Interview

Interview mit Syu

14/12/2006 2006-12-14 12:00:00 JaME Autor: non-non Übersetzer: Yuu

Interview mit Syu

JaMEs Interview mit Syu in Japan über seine Bands Galneryus, Aushvitz und ANIMETAL


© JaME
ANIMETAL, die im Juni 2006 in Paris aufgetreten waren, legen nach dem letzten Konzert ihrer Tour zu [Songs For Everlasting Future] im Zepp Tokyo in Odaiba eine Schaffenspause ein. Vor dem Auftritt hatten wir Gelegenheit, Syu, den Gitarristen von ANIMETAL, für JaME zu interviewen. Er sprach mit uns über seine drei Bands (u.a.Galneryus) und über sein Gitarrenspiel.


Wie bist du zum Gitarrespielen gekommen?
Syu: Meine Eltern spielten Klavier und ich habe mit sechs Jahren mit dem Geigenspielen angefangen. Kurz zuvor habe ich zwar ebenfalls Klavier gespielt, aber bald damit aufgehört. (lacht) Ich habe Geige gespielt, bis ich 12-13 Jahre alt war. Als ich dann in der vierten Klasse der Grundschule war, entdeckte ich X-Japan und habe mich in das Schlagzeug verliebt.

In Cross-Large hast du zuerst Drums gespielt, aus welchem Grund hast du damit aufgehört?
Syu: Cross-Large! Diesen Namen habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. (lacht). Wie ich bereits erwähnt habe, habe ich Geige gespielt – ungefähr so (er imitiert das Geigenspielen) und das Gitarrenspielen geht so (imitiert das Gitarrenspiel), ich konnte daher ohne große Schwierigkeiten von der Geige auf die Gitarre umsteigen.
Ich habe auch Schlagzeug gespielt, aber da Gitarre eben einfacher zu spielen ist und meine Botschaft besser wiedergibt, habe ich diese als mein Hauptinstrument gewählt.
Zuerst habe ich Yoshiki von X-Japan sehr gemocht und habe es angestrebt, wie er zu sein, nur leider habe ich keine guten Mitmusiker gefunden und bin deswegen von den Drums auf Gitarre umgestiegen. Ich dachte, dass das Singen und Gitarre spielen meine Gefühle am Besten musikalisch vermitteln könnte.

Syu, du bist Musiker bei Galneryus, Aushvitz und ANIMETAL. Warum hast du dich diesen drei Bands angeschlossen?
Syu: Ich habe Galneryus mitgegründet, kurz bevor meine Visual kei Band Valkyr sich auflöste. Das heißt, nachdem Valkyr auseinander fiel, habe ich mit den restlichen Mitgliedern Galneryus und Aushvitz geschaffen. Diese beiden liefen unter einem Indielabel und mein Produzent, Hisatake-san, fragte mich: „Willst du nicht bei ANIMETAL spielen?“ Ich meinte „Ja, ich mach’s!“, somit wurden es drei Bands.

Valkyr war doch eine sehr visuelle Band. Magst du Visual kei?
Syu: Nun, ich mochte unter anderem X-Japan und LUNA SEA während ihrer Blütezeit sehr gern. Heutzutage jedoch hat Visual kei für mich an Charme verloren, denn die meisten sehen nur oberflächlich gut aus.

Wie schaffst du es, drei verschiedene Stile in den verschiedenen Bands zu haben?
Syu: Ich mache bei den Stilen instinktiv einen Unterschied; Galneryus ist so und Aushvitz ist so. Bei ANIMETAL steht Eizo Sakamoto im Vordergrund und das ist auf jeden Fall gutes Training. Galneryus ist meine ‚Mainstreamband’ mit klassisch-schönem Stil im Sinne von schwedischen Bands oder auch Dream Theater; da ist die Bandbesetzung sehr wichtig. Aushvitz wiederum ist für mich die Band, ich der ich machen kann, was ich gerade möchte. Sie trägt Gewalt, Härte und extremen Schmerz in sich.

Wie hast du die Mitglieder der jeweiligen Band kennengelernt?
Syu: Was Galneryus betrifft, so habe ich diese Band zusammen mit dem Sänger YAMA-B gegründet. Als ich in einem live house in Kujo, Osaka, war, hörte ich seine Stimme im Radio und dachte „Ich mag ihn! Ich würde gern mit ihm zusammen arbeiten!“. So hat das Ganze angefangen. Im Studio habe ich dann Gitarre gespielt und YAMA-B schrie „AAAHHH-------!“ - und wir meinten „Hey, das war gut!“ (lacht)

Also war ein Radio für die Gründung verantwortlich? Du kommst aus Kansai, richtig?
Syu: Ja, YAMA-B kommt aus Wakayama, wir sind beide aus der Kansairegion.

Du hast sehr viel Musik für Galneryus und Aushvitz geschrieben, sie unterscheiden sich jedoch sehr von einander. Wie schaffst du es, derart unterschiedliche Lieder zu komponieren?
Syu: Ich bin mir dessen nicht wirklich bewusst,… ich denke nur daran, wie der Vokalist singt. Ich stelle mir dabei YAMA-B’s Stimme vor, wie er es singen würde und ob der Song nach meinem Ermessen zu seiner Stimme passt. Außerdem hat Galneryus Keyboards, so kann ich die von mir erschaffene Welt erweitern und abenteurlich sein.
Im Gegensatz dazu hat Aushvitz nur drei Mitglieder, und wir sind demnach darauf beschränkt, mit nur drei Leuten zu spielen. Ich mach’s wie ich will, aber ich denke immer daran, dass Aushvitz absolut brutal klingen sollte.

Warum hast du beschlossen bei Aushvitz auf Japanisch und bei Galneryus auf Englisch zu singen?
Syu: Das ist ebenfalls eine Sache des Instinkts (lacht). Bei Galneryus schreibt YAMA-B die Texte, bei Aushvitz ich. Wir haben einfach nur darüber nachgedacht, zu welcher Band welche Sprache passen könnte. Aber ich verrate dir schon mal, dass der nächste Song von Galneryus auf Japanisch sein wird.

Echt?! Das wäre das erste Mal, nicht wahr?
Syu: Ja, ich bin Japaner, also versuche ich es auch auf Japanisch. Ich bin diesmal abenteuerlustig gewesen (lacht).

Hast du irgendwie Angst davor, Japanisch in deine Musik mit einzubinden?
Syu: Vielleicht… Wir stellen uns Metal generell auf Englisch vor, aber Englisch ist nicht unsere Muttersprache und es ist schwer, unsere Gefühle in ihr rüberzubringen, sodass japanische Zuhörer bei dem Gesang nur der Melodie zuhören, denke ich. Wenn wir auf Japanisch singen würden, könnten wir mehr von von dem vermitteln, was wir empfinden.

Aushvitz ist die einzige Band in der du singst, in Galneryus übernimmt YAMA-B die Vocals, wo ist der Unterschied für dich?
Syu: Was Galneryus betrifft, so kann ich nicht so hoch singen wie YAMA-B, außerdem schätze ich seine Stimme sehr.

Er kann wahnsinnig hoch singen. Du verlässt dich beim Songwriting blind darauf, dass er die hohen Töne schafft, oder?
Syu: Also... In der letzten Zeit habe ich mich wohl etwas mitreißen lassen und alles zu hoch komponiert (bricht in Lachen aus). Aber er schafft es! Das ist großartig! (lacht) Meine Stimme dagegen hat nicht so einen Umfang und ich will eine Todesstimme haben (lacht), daraus ergibt sich dann was ich bei Aushvitz zu tun versuche – im Rahmen meiner begrenzten Möglichkeiten.

Ist es nicht schwer, Gitarre zu spielen, während du singst?
Syu: Nun, am Anfang war es wirklich sehr schwer, aber nach einer gewissen Zeit wurde es dann leichter.

Auf der Homepage von Aushvitz steht, dass du die Band so genannt hast, um Frieden zu wünschen und die Erinnerung zu erhalten. Ist das so?
Syu: Ursprünglich habe ich die Band so benannt, weil ich hoffe, das so etwas wie ‚Auschwitz’ nie wieder passiert und damit dieses herzzerreißende Gefühl ausdrücken wollte. Aber wenn die nächste CD erscheint, werden wir den Bandnamen ändern.

Es steht auch da, dass Aushvitz eine „Visual Death Slash Band“ ist und ihr in Käfigen randalliert!
Syu: (lacht) Ja, weil wir Gefangene sind, und Visual kei.

Ich sah einen deiner Mitmusiker sich den ganzen Körper bandagieren. Eure lives scheinen ziemlich aufwändig zu sein…
Syu: (lacht) Ich erzähle die Geschichten in unseren Texten. Wir sind zum Tode Verurteilte, die Lives spielen. Einer von uns wird sogar mehrfach auf verschiedene Weise exekutiert werden, aber er verliebt sich in eine Scharfrichterin. Er kann aber nie mit ihr zusammen sein, weil er der Häftling ist und sie die Scharfrichterin. So ist das Leben.

Ja, das ist der Grund, warum es so traurig ist.
Syu: Ja, wir müssen hart und herzzerreißend sein.

Was tragen die Leute, wenn sie zu euren Konzerten kommen?
Syu: Wir tragen Gefängnisoveralls bei den Auftritten und die Fans, die uns unterstützen, tragen die gleiche Art Kleidung und kommen, um zu headbangen.

Also wenn man euer Publikum sehen würde, würden sie merkwürdig aussehen?
Syu: Nicht wirklich. Wir sind’s gewohnt (lacht)!

Galneryus hat im visuellen Bereich ebenfalls Entwicklungen durchgemacht. Wie äußert sich das, was ist nun anders?
Syu: Zuerst wollten wir uns einfach nur von der Menge abheben und dachten über solche Sachen wie Rüstungen nach, aber jetzt wollen wir etwas leichter verdaulich sein (lacht).

Sind eure Kostüme leichter geworden?
Syu: Ja. Zuerst trug der Sänger eine Rüstung und ich einen roten Emaillekostüm, so dass wir wirklich aus der Masse herausragten. Wir haben echt viel gemacht, um die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen, aber mehr als alles andere möchte ich, dass sie unsere Musik projizieren. Also haben wir unsere Meinung ändern müssen: Je besser wir sind, desto mehr Aufmerksamkeit werden wir bekommen.

Galneryus haben bisher drei Alben veröffentlicht. Erzählen sie eine bestimmte Geschichte?
Syu: Ja, zwar nicht sehr tiefgründige, aber es gibt Geschichten.

Erfindest du die Geschichten, nachdem du die Lieder für ein Album zusammen hast?
Syu: Natürlich habe ich über die Reihenfolge der Lieder auf den Alben nachgedacht, aber wenn ich es auf diese Art und Weise machen würde, wie „… Das letzte mal hat die Geschichte so aufgehört, also muss die nächste unbedingt so sein…“ – Wenn ich das tun würde, dann könnte ich es nicht auf der Bühne umsetzen, sollte sich die Setlist mal ändern (lacht)… Also dachte ich: Es wäre es sinnvoller zu sagen, dass die Geschichten fortgesetzt werden können.

Was sind das für Geschichten?
Syu: (zeigt auf das Cover des ersten Albums) Dieser Mann von dem ersten Album heißt ‚Galneri’ und die Geschichte handelt von seinen Abenteuern. Allerdings, wenn YAMA-B hier wäre, könnte er es besser erklären, ich kann nur so viel sagen… hmm… Du wunderst dich bestimmt, warum ich es nicht weiß! (bricht in Lachen aus) Es war ein mal ein Schurke und Galneri wollte ihn besiegen, aber viele Dinge geschehen im ersten Album. Galneri konnte ihn nicht besiegen, also versuchte er es wieder im zweiten Album. Einer nach dem anderen starben seine Freunde, bis nur Galneri übrig blieb und zum Ende des Albums hin in Verzweiflung fiel. Im dritten Album hatte er einen Drachen als Freund gewonnen und beschloß daraufhin, es noch einmal zu versuchen! Zwischendurch lieferte er sich einen Kampf mit dem Drachen, vertrug sich mit ihm und daraufhin hielten sie zusammen, bis sie den Schurken endlich besiegt hatten. Am Ende starben sowohl der Held als auch der Drache, aber das letzte Lied, [Rebirth], handelt davon, dass eine Frau sich kurz vor seinem Tod in den Helden verliebt und von ihm schwanger wird. Also geht die Story weiter…

Ich habe das Gefühl, dass das nächste Kapitel ziemlich interessant wird. - Magst du Anime und Videospiele?
Syu: Ich schau mir nur bekannte Anime an, aber ich liebe Videospiele!

Das Cover des dritten Albums wurde von Yoshitaka Amano (u.a. [Final Fantasy]) designt. Wie kam es zu eurer Zusammenarbeit?
Syu: Das ging dank der Beziehungen unserer Plattenfirma VAP (lacht). Natürlich wollte ich ihn fragen, aber VAP verhandelte mit Amano und er war einverstanden. Ich bin beiden wirklich sehr dankbar dafür.

Diesmal hat die Soundtechniker-Crew der schwedischen Metalproduzenten SHEP euer Album gemischt und gemastert. Wie war das?
Syu: Sie waren echt die größten! Japanischer Metal ist ja ursprünglich importiert worden, demnach sind den Möglichkeiten in Japan Grenzen gesetzt. Zum Beispiel machten SHEP Drumsounds, die man nicht in Japan produzieren könnte. Auch die klangliche Palette ist riesig. Die Beckensounds sind zum Beispiel wichtig. Sie machen viel vom Metalsound aus.

Benutzen sie denn anderes Equipment?
Syu: Ich denke, sie benutzen die gleichen Geräte wie wir, aber die Art, wie sie die Regler einstellen, ist anders. In Japan sagen wir normalerweise ‘bitte dreh es bis zu diesem Punkt auf.’ Aber in Übersee sind sie entschiedener, eher ‘das ist cool, dreh es auf bis deine Ohren platzen!!’ (lacht)

Glaubst du denn, dass es an der unterschiedlichen Mentalität liegt?
Syu: Ich denke, dass sie positiver eingestellt sind - nach dem Motto „riskieren ist besser als schützen’, was viele Vorteile bringt. außerdem sind sie viel entschiedener, was nötige und unnötige Dinge angeht. In Japan ist es eher "das brauchen wir nicht, regeln wir es runter", und sie sagen gleich "lasst uns den Teil einfach löschen" (lacht).

Also war es eine gute Erfahrung für dich?
Syu: Ja! Zum Beispiel haben sie normale Hammondorgelsounds verzerrt! Ich war wirklich überrascht – „Uooooooooooaah--!!! So etwas tun sie?!“ (lacht)

Ist das in Übersee so üblich?
Syu: Ja, ich denke schon. Ich dachte mir: Metal sollte im wesentlichen so sein. Wir machen es wie wir wollen.

Als ich euer Profil auf der Homepage sah, fand ich es sehr interessant, dass du stark von dem klassischen Komponisten Vivaldi beeinflußt wurdest. Magst du klassische Musik?
Syu: Ich habe Klassik auf der Geige gespielt und so habe ich einen gewissen Sinn dafür entwickelt und verwende ihn auch beim komponieren.

Wenn du Musik schreibst, stellst du dir eine bestimmte Szene dabei vor?
Syu: Ja, es ist sehr wichtig für mich. Ich kann keine Lieder schreiben, ohne mir gedanklich eine Szenerie zu erschaffen…

Also stellst du dir erst eine Szene vor und dann komponierst du eine Melodie, die dazu passt?
Syu: Ja, unsere Band hat einen Keyboarder, YUHKI, und er setzt meine Gedankenwelt um, das hilft mir sehr.

Du bist in vielen Zeitschriften präsent, zum Beispiel [Young Guitar], und auch bei den Videos verschiedener Künstler, z.B. Jani Liimatainen von Sonata Artica, hast du mitgemacht. Was denkst du darüber?
Syu: Ich denke, er hat eine große Bandbreite an Gitarrenriffs. Sein Stil ist völlig anders als meiner, aber er spielt genau so songdienlich wie ich und spielt sich nicht in den Vordergrund.

Wie war es, mit ihm in einem Video zu spielen?
Syu: Wir haben ein paar Sessions zusammen gemacht und einer nach dem anderen auf den Gitarren Soli gespielt. Ich habe einfach drauf los gespielt, aber Jani spielte wundervolle Sachen, die er einstudiert hat. Ich dachte mir „Oh, nein! Ich bin so schlecht!“ (lacht) Er arbeitet sehr hart an sich.

Bedeutet der Ausdruck ‚guitar hero’, der in dem Titel des Videos vorkommmt, etwas bestimmtes für dich?
Syu: Hmm, es bedeutet nicht sehr viel (lacht). Zum Beispiel wird einer der Mainstreamgitarristen, Yngwie Malmsteen, als ‚guitar hero’ bezeichnet, aber mich interessiert es nicht, wie man mich nennt (lacht). Ich bin glücklich, solange es mit meiner Band gut funktioniert und ich ein Teil von ihr bin. Natürlich habe ich das Gefühl, dass ich im Vordergrund stehen will, aber ich denke, dass es vor allem auf den Sänger ankommt.

Syu, auf der Bühne siehst du großartig aus, also sehen dich die Leute natürlich auch als einen jungen ‚guitar hero’.
Syu: (lacht) Danke dir. Aber wenn Gitarristen auf der Bühne oder beim Produzieren die Initiative ergreifen würden , dann wäre es größtenteils Gitarrenmusik, die ich nicht sehr mag. Ich mag es, wenn der Sänger eine eingängige Melodie singt, dann spiele ich dazu Gitarre.

Du wurdest von drei Gitarristen beeinflusst: John Petrucci, Ulrich Roth und Paul Gilbert.
Syu: Es sind mehr. (lacht) Michael Schenker, Yngwie Malmsteen – wenn ich dir all die Namen nennen würde, wären es unendlich viele. Zur Zeit beeinflussen mich Ulrich Roth und Michael Schenker sehr.

Was ist dein Ziel, wenn du Gitarre spielst? Willst du deine Technik und deine Fähigkeiten verbessern oder willst du einen guten Sound erschaffen, unabhängig davon, wie schwer es zu spielen ist?
Syu: Weder noch. Ich will einfach nur bequem spielen. (lacht) Was die Technik betrifft, so bin ich zufrieden mit dem, was ich kann und will mich auf die Musik konzentrieren. Als ich 17-18 war, habe ich verschiedene Musikrichtungen und Riffs studiert und geübt, aber jetzt konzentriere ich mich auf Melodien und keine einzelnen Phrasen oder Fähigkeiten. Ich will gute Melodien spielen. Guter Sound impliziert natürlich gewisse Fähigkeiten, aber ich meine mehr musikalische Dinge, wenn ich über gute Musik machen spreche.

Wie lief die Arbeit mit ESP an deiner Signature-gitarre?
Syu: Das war großartig! Meine neue heißt ‚Crying Star’ und ich konnte von anfang an über alle Details entscheiden. Sie hat einen tollen Sound und ist sehr bequem zu spielen. Darüber hinaus ist die Form wirklich cool! Ich glaube, sie wird auf der ESP-Homepage um den 1. November herum erscheinen und in den neuesten Zeitschriften wie [Young Guitar] zu sehen sein.

Hast du einen Ratschlag für angehende Gitarristen?
Syu: Ich denke, dass die jungen Leute eher auf ihre Technik achten. Wenn man den gleichen Stil wie ich spielt, sollte man erst an seiner Technik feilen und dann musikalischer spielen. Wenn du nur zum Spaß spielst, kann ich dazu nichts sagen. Ich rate dir, dich nicht zu sehr mit Technik zu überfordern, sonst wirst du zum Otaku.

Du hast an vielen Events mit verschiedenen Künstlern gespielt. An welche Gruppen oder Musiker hast du die schönsten Erinnerungen?
Syu: Das ist schwer zu sagen, weil ich von allen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, etwas lernen konnte - aber an Eizo Sakamotos ANTHEM vielleicht.

Hast du einen besonderen Traum, mit wem du gerne spielen würdest?
Syu: Ich habe viele. Zur Zeit arbeite ich mit Eizo Sakamoto in ANIMETAL und ich will auch später mit ihm zusammenarbeiten - bald.

Was machst du noch außer Musik?
Syu: Ich schreibe Songs, ansonsten spiele ich Videospiele zu hause (lacht).

In dem Profil auf deiner Homepage steht ”In meinen Ferien lösche ich meine Existenz und verwandle mich in Luft.” Was meinst du damit?
Syu: (lacht) Ich habe es vor langer Zeit geschrieben. Damals hatte ich genug Urlaub und viele Tage, die ich mit Nichtstun verbracht habe, aber jetzt will ich meine Ferien genießen.

Du hast auch geschrieben „Um meinen Stress loszuwerden, schreie ich, während ich mein Gesicht in ein Becken voll Wasser tauche.“ (lacht)
Syu: (lacht) Ja, Schreien ist die beste Medizin. Und nach Alkoholkonsum mit Freunden Karaoke machen. ‚Mein Gesicht in ein Becken voller Wasser tauchen’ bedeutet nur, dass ich die anderen nicht mit dem Lärm belästigen möchte. (lacht)

Wie sind deine Eindrücke nach dem ANIMETAL-Konzert in Frankreich?
Syu: Das war toll! Ich würde es sehr gerne wieder machen, aber leider ist das heutige Konzert das letzte und ANIMETAL wird vorerst in eine Pause gehen.

Aber du planst, mit Aushvitz oder Galneryus wieder nach Europa zu kommen?
Syu: Ja, ich hoffe doch. (lacht) Wenn ihr uns einladet, kommen wir.

Wie hat das Publikum in Paris auf euch reagiert?
Syu: Ich war wirklich überrascht, ich dachte „Wow!“, denn wir hatten hier ja noch keine CDs veröffentlicht. Da habe ich gemerkt, wie sich die Animekultur in der ganzen Welt verbreitet hat.

War das Publikum größtenteils männlich?
Syu: Es waren auch viele Frauen darunter. Ich denke, etwa 40% waren weiblich.

Wie ist es in Japan?
Syu: Der Durchschnitt liegt ungefähr bei 7 zu 3, glaube ich. Es waren früher mal mehr Männer.

Wirklich?! 70% waren männlich?
Syu: Ja.
Manager: Seit dem du ANIMETAL beigetreten bist, steigt die Anzahl der weiblichen Fans (lacht).

Normalerweise ist das Publikum bei Visual kei Bands eher weiblich. Als ich das (Shibuya O-EAST, 17.09.2006) sah, waren die meisten Fans 30-40-jährige Männer. Das war schon sehr erstaunlich.
Syu: Zur Zeit sind die meisten Metalfans männlich, also nimmt auch der Durchschnitt der männlichen Fans zu.

Sind die meisten von ihnen Gitarristen?
Syu: Natürlich sind einige Gitarristen dabei, aber die meisten Fans sind einfach nur große Metalliebhaber.

Ich habe gehört, dass viele französische Gitarristen kamen, um ANIMETAL live in Paris zu sehen.
Syu: Heh, wirklich? Damals habe ich furchtbar gespielt. Ha, ha, ha,..! Aber mir ging’s gut und so kümmerte es mich an diesem Tag nicht (lacht).

Was ist dein nächster Release?
Syu: Galneryus werden am 22. November eine Live-DVD veröffentlichen. Die CD wird einen neuen Song enthalten.

Und zum Schluß, willst du den ausländischen Fans etwas mitteilen?
Syu: Ich werde in Japan hart arbeiten, um nach Übersee eingeladen zu werden. Ich will euch sehen, bitte ladet mich ein!
WERBUNG

Zugehörige Künstler

WERBUNG