Interview

PE'Z Interview

13/01/2007 2007-01-13 12:00:00 JaME Autor: non-non + Ayou Übersetzer: kevin

PE'Z Interview

JaME interviewte Ohyama, den Trompeter der Band PE'Z, in Japan


© PE'Z
Wie haben die Mitglieder von PE’Z zusammengefunden?
Ohyama: Als ich Student war, hatte einer meiner mit Kommilitonen viele Freunde unter denen die Zukünftigen Mitglieder der Band waren. Ich habe mir die Mitglieder basierend auf ihrer Performance und Persönlichkeit ausgesucht.

Also hast du die Mitglieder an der Universität getroffen, stimmt’s?
Ohyama: Ja, wir haben uns an der Universität getroffen aber eine Band haben wir erst später gemacht. Ich habe an einer Universität für Musik studiert also waren die meisten meiner Freunde Musiker.

Hast du auch Musik gespielt bevor du Musik studiert hast?
Ohyama: Ich spiele seit meiner Grundschulzeit Trompete. Auf der Universität gab es einen Club und dort haben wir verschiedene Bands gemacht.

Habt ihr in dieser Gruppe Jazz gespielt?
Ohyama: Nicht nur Jazz... meine Band spielte ehrlich gesagt Pop mit einem Sänger.

Ihr seid nicht wie andere Jazz oder Rockbands. Wie würdest du eure Musik beschreiben?
Ohyama: Viele unserer Songs basieren auf Jazz aber unser Fokus für die Band ist nicht Jazz aber eine Jazz Style Pop Band. Auch wenn wir keinen Gesang haben (lacht).

Welchen Musikalischen Hintergrund habt ihr?
Ohyama: Das ist völlig unterschiedlich für jedes Mitglied (lacht). Ich habe mit Trompete angefangen nachdem ich als ich 7 Jahre alt war mit meinen Eltern ein Jazz Festival besucht hatte.

Du hast schon mit 7 angefangen, Trompete zu spielen, was unheimlich cool ist für dieses junge Alter!
Ohyama: Nun, zu dieser Zeit gab es zwei große Jazz Festivals in Japan. Eines ist das Mount Fuji Jazz Festival, das andere ist das New Port Jazz Festival in Madarao. Das Mount Fuji Jazz Festival wird von Blue Note gesponsort, also ist es meistens echter Jazz mit alten und bekannten Jazzmusikern. Das New Port Jazz Festival hingegen bietet nicht nur Jazz, sondern auch Fusion Musik, Blues wie B.B.King, der verschiedene dem Jazz ähnliche Musikstile hat.

Ich habe das New Port Jazz Festival in Madarao als Kind besucht und nachdem ich mir verschiedene Shows angesehen hatte, wusste ich, dass ich Trompete spielen wollte! Auch wenn ich eine musikalische Basis im Jazz hatte war ich dennoch ein normales japanisches Kind, so habe ich meistens Idol Songs, populäre Musik und J-Pop gehört. Aber ich habe Jazz, was die Musik von PE’Z ist, schon immer seit meiner Kindheit gemocht. Ich bin wie ein gewöhnlicher japanischer Junge aufgewachsen und habe Mainstream Musik und ein bisschen Jazz gehört, dann hat sich alles vermischt und wurde zur Musik von PE’Z.

Ist das bei den anderen Mitgliedern auch so?
Ohyama: Ich nehme es an. Zum Beispiel Hiizumi am Keyboard hat seit seiner Kindheit Klavier gespielt, so hatte er die Möglichkeit sehr verschiedene Musik zu hören. Er spielte klassische Musik und hatte keine Lust mehr darauf, dann hat er in der Mittelstufe mit Jazz angefangen. Wir haben alle verschiedene Stile gespielt. Schlagzeuger Kou hat angefangen Jazz zu hören nachdem er PE’Z beigetreten war (lacht).

Wirklich!? Welche Art Musik hat er denn vorher gemacht?
Ohyama: Er hat keinen Jazz sondern hinter einem Sänger gespielt.

Und Bassist Nirehara?
Ohyama: Er hat mit Bass angefangen, nachdem er Student wurde. Davor hat er E-Bass gespielt und ich habe gehört, dass er Guns N’ Roses mochte (lacht). Auf der Universität war er in einem Jazz Workshop und spielte Jazz, also hat er die meiste Erfahrung beim Jazz spielen, denke ich.

PE’Z wurde gegründet, indem sich verschiedene Mitglieder mit unterschiedlichem musikalischen Hintergrund sammelten, oder?
Ohyama: Ja. Grundsätzlich sind wir nicht wie die Mitglieder von Bands, die die Southern All Stars mochten, die in meiner Schulzeit bekannt waren, oder Leute, die die Rolling Stones mochten und sich zusammenfanden um eine solche Band zu gründen. In unserem Fall haben wir fünf uns zusammengeschlossen, um etwas Neues zu machen und von vorne anzufangen anstatt existierende Musik zum Vorbild zu haben.

PE’Z wurden 1999 gegründet und ging 3 Jahre später Major. Ihr wurdet wirklich schnell Major. Könntest du uns mehr über diese Entwicklung erzählen? Hat sie euch verändert?
Ohyama: Als Majorkünstler ist es manchmal hart aber unsere Aktivitäten wurden anregender und wir können jeden Tag verschiedene Dinge tun, was uns sehr glücklich macht. Wir wollen noch weiter heraus stechen, bekannter werden und noch mehr Anregungen bekommen. Wir starteten die Band als ich 25-26 Jahre alt, also ziemlich alt (lacht), war, also haben wir gut gearbeitet, denke ich. Wir haben über praktisch alles nachgedacht und wir haben nichts getan, was wir nicht machen brauchten.

Ihr habt die Band gegründet nachdem ihr in die Arbeitswelt eingestiegen seit?
Ohyama: Kou war ein professioneller Schlagzeuger und ich habe als Trompeter gearbeitet. Die anderen drei waren Studenten und haben mit PE’Z debütiert (lacht), also hatten sie nicht so viele Probleme. Na ja, Kou und ich hatten davor eine Menge Probleme (lacht).

Wo kommen eure Spitznamen wie Samurai Jazz Warriors für die Band und BMW, JAW und HZM für die Mitglieder her?
Ohyama: In Japan wurden wir generell als ‘Samurai Jazz Band’ bezeichnet aber auf englisch wurde es zu ‚Samurai Jazz Warriors’? Nun, das ist cool. Ich mag's (lacht).

Habt ihr euch selbst ‘Samurai Jazz Band’ genannt?
Ohyama: Nein, man nannte uns einfach so. Als wir PE’Z gründeten hatten und nach und nach CDs machten, um unsere zweite CD herum, wurde unsere Konzept ‘japanisch’. Zum Beispiel sehen unsere Kostüme aus wie Kimonos und unsere Albumcover sind japanische Malereien. Wir wurden zu dieser Zeit ‚Samurai Jazz Band’ genannt. Der Titel dieses Albums ist Nippon no Jazz –SAMURAI SPIRIT-, was 'Jazz von Japanern' bedeutet, dann wurde es ‚Samurai Jazz’ genannt denke ich.

Was ist mit den Spitznamen der Mitglieder?
Ohyama: HzM kommt von seinem Namen ‘Hiizumimasayu-Ki’. BMW kommt von meinem Namen ‘Ohyama Wataru’, da das Zeichen für ‘Ohyama’ ‘Big Mountain’ auf englisch heißt, also kurz ‚BM’ und das ‚W’ für ‘Wataru’. JAW ist für Kadota und es heißt Kiefer, weil sein Kinn herausragt (lacht).

Oh, nein! Kadota ist cool.
Ohyama: Nun, seine Art und sein Auftreten ist so, aber... (lacht)

Wie habt ihr die alten Songs ausgesucht, die ihr auf eurem Album 'Nippon no Jazz -SAMURAI SPIRIT-' spielen wolltet?
Ohyama: Letzten Herbst gingen wir für Auftritte nach Holland und England und diesen März in die USA. Während diesen Live Shows waren wir in der Lage uns selbst klarer zu sehen, was der Grund dafür war dieses Album zu machen. PE’Zs Musik, erst recht unsere Melodien, wird nicht nur durch Jazz sondern auch durch japanische bekannte Songs, Folk Songs und Kinderliedern beeinflusst. Unser Vorteil sind japanische Melodien und das fühlten wir während unseren Auftritten in den USA und Europa. Nachdem wir zurück nach Japan kamen, wollten wir alte japanische Songs spielen und wir dachten wir sollten sie auf unsere Art umarrangieren und sie den Menschen auf der ganzen Welt zeigen. Wir wählten Lieder mit bewusst japanischer Melodie und das Resultat sind viele alte Lieder.

Aus wie vielen Liedern habt ihr ausgewählt?
Ohyama: Wenn wir wirklich all unsere Ideen aufzählen würden, wähen es mehrere hundert Songs. Unsere ersten Ideen waren zum Beispiel „Wir spielen ein Lied von Kyu Sakamoto!” und suchten uns Musiker heraus, sodass die Zahl der Songs sich verringerte. Es war eher schwer etwas zu finden und wir konnten nicht viele Lieder finden, die wie wirklich spielen wollten und manchmal schien es, dass wir zu wenige hatten.

Das Album beinhaltet Enka, Filmmusik, Kinderlieder und die Auswahl ist so vielfältig. War es geplant so viele Musikrichtungen auszusuchen?
Ohyama: Ja, nicht nur das Genre sondern auch gute Melodien sollten am Anfang stehen. Wir nahmen diese Lieder für unser Album, also wollten wir definitiv Enka als Repräsentant für japanische Musik nehmen. Auch Filmmusik von Akira Kurosawa, der ein großer Meister des japanischen Films ist.

Hattet ihr Mühe bei den Arrangements eines jeden Songs?
Ohyama: Ja. Der Titel ist Nippon no Jazz -SAMURAI SPIRIT-, also haben wir über Arrangements mit unserem eigenen Jazz als PE’Z nachgedacht. Wir wählten 12 Lieder also versuchten wir 12 verschiedene Arten von Jazz zu spielen. Wir waren immer auf einen Song konzentriert und bemühten uns den gleichen Stil nicht zu wiederholen

Es ist interessant sie mit den Originalen zu vergleichen.
Ohyama: Das denke ich auch. Die Linie zwischen den Originalen und unseren Arrangierungen ist sehr schwierig. Ich wollte in unseren Arrangements nicht den Respekt vor den Originalen verlieren. Es ist einfach vom Original abzukommen, also war es schwer die gewünschte Balance zu halten.

Der Aufbau zu Kiyohiko Ozakis Song „Mata Au Hi made“ zum Beispiel, unterscheidet sich ziemlich vom Original. Wenn sich Leute den Titel des Lieds anhören, werden sie sich sicher an die Intro Melodien der Trompete erinnern.
Ohyama: Das ist die Schwierigkeit! In dem Moment, in dem das Intro der Trompete anfängt, soll das erwartete Bild Kiyohiko Ozaki sein. Die Melodie des Songs ist sehr gut und ich respektiere die Melodie, wenn also das Intro mit den Hörnern zuerst käme, wäre es schwer die folgende Melodie mit der Trompete zu spielen. Es ist ein Gegensatz zu den Erwartungen aller und ich möchte sie nicht enttäuschen, was ziemlich schwer ist.

Wie kam es zu der Idee des Remix Albums „PE'Z Color Album VOL.1“? Bedeutet ‘VOL.1’, dass es ein weiteres Remix Album geben wird?
Ohyama „VOL. 1” meint, das es das erste Mal für uns ist so etwas zu tun und wir nannten es „VOL 1.“, da jetzt die Möglichkeit weiterer Remixalben existiert und wir hoffen, ein neues machen zu können. Was die Idee der Remixe angeht, kommt das von einem von PE’Zs musikalischen Hintergründen, den Club Sounds der DJs. Ich wurde sehr von ihnen beeinflusst, also hat es mich interessiert, wie sie unsere Lieder neu aufarbeiten wurden. Ich fragte DJs, zu denen wir Kontakte hatten und die viele PE’Z Lieder spielten. Sie remixten unsere Sachen toll, was mich sehr glücklich gemacht hat. Ich habe es angehört und es hat mich dazu inspiriert, mehr Musik zu machen.

Wie war die Zusammenarbeit mit den Künstlern (FANTASTIC PLASTIC MACHINE, Ryota Nozalo von Jazztronik, etc.), die an dem Album mitwirkten?
Ohyama: Als FANTASTIC PLASTIC MACHINE sagten, dass sie unsere Songs remixen würden, war ich sehr froh, denn wir waren speziell von FANTASTIC PLASTIC MACHINE und UFO (=United Future Organization) beeinflusst, als wir PE’Z noch lange vor unseren Indies CDs gründeten.

Mal zum Komponieren, wie organisiert ihr euch? Wir stellten fest, dass es eher die Arbeit von dir und Hiizumimasayu-Ki ist.
Ohyama: Ich war von Anfang an Bandleader und ich habe sie gegründet, also habe ich zuerst alleine komponiert. Masayu-Ki hat auch einen guten Sinn für Kompositionen, aber er hatte zu dieser Zeit nichts geschrieben. Wir beschlossen, etwas zu komponieren, dann gaben wir uns gegenseitig die Songs. Manchmal habe ich mehr Musik, wenn Masayu-Ki nicht ganz in Form ist, und manchmal hat er mehr, wenn ich mal nicht in Form bin, aber wir wollten gleich viel machen. Zu den Kompositionen: wir machen es alle nach unserem eigenen Gefühl. Beim Arrangieren versuchen wir gezielt den PE’Z Sound zu wahren, wenn ein Mitglied abweicht korrigiere ich es. Wir zeigen 100% unserer Persönlichkeit in unseren Kompositionen.

Wie komponierst du Lieder? Benutzt du Computer und Programme?
Ohyama: Ich benutze auch Programme aber eigentlich gebe ich den Mitgliedern die Noten.

Und dann arrangieren sie es mit ihren eigenen Instrumenten?
Ohyama: Nun, das ist ziemlich schwer zu erklären, aber wenn ich den Mitgliedern die Noten gebe, sind alle Parts komplett. Dann spielen wir den Song und finden etwas neues, dann arrangieren wir ihn um, um ihm mehr von der Persönlichkeit der einzelnen Mitglieder zu geben. Beim komponieren machen wir nicht nur Melodien sondern alles, Arrangement, Rhythmus Pattern, alles auf einem bestimmten Level für den Anfang. Wir brauchen aber auch eine Übereinstimmung im Sound, deswegen verändern wir auch vieles.

Man merkt wie viel Spaß ihr habt, wenn ihr spielt. Zum Beispiel „Na!Na!Na!“, das Lied ist wirklich verrückt! Wie habt ihr einen solchen Song geschrieben?
Ohyama: (lacht) Im Grunde mag ich Tricks. Ich mache normale Lieder, aber manchmal will etwas vom Normalen abweichen. Einer der Tricks ist Masayu-Kis Stimme in vielen Songs zu benutzen. Ich dachte daran, hauptsächlich Lieder mit seiner Stimme zu schreiben, weil ich seine verrückte exzentrische Art mehr zeigen wollte. Na ja, eigentlich habe ich nur rumgespielt (lacht)

Wie wählt ihr das Design für eure Album Covers aus?
Ohyama: Während unseren Indies Tagen haben wir drei CDs veröffentlicht und vom zweiten Album an haben wir mit einem Design Team zusammen gearbeitet. Zu erst machten sie unsere Kostüme mit dem Konzept japanische Stoffe zu benutzen und einem von traditionell japanischer Kleidung beeinflussten Design. Ihr Geschmack war sehr gut und ich fragte sie, ob sie unser Album gestalten wollten, was sehr cool war und seitdem fragen wir sie für all unsere Alben. Wir sagen ihnen nicht wie sie es gestalten sollen sondern wir geben ihnen PE’Zs Musik und sie bekommen Bilder von den Sounds. Wir vertrauen den Designern sehr und sie schaffen es jedes mal.

Sie wecken die Sehnsucht nach Hause.
Ohyama: Ja, wir sind sehr froh, dass sie jedes mal tolle Cover machen. Die Originale stammen von traditionellen japanischen Bildern und Materialien aber die Designer sind Leute von heute, also bringen sie neue Eindrücke mit ein.

Dieses mal arbeitetet ihr mit Nate James bei „LIVE FOR THE GROOVE E.P“. Ist das das erste Mal, dass ihr mit einem Sänger zusammen arbeitet?
Ohyama: Ja, es ist das erste mal Songs zusammen zu machen. Ich wollte es schon immer machen, aber ich hatte nicht das richtige Timing und die Chance jemanden zu treffen.

Dieses Mal hast du den idealen Sänger gefunden, stimmt’s?
Ohyama: Ja, sein musikalisches Gefühl und seine Stimme sind exzellent.

Fandest du, es gab Schwierigkeiten sich mit ihm auf Englisch zu unterhalten?
Ohyama: Nun, wir haben es irgendwie geschafft, auch wenn ich nicht gut Englisch spreche. Erst recht, wenn es um Musik geht, ist nichts schwierig. In alltäglichen Gesprächen können wir nicht miteinander scherzen aber es ist kein Problem zusammen Musik zu machen oder Interviews zu geben.

Hat dir die Zusammenarbeit etwas gegeben, hat sie dich beeinflusst?
Ohyama: Ich finde, ja. Seit ich ein Kind war dachte ich, dass Ausländer eine gute Körpersprache in Konversationen haben, zeigen können wie glücklich sie sind, weil ihre Gesten so groß sind. Ich dachte dass wir Japaner ihnen auf der Bühne nicht gewachsen sind. Er hat nicht den geringsten negativen Vibe in sich. Nicht nur auf der Bühne, auch im täglichen Leben, morgens aufstehen, zusammen weggehen; er schien als ob er nicht eine Sekunde Freude missen wollte (lacht).

Er ist so tatkräftig! (lacht)
Ohyama: Naj a, er schläft schnell ein (lacht), aber er hat ein großes Verlangen, sein bestes in Japan zu geben, also ist er immer auf Trab. (lacht)

Seid ihr auch so, wenn PE’Z übersee gehen?
Ohyama: Ja, genauso bin ich! (lacht) Als wir in Amerika tourten, trafen wir uns schon wieder um 3 – 4 Uhr um das nächste Konzert zu geben nachdem wir um eins unser erstes beendet hatten. Es war ermüdend,aber ich wurde von Tag zu Tag aktiver (lacht). Ich war sehr aufgeregt und tatkräftig und dachte mir ‘Philadelphia ist der Geburtsort meines Lieblingsjazztrompeters!’.

Ihr tretet auf Rock- und Jazzfestivals auf. Ist es für euch das gleiche vor verschiedenem Publikum zu spielen?
Ohyama: Yeah, wir rocken richtig! Schau, im Einkaufszentrum gibt es eine Box wo Leute ihre Hand reinstecken um Münzen zu schnappen. Wenn ich spiele, stelle ich mir vor, dass ich so viel Publikum wie möglich schnappen will. Manchmal ist es schwierig. Es gibt große Genregrenzen in der japanischen Musik. Wenn wir zum Beispiel vor einem Publikum mit vielen Idol Band Fans können wir nur 5 von 1000 Leuten für uns gewinnen (lacht). Es ist schwer 500 von diesen 1000 für uns zu gewinnen. Aber wir spielen wieder und wieder und es gibt Leute, die unsere Musik mögen, wenn sie diese ein zweites mal hören. Deswegen gehen wir jedes Jahr auf Sommerfestivals, um vor einem breit gefächerten Publikum zu spielen und das nicht nur einmal sonder viele male. Natürlich geben wir jedes Mal unser bestes.

Legt ihr die Setlist am Auftrittsort fest?
Ohyama: Für gewöhnlich bereiten wir uns auf Sommer Festivals vor, aber wir verändern sie oft, wenn wir auf der Bühne sind und die Stimmung der vorigen Band sehen. Die Stimmung auf einem Sommerfestival ist immer fröhlich und wir sind auch fröhlich. Andere Bands spielen auch mit guter Laune also brauchen wir nicht mehr. Ich bin nur ehrgeizig (lacht).

Gibt es einen Unterschied unter freiem Himmel oder in einer Halle zu spielen?
Ohyama: Ja, es gibt einen Unterschied. Hallen kann man nicht so genießen, weil es keine Kulisse gibt und schlechte Luft ist (lacht). Und es ist geschlossen, so kann die Energie des Publikums nicht entweichen. Wenn wir draußen spielen, wird das Publikum wild und ihre Energie verteilt sich und die Luft ist angenehm. Aber in Hallen mischt sich die Luft von Leuten, die man im japanischen ‚Ki’ nennt, und das macht unsere Sinne trüb. Aber es macht Spaß zu spielen, das Gefühl des Schwitzens zu genießen, man arbeitet zusammen.

Gibt es zwischen Auftritten und Aufnahmen einen Unterschied in eurer Stimmung? Verändert ihr euch da schnell?
Ohyama: Auftritte sind einfacher, weil das Publikum unsere Musik direkt hört und wir ihre Energie so wie sie ist sehen können. Wie auch immer, das Publikum ist direkt vor uns und wir müssen aufpassen nicht von ihrem ‚Ki’ erschlagen zu werden, was schwierig ist. Beim Aufnehmen müssen wir etwas auf CD bringen, da müssen wir auch aufpassen, was ermüdend sein kann. Nun, wir könnten es einfach machen aber ich bin immer so “Wie kann ich noch mehr machen?” und ich kann die Antwort nicht auf Anhieb sehen oder unsere Zukunft lesen. Ich bin ein hitzköpfiger Mensch und möchte die das Ergebnis bald zeigen, aber wir müssen warten, was ziemlich hart für mich ist. Zum Beispiel müssen 3 Monate auf die Veröffentlichung warten nachdem wir eine CD gemacht haben. Ehrlich gesagt möchte sie in der selben Nacht zeigen (lacht).

Ich habe eure Live DVD „PE'Z REALIVE 〜節 FUSHI〜@2005.9.21NHK HALL” gesehen, wo du sehr lange Trompete spielst. Ist das nicht anstrengend?
Ohyama: Schrecklich anstrengend!

Ich habe gehört, dass Trompeter ihre Lippen kaputt machen, wenn sie zu viel spielen.
Ohyama: Das kann ich mir vorstellen. In meinem Fall ist es so, dass ein 2-stündiger Auftritt nicht schwerer ist als ein 20-minütiger, auch ein 20-minütiger Auftritt kann für mich anstrengend sein, wenn ich in schlechter Verfassung bin. Ich glaube meine Lippen sind nicht sehr zart, weil die vielen Auftritte meine Lippen stärker gemacht haben.

Machst du irgendwas für deine Gesundheit?
Ohyama: Ich mache nichts spezielles fürs Trompete spielen aber ich gebe Acht beim Rasieren (lacht).

Ich habe gehört, dass sich einige Trompeter sogar gar nicht rasieren.
Qhyama: Ich rasiere mich (lacht), aber wenn ich mir in die Lippen schneide, würde ich Schmerzen haben, wenn ich in die Trompete blase (lacht). Und ich esse vor Auftritten kein scharfes Essen. weil meine Lippen brennen (lacht).

Übst du jeden Tag?
Ohyama: Ja, irgendwie schon. PE’Z probt so oft, wir proben fast jeden Tag.

Ihr habt ein paar Alben in Korea, Taiwan und Europa veröffentlicht. Was bedeutet das für euch? Habt ihr vor noch mehr international zu veröffentlichen?
Ohyama: Ehrlich gesagt möchten wir unsere Alben auf der ganzen Welt veröffentlichen. Zu Korea: wir gehen dort oft hin und hoffen dort welche zu veröffentlichen, weil es nah an Japan liegt. Zu den CDs: wir bringen sie nicht nur heraus, sondern geben Auftritte und sagen, dass die CDs dort veröffentlicht werden. Das tun wir wieder und wieder um unsere Musik zu publizieren und viele Leute unsere Musik hören zu lassen. Wir wollen dass Leute in Korea, Europa und Amerika sagen „PE’Z sind eine gute Band.“, also arbeiten wir daran dieses Ziel zu erreichen.

Ihr seid viel für Konzerte gereist: 9 Auftritte in den USA und eine Menge in Asien. Was ist anders im Gegensatz zu den Auftritten in Japan?
Ohyama: In Asien gaben wir 5-6 Konzerte in Korea und ich denke die Distanz zwischen Korea und Japan ist nun geringer. Aber zwischen den USA/Europa und Japan ist es völlig anders, weil wir dort auftreten, wo keiner den PE’Z Sound kennt, also ist unsere Einstellung anders zu spielen. Nicht um Leute zu unterhalten, die PE’Z kennen, sondern um den Leuten, die uns nicht kennen, unsere Musik zu zeigen, was unseren Sound gewaltig macht. Wir spielen mit Power, weil wir alle Leute beeindrucken wollen. Im japanischen vergleiche ich es mit ‘Makunouchi Bentou’, was eine japanische Art Lunch Box ist und wir sind mit allem in der Box zufrieden, diese Art Auftritte machen wir in Europa und den USA. In Japan machen wir eine andere Farbe für jeden Auftritt von Tag zu Tag, wie “Heute gibt’s Chinesisch” und “Heute gibt’s westliches Essen” (lacht).

Seid ihr vor Auftritten nervös?
Ohyama: Nein, nicht im Geringsten. Natürlich bin ich ein wenig angespannt aber es gibt keinen Grund zu zittern. Ich bekämpfe es immer und gehe raus und sage mir „Ich gehe nicht heim, bis ich mein Bestes gegeben habe.“ (lacht). Erst recht als ich im März in den USA aufgetreten bin. Ich war so glücklich, dass ich in Amerika auftreten konnte, dass ich nicht die geringste Anspannung spürte. Davor, als ich nach England und in die Niederlande ging, war ich genauso.

Wie war die Reaktion des Publikums?
Ohyama: Ich denke sie war gut. Die Reaktion war großartig, aber weiter? Wollten sie unsere CDs kaufen? Nein, ich denke nicht. Wir müssen immer wieder und wieder kommen bis die Anzahl der Leute, die unsere CDs daheim haben und sagen “Das mag ich.” steigt. Wir waren glück in den USA auftreten zu können aber nur das ist nicht genug. Wir wollen dass die Leute unsere Musik mögen, also müssen wir sehr oft kommen.

Plant ihr wieder nach Europa zu kommen?
Ohyama: Ich hoffe es! (lacht)

Was wird eure nächste Veröffentlichung sein? Werdet ihr euch ausruhen oder weiter touren?
Ohyama: Ich weiß nicht, wann die nächste Veröffentlichung sein wird aber wir werden weiter Songs schreiben... ehrlich gesagt möchte ich ein halbes Jahr Pause und auch einen langen Urlaub machen. Aber wenn wir das täten würde man uns vergessen (lacht), also können wir eigentlich keine Pause machen.

Was ist eure nächstes Ziel für die Zukunft?
Ohyama: Als Mensch mag ich ein Ziel haben aber noch kann ich es nicht erkennen. Wie in einem Radrennen, das 10 Tage lang dauert, jeder Tag hat ein Ziel. So ist das auch für mich und ich habe jeden Tag ein Ziel. Das ist unterteilt, zum Beispiel ist mein Ziel jetzt dieses Interview gut abzuschließen. Als PE’Z haben wir jetzt das Ziel die kommende Herbsttour gut abzuschließen, dann können wir das nächste Ziel sehen. Wie du sehen kannst bin ich wählerisch. Wenn ich nicht mein Bestes geben kann, dann strenge ich mich nächstes Mal mehr an. Und das wiederholt sich immer und immer wieder.

Gib zum Abschluss bitte noch eine Nachricht an die ausländischen PE’Z Fans.
Ohyama: Seit letzem Herbst konnten wir in Europa und in den USA auftreten und wir möchten noch mehr Konzerte geben. Wir hoffen wirklich, dass ihr zu unseren Auftritten kommt. Und erzählt bitte euren Freunden von uns.
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