Review

Aioria - KirameYukuShunkan

28/07/2005 2005-07-28 12:00:00 JaME Autor: YURA-sama

Aioria - KirameYukuShunkan

Aioria - KirameYukuShunkan

Album CD

kirame yuku shunkan

Aioria

Künstler: Aioria
Titel: Kirameyuku shunkan
Typ: Album
Release: 2002
Stil: Wave/Elektromusik, Rock
Bewertung: 9


Trackliste: (zu empfehlen)

01 - furitsumoru
02 - Kousai
03 - Itetsuku sekai
04 - Fantasia

05 - Matataki...
06 - Kowaku na Kajitsu
07 - Sadame
08 - Rurichou
09 - Ibara no mori

10 - Sougetsu no inei
11 - Hanakotoba


Was kann man über Aiorias einziges Album sagen? Irgendwo grandios, auch wenn man selber nicht unbedingt versteht warum man das so sieht.

Wenn man die 1st Press in die Hände bekommt, ist man schon von der Aufmachung hin und weg.
Bei den Verzierungen des Pappschubers, das mittelalterlich geschwungene Linien aufweist, würde man wohl ein Gothic Album erwarten, wenn man dann aber die CD in den Händen hält, ahnt man, dass die Musik definitiv was seltsames sein muss.
Das zusätzliche Booklet, mit Live- & Backstage-Fotos aller Bandmitglieder, zeigt eine Waldlandschaft im schwarz-silbrigen Negativ, das CD-Cover selbst ist dann aber so ziemlich das genaue Gegenteil.
Eine andere Waldlandschaft, die aussieht wie man sich ungefähr einen 60-er Jahre LSD-Trip vorstellt:
In allen möglichen Farbnuancen, bei denen die bläulichen Töne vorherrschend wirken, scheint einem die Baumgruppe entgegen. Und so ist man dann nur noch mehr auf die Musik gespannt.

Das Intro ist ein instrumentales Stück, welches zunächst die typische Gothic-Scheibe andeutet und dann fließend in "Kousai" übergeht. Und spätestens wenn dann der Gitarrenpart wie aus dem Nichts einsetzt, weiß man dass das Album ein großer Spaß wird. Sarino (Vo.) spielt mit seiner perfekt zur Musik passenden Stimme, fast durchgehend mit der Gesangsgeschwindigkeit, wodurch sowohl rhythmische, ich würde sie fast als gesprochen bezeichnen, zu wunderbar gesungenen Parts zustande kommen.

In "Itetsuku sekai" werden diese Wechsel eigentlich nur auf Verse und Refrains begrenzt, was diesen Song als erstes richtiges Highlight des Albums qualifiziert. Weil Sarinos Stimme das vorherrschende Element des Songs ist möchte man nur noch mitsingen. Was zwar leider die Gitarren etwas in Hintergrund stellt, im Gesamten aber dem Hörgenuss keinen Schaden antut.

"Fantasia" und "Mataki…" setzen dann aber noch ein wenig drauf, weil sich nun auch die Gitarristen in einigen Soli 'austoben' können. Das einzige Manko ist, dass "Fantasia" einfach zu kurz erscheint, selbst wenn 4.25 min deutlich länger sind, als der durchschnittliche Hit.

"Kowaku na Kajitsu" ist dann aber ein seltsamer Stilbruch, unter anderem, weil Sarinos Stimme, die eh schon sehr seltsam ist, bei diesem Song durch elektronische Mittel stark verzerrt wirkt.
Was sich zum Glück ab dem Refrain ändert, weil dann wieder Sarinos 'normale' Stimme zum Einsatz kommt. Zudem wirkt das Ganze durch den harten Gitarrenanfang, der gegen Ende etwas schwächer noch mal gespielt wird, als sehr herausgelöst und irgendwie nicht ins Album passend.

"Sadame" ist dann eher der Song den man als halbe Ballade bezeichnen könnte, die aber irgendwie gar keine ist. Denn je weiter der Song läuft um so mehr wird man verwirrt, weil sehr viel verschiedene Arten vermischt wurden. Wie gesagt, am Anfang ist es wie bei den anderen Songs des Albums, dann wird eine Art Ballade daraus und wechselt plötzlich in etwas halb episches, wie man es vielleicht von X-Japan erwartet hätte, dass in der Mitte vom Song Hide seine Gitarre auspackt und Toshi daraufhin einfach nur singt. Und um das Ganze noch wirrer zu machen, kehren sie gleich nach diesem wirklich grandiosen Part in ihr übliches Spiel zurück und beenden den Song mit einem kleinen Feuerwerk aus Drums und Gitarre.

Spätestens jetzt könnte man denken, die 4 Jungs hatten alles mögliche zusammengeworfen und es kommen nur noch Variationen des Ganzen. Und dann kommt "Rurichou" und man weiß nicht mehr, was nun geschieht. Denn dieser Song beginnt, wie man es von einer 80-er Jahre Popband erwartet hätte, die gerade das 'Wunder' der Elektrodrums entdeckt hat, und so erwartet man nicht mehr viel vom Song. Zum Glück leistet Sarino die wohl beste Leistung des gesamten Albums um alles wieder perfekt zu machen. Seine ruhige Art die Verse in diesem Stück zu singen haben kaum noch was mit dem etwas hektischen normalen Gesang gemeinsam. So bleiben kurze Rückfälle in typisch kraftvolle Parts seitens Sarinos und die leider durchgezogene Goth/Wave Mischung des Songs die einzigen Nachteile.

Was man von "Ibara no mori" halten soll ist schwer zu definieren. Weil obwohl der Song ziemlich gelungen ist, gibt es einiges daran auszusetzen. Die Gitarrenparts in den Versen wirken irgendwie unvollständig und der Anfang erschrickt durch einen fast zu typisches VK-Stilmittel mit wirrem Hin und Her, was irgendwo zwischen netten Melodien à la DEViL KiTTY und typischen Openings wie von Sally oder Vizell. Der Rest ist dann aber doch sehr gut, was mal wieder Sarino zuzuschreiben ist.

Und wieder wird man mit einem typischen Goth/Wave Anfang begrüßt, wenn "Sougetsu no inei" beginnt. Und der Rest ist absolut untypisch für Aioria. Es hört sich eher an, als ob Sarino & Co. ein Lied von von PLCs Lida zur Musik von Schwarz Steins Hora singen. Irgendwo zu seltsam aber auch für das gesamte Album ziemlich von Vorteil um es nicht eintönig klingen zu lassen.

Den Abschluss bildet dann noch ein Ohrwurm wie am Anfang des Albums. Recht simpel und deswegen auch zum Mitsingen animierend. Wobei auch Freunde der Gitarrenriffs ihren Spaß haben.
Kurzum ein Lied was sich perfekt als Single auskoppeln lässt.


Alles in allem ein sehr komplexes Album, welches definitiv Spaß macht und vor allem von der Experimentierfreude der Band niemals Langeweile aufkommen lässt. Was man sich erhofft, wird einem gegeben: Songs mit Ohrwurmqualität, nette Gitarrensoli, optimale Zusammensetzung des Albums und vor allem eine der einzigartigsten Stimmen des J-Rock. Wirklich schade dass die Band sich aufgelöst hat.

Das einzig seltsame ist nur, dass überall der vierte Song als "Fantasia" aufgeführt wird und nur im Booklet "fantagia" heißt. Aber na ja ist wohl das nette 'engrish' dran Schuld, welches wohl schon bei La Vallières "ETERNAL" Kazukis (ex - Dué le Quartz) Instrument als Drams aufführte.
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Zugehörige Künstler

Aioria © JaME
Aioria

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2002-04-01 2002-04-01
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