seine Gesten, die auf den letzten Konzerten vermisst wurden, Die sprang umher und ging mehr in seinem Spiel auf, sehr wie beim Final 5Ugly Kingdom, und Toshiya tanzte auf eine Art und Weise, die Fans sagen macht "Oh wie süß, er gibt sich solche Mühe!". Während des Konzertes warfen Die und Kaoru Plektren. Außerdem wanderten alle über die ganze Bühne, so war es sicher, dass man, selbst wenn man nicht die ganze Bühne sehen konnte, irgendwann doch mal einen Blick auf alle werfen konnte. Während der gesamten Dauer des Konzertes hörten die Fans nie auf, zu singen oder ihre Hände zu bewegen. Während einiger Lieder sprangen sie zeitgleich mit ihren Händen.

Am Ende des Hauptteiles wurden Plektren, Wasserflaschen und zwei Drumsticks in die Menge geworfen. Sobald Dir en grey die Bühne verlassen hatten, begannen die Fans noch lauter nach einem Encore zu schreien und zu klatschen. Nach ein paar Minuten setzte der Sprechchor "Dir en grey, Dir en grey" ein und ging unvermindert für mehrere Minuten weiter.

Sobald die Band wieder in Erscheinung trat, drehte die Menge vor Freude durch und sang nun umso enthusiastischer mit. Das Encore war ebenso angenehm, weil auch einige ihrer alten Songs gespielt wurden. Nach dem Encore wurden noch mehr Plektren, Wasserflaschen, ein Eiskübel und vier Drumsticks ins Publikum geworfen. Unglücklicherweise wurde ein Fan von dem Kübel im Gesicht getroffen und konnte ihn noch nicht mal behalten. Die Security ging danach zu ihr, um sicherzugehen, dass sie okay war.

Als die Leute gingen, gab es ein ziemliches Gedränge an den Merchandise-Tischen, wo T-Shirts, Poser, Sticker, CDs und DVDs verkauft wurden. Als ich ging, waren zwei der drei T-Shirt Designs bereits ausverkauft und das Konzert war gerade seit zehn Minuten zu ende.

Die meisten Fans gingen danach, aber ich blieb zurück, um darauf zu warten, dass die Band gehen würde. Als es schließlich soweit war, gegen Mitternacht, waren acht bis zehn Leute da. Es wurden keinerlei Barrieren aufgestellt. Einer der Sicherheitsleute kam und warnte uns zweimal "Seid freundlich, wenn sie kommen. Schont sie, sie sind erschöpft und hungrig." Die Fans besprachen sich miteinander und kamen überein, nicht zu jubeln oder dergleichen zu tun. Wir entschlossen uns, dass wir leise klatschen und uns bedanken würden, sie nicht mit Autogrammwünschen belästigen oder uns zu ihnen drängeln würden. Sie kamen mit Kyo voran raus, sein markanter Gang überraschend lebhaft, bedenkt man, wie viel er während der Perfomance getan hatte, gefolgt von Die und Toshiya, die sich auf dem Weg zum Van verbeugten und echt überrascht wirkten, dass Leute auf sie warteten. Als Letztes kamen Kaoru und Shinya, welche die Fans nicht ansahen , sich verbeugten oder ihnen sonstige Aufmerksamkeit schenkten. Ich persönlich kann ihnen das nicht verübeln, denn wenn ich erschöpft und hungrig wäre, würde ich ebenfalls schnellstmöglich gehen wollen.

Nun zu meinen persönlichen Grübeleien, auf die ich bereits anspielte. Ich persönlich denke, sie hätten den Veranstaltungsort kardieren sollen; wenn sie das gemacht hätten, wäre das Gedränge bedeutend kleiner gewesen. Ich war über alle Maßen begeistert, dass die Energie und die Aufregung der Menge die Band zu motivieren schien; je mehr wir davon hatten, desto mehr gaben sie und es war eine steigende Spirale. Meiner Meinung nach war diese Performance die beste, die sie in zwei Jahren gegeben haben. Ich denke, das lag an der Größe der Örtlichkeit (die Person, die am weitesten von der Bühne weg stand, war etwa 15 Meter entfernt) und teilweise am Publikum. Nachdem ich unlängst ihre Interviews gelesen habe, wirkten sie erschöpft und enttäuscht von ihrem Publikum und legten sich daraufhin weniger ins Zeug, spielten bloß noch, weil die Fans dafür bezahlten. Bei dieser Performance herrschte das Gefühl, dass sie wirklich dort sein wollten, spielen wollten und das haben sie eindrucksvoll getan.

Kyo ist ein erstaunlicher Performer und seine Fähigkeiten kommen auf DVD nicht sehr gut rüber - wenn er singt, wenn sie alle spielen, dann gibt es da eine bedeutende Menge an Emotionen, die verloren geht, ebenso wie ein großer Teil der Anziehungskraft. Während sie performen, sofern sie es gut machen, kann man nicht wegsehen. Sie ziehen deinen Blick auf sich und es bezieht dich viel mehr in die Botschaft ein, die sie aussenden. Für mich gibt es kein größeres Glück als zu sehen, wie sie die Performance genossen haben. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie es in letzter Zeit sehr genossen haben zu spielen, denn ihre Gesichtsausdrücke und Gesten waren so gelangweilt wie nie. Ich hege keinen Zweifel daran, dass sie das Avalon genossen haben, noch könnte das irgendjemand sonst bezweifeln, der sehen konnte, wie sich Kaorus Gesicht augenblicklich erhellte, als die Fans anfingen, ihm die Rock 'n Roll-Geste zu zeigen oder sein anerkennendes Nicken, welches er den singenden und springenden Fans schenkte. Ich war überrascht, sie aus drei Metern Entfernung nach dem Konzert zu sehen und wie sie sind, wenn sie keine Instrumente haben.

Du denkst fortwährend über diese talentierten Musiker nach und setzt dir in deinem Kopf ein Bild von ihnen zusammen, bis es sich von ihnen entfernt, aber im echten Leben war das Erste, an was ich mich erinnerte, als sie gingen, ihre Menschlichkeit und wie sehr sie wie ich oder wie jeder andere sind. Sie sind nicht übermäßig groß oder muskulös (in dem Sinne, dass sie dadurch auffallen würden). Sie sind eher schlank und in Shinyas Fall sehr schlank (obwohl ich erfreut war zu bemerken, dass seine Kleidergröße in etwa der Meinen entspricht - darauf habe ich seit Jahren hingearbeitet) und reizlos. Das Einzige, was an ihnen wirklich auffällt, ist ihr langes Haar. Abgesehen davon sind sie einfach normale Leute, die talentiert sind und die ich schätze. Wenn man das berücksichtigt, denke ich, dass unser leiser Beifall und die 50°-Verbeugungen das Angemessenste waren, was wir tun konnten.
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Datum Event Spielort
  
21/03/20062006-03-21
Konzert
DIR EN GREY
Club Avalon
New York
Vereinigte Staaten von Amerika
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