Interview

Interview mit Onmyo-za

15/10/2006 2006-10-15 12:00:00 JaME Autor: Kagayaki Übersetzer: Jack Skellington & Yoosh

Interview mit Onmyo-za

JaMEs exklusives Interview mit der Yokai Heavy Metal Band vor ihrer anstehenden Tour in Europa.


© King Records
JaME wurde von King Records eingeladen an einem E-mail Interview mit Onmyo-za teilzunehmen. Die Band wird bald in Europa anreisen, um in Paris und Berlin aufzutreten also nutzte ich die Möglichkeit, um der Gruppe einige Fragen sowohl über verschiedene Aspekte der Tour als auch über den anstehenden Erscheinungstermin ihres „Best Of“ Albums Inyo Shugyoku zu stellen.

Die Fragen wurden im Namen der Band von Onmyo-zas Songwriter, Sänger und Bassisten Matatabi beantwortet.

Eure zweite Europa Tour startet nächsten Monat, was denkt ihr über eure zweite Tour außerhalb Japans?
Matatabi: Letztes Jahr hatten wir unsere ersten Auftritte in Übersee, und damals dachten wir wirklich nicht daran, so schnell zurückkommen zu können. Wir waren also überrascht, begeistert und sehr glücklich darüber.

Ihr tourt schon einen Großteil des Jahres! Wenn ihr nach Japan zurückkommt folgt immer noch eine große Zahl an Konzerten. Genießt ihr diese Tourerfahrungen?
Matatabi: Wir denken, dass wir unsere Fähigkeiten auf Lives am besten demonstrieren können, also ist eine Tour, auf der uns viele Fans sehen können, dass wichtigste für uns, und man muss wohl nicht extra erwähnen, dass wir es wirklich genießen.

Was sind eure beliebtesten/unbeliebtesten Aspekte des Tourlebens?
Matatabi: Wir lieben die Bühne. Wir lieben alle Aspekte einer exzellenten Live Show und wir genießen es auch, verschiedene Orte zu sehen und ihre lokalen Gerichte und verschiedene Sorten von Alkohol zu probieren. Es gibt nichts, was wir auf Tour nicht mögen, außer der Tatsache, dass es irgendwann endet. Wir müssen nach jeder Tour mit einem Gefühl der Einsamkeit kämpfen.

Auf welche Erfahrungen der kommenden Tour freut ihr euch besonders?
Matatabi: Das einzige was auf unserem Plan steht ist, unsere Live Performance mit unseren Fans, die in Europa auf uns warten, zu teilen. Oh, und natürlich die europäische Küche und viele verschiedene Sorten von Alkohol zu kosten.

Eure letzte Tour war eher hektisch und wurde als „Marsch“ beschrieben. Hofft ihr, dieses Mal mehr Zeit für Sightseeing und für die lokale Küche und ihre Gerichte zu haben?
Matatabi: Wir hörten, dass unser Zeitplan dieses Mal ein bisschen besser ist, also haben wir wahrscheinlich die Möglichkeit, ein bisschen Sightseeing etc. zu betreiben. Das wäre großartig.

Wollt ihr in anderen Ländern auftreten?
Matatabi: Wir haben noch nichts geplant, aber wir finden alle Länder in Europa sehr attraktiv, also möchten wir unbedingt in anderen Ländern auftreten, wenn es denn möglich ist.

Das letzte Mal als JaME euch interviewt hat, fragten wir euch ob ihr es in Erwägung ziehen würdet Shikigami Kurabu (Onmyo-zas Fanclub) für nicht-japanische Fans zu öffnen. Habt ihr darüber weiter nachgedacht?
Matatabi: Unser Fanclubteam diskutiert immer darüber, doch es wird wohl noch eine Weile dauern, bis die Dinge richtig in den Gang kommen. Aber wir versprechen euch, solang ihr eure Stimme erhebt wird es passieren. Egal wie lang es dauern wird.

Sogar obwohl Onmyo-zas Texte sogar für gebürtige Japaner schwierig zu verstehen sind, macht es euch glücklich, dass nicht-Japaner trotzdem eure Musik schätzen und genießen, obwohl sie vielleicht nicht alles verstehen können?
Matatabi: Wir sind begeistert. Hier in Japan können wir uns völlig in Hörer hinein versetzen, die die Musik mögen, ohne die Texte komplett zu verstehen... die meisten von uns mögen viele Arten ausländischer Musik einfach als „Lied“ an sich und durch die Stimmung, die es hervorbringt. Also verstehen wir, wie das im menschlichen Gehirn abläuft und wir sind wirklich glücklich, dass das in Europa geschieht.

Euer Best Of Album Inyo Shugyoku soll bald in Europa erscheinen. Was denkt ihr darüber?
Matatabi: Wir sind so glücklich, dass europäische Fans endlich an das Album herankommen können, ohne es importieren lassen zu müssen! Wir hoffen sehr, dass das Erscheinen des Albums ein Durchbruch und nur der Anfang einer langen Kette von Onmyo-za Alben in Europa sein wird.

Wollt ihr mit der Veröffentlichung eurer Musik in Europa auf die hingebungsvolle Fanbase aufbauen, die ihr schon habt, oder möchtet ihr eure Musik gerne einem neuen Publikum vorstellen?
Matatabi: Beides. Wenn man in Europa lebt, kann man einfach keine Kopie im örtlichen CD-Fachhandel des Inyo Shugyoku bekommen, das in Japan erschienen ist. Und für die, die Musik von Onmyo-za noch nicht kennen ist es absolut notwendig sie mit einer guten Einführung in unsere Musik zu versorgen. Die europäische Veröffentlichung wird für beides gut sein.

Die japanische Veröffentlichung des Doppelalbums Inyo Shugyoku allein verfügt über 30 Lieder! Hattet ihr Schwierigkeiten mit dem Auswählen einer Tracklist, obwohl euch einige Alben/Singles zur Auswahl bereitstanden?
Matatabi: Glaubt mir, es war ein Alptraum! Für jedes Album sorgen wir dafür, dass nur die beste der besten Musik darauf kommt. Also war der Vorgang nur die beste Musik von einer langen Liste aus Liedern, die bereits die besten waren auszuwählen.... Oh Junge, das war hart. Es war als würde von einem verlangt werden, sich sein Lieblingskind auszusuchen, obwohl man natürlich jedes liebt. Um ehrlich zu sein, geht das gar nicht. Also haben wir uns entschieden, uns auf den Punkt zu konzentrieren, unseren neuen Fans ein großes Einstiegspaket zu erstellen. Auswahl um Auswahl kamen wir endlich zu der Liste, die jetzt Inyo Shugyoku heißt.

Das Album zeigt die Vielfalt von Onmyo-zas Musik sehr gut. Habt ihr euch für das Tracklisting entschieden, um die volle Bandbreite eurer Musik zu zeigen, z.B. Harte Lieder, langsame Balden, Lieder im „Matsuri“-Stil? Oder habt ihr euch einfach für die Songs entschieden, die ihr für am besten/erfolgreichsten gehalten habt?
Matatabi: Onmyo-za ist eine multi-dimensionale Gruppe und wenn wir ein Album zusammen stellen ist uns Ausgleich sehr wichtig. Wir haben nicht viel darüber nachgedacht, die „beliebten“ Lieder einzubringen, denn wir denken, dass die Definition eines „beliebten Liedes“ von Fan zu Fan und Bandmitglied zu Bandmitglied unterschiedlich ist.

Wird es irgendwelche Unterschiede zwischen den japnischen und europäischen Veröffentlichungen geben?
Matatabi: Ich glaube nicht. Es wird das Selbe wie die Standardedition sein, die in Japan herauskam.

Habt ihr vor eure früheren oder zukünftigen Veröffentlichungen auch in Europa herauszubringen?
Matatabi: Wir versuchen die früheren Veröffentlichungen Schritt für Schritt herauszubringen. Ich kann zur Zeit keine Details ausführen, aber wir sprechen hier von einer realistischen Vorstellung.

Wenn ihr euch zum Beginn eines Konzertes vorsellt, beschreibt ihr euch als die „Yokai Heavy Metal Band – Onmyo-za“. Könntet ihr erklären was das bedeutet? Und inwiefern ist diese Beschreibung wichtig in Bezug auf Onmyo-zas Konzept?
Matatabi: „Yokai“ ist eine spirituelle Kreatur, die das Innere der Menschen wie einen Spiegel zeigt. Dadurch, wenn man von „Yokai“ singt, singt man über jeden Aspekt der menschlichen Emotionen. Freude, Wut, Leid, Glückseligeit – alles. Und mit „Heay Metal“ beziehen wir uns nicht nur auf ein bestimmtes Genre der Musik. Wir reden von der Innovation, der Überzeugung, die vom Heavy Metal repräsentiert wurde und sich seit seiner Entstehung entwickelt hat. Das sind die Gefühle, die wir in diese Worte legen, wenn wir uns mit diesen Worten vorstellen. Also die genaue Übersetzung für „Yokai Heavy Metal Band“ wäre „Eine Band mit einer innovativen Überzeugung, die über das gesamte Sein der menschlichen Art singt“. Das ist ein wichtiges Konzept für Onmyo-za. Es bedeutet alles für uns.

Zu Beginn eurer Karriere war die erste CD, die ihr herausgebracht habt, ein ganzes Album, im Gegensatz zu einer Anzahl an Singles (was ein ungewöhnlicher Schritt für eine Independent Band ist). Was waren eure Gründe dafür, ein ganzes Album als Debüt herauszubringen?
Matatabi: Wenn man die ersten Veröffentlichungen von Alben, Singles und EPs vergleicht, bekommt man den Eindruck als wäre es eine Art Visitenkarte – einfach etwas um „hallo“ zu sagen. Onmyo-za hatte ein klares musikalisches Statement und wir wussten von Anfang an genau, was getan werden musste. Deshalb brauchten wir keine Single, um uns auszuprobieren und es war uns möglich mit einem Album aufzuwarten, das unsere Kunst war, von Anfang an.

Welche Lieder spielt ihr besonders gern live?
Matatabi: Wir denken von unserem Auftritt als Ganzes, also können wir ihn uns nicht Lied für Lied vorstellen. Wir können uns zwischen keinem der Lieder entscheiden.

Onmyo-za hat stark traditionell japanisch musikalische Einflüsse. Habt ihr jemals darüber nachgedacht authentische japanische Instrumente zu eurer Musik hinzuzufügen?
Matatabi: Soweit nicht. Aber wir werden es tun, wenn die richtige Zeit gekommen ist und wir den Drang dazu verspüren.

Welche Aktivitäten mögt ihr neben der Musik?
Matatabi: Jeder von uns hat einige Hobbies. Bücher, Filme, Videospiele, Sport ansehen – wahrscheinlich die selben, wie ihr alle.

Eure Bühnenkostüme sind inspiriert von traditionell japanischer Kleidung der Heian Periode von vor tausend Jahren. Gibt es einen Grund warum ihr dieses Zeitalter als Inspiration ausgewählt habt?
Matatabi: Weil es auf der Bühne großartig aussieht und es das ganze Image unserer Musik in seinem Design repräsentiert.

Gibt es irgendwelche Musiker die euch besonders inspriert haben, oder die ihr besonders bewundert?
Matatabi: Jedes Mitglied hat eine lange Liste an Lieblingskünstlern, also ist es schwierig alle hier aufzuzählen. Aber da ich, Matatabi hier die Antworten gebe, kann ich euch sagen, dass mein Idol JUDAS PRIEST sind. Ich werde sie verehren bis ich sterbe.

Onmyo-za produzierte das Lied Koga Ninpocho, das für den Animie „Basilisk“ als Opening fungierte. Wart ihr glücklich das Lied schreiben und performen zu dürfern? Mögt ihr den Anime?
Matatabi: Wir haben keine bestimmten Gefühle, positive oder negative, im Zusammenhang mit dem Produzieren von Animeliedern, aber "Basilisk〜Koga Ninpocho" war etwas besonderes für mich, denn der Anime basiert auf dem Buch "Koga Ninpocho" meines Lieblingsschriftstellers Futaro Yamada, den ich sehr respektiere. Also war es ein Traum, der für mich wahr wurde. Ich bin auch ein großer Fan der comic/anime Versionen von "Basilisk〜Koga Ninpocho".

Die Kumikyoku Yoshitsune Suite ist über 20 Minuten lang. Ist sie besonders schwierig live zu spielen?
Matatabi: Wir alle sind uns einig, dass es die ekstatischste Erfahrung ist, dieses Lied live zu spielen.

Onmyo-za scheint sehr beteiligt an jedem Aspekt der Produktion, eingeschlossen CD-Cover Design und Fanartikeillustrationsdesign, zu sein. Denkt ihr, dass die Beteiligung in Gebieten der Produktion ein wichtiger Aspekt dessen ist, was die Band repräsentiert?
Matatabi: Ich weiß nicht, ob jede Band das machen muss, aber zumindest in unserem Fall wollen wir für alles die Verantwortung übernehmen, das unseren Namen trägt. Wir müssen unsere Musik im Griff haben und alles drumherum mindestens genauso. Wir glauben, dass dies auch wichtig für unsere Fans ist.

Gibt es Bands, mit denen ihr gerne spielen würdet?
Matatabi: Wir sind bereit mit jedem Künstler zu spielen, in den wir uns vom Grunde unseres Herzens hineinversetzen könnten.


Vielen Dank für die Teilnahme an diesem Interview! Viel Glück für eure Europatour und eure Veröffentlichungen.
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