Review

Sid - Renai

27/07/2005 2005-07-27 12:00:00 JaME Autor: JackSkellington

Sid - Renai

Sid - Renai

Künstler: SID
Titel: Renai
Typ: Album
Release: 2004
Stil: J(azz)-Rock, Visual Kei
Wertung: 9,5

Trackliste: (Highlights = fettgedruckt)

01 - Ajisai
02 - Rinjin
03 - Watashi wa Ame
04 - Virtual Bansankai
05 - Ao
06 - Doyoubi no onna
07 - Hitsuyouaku
08 - Akagami shafoo
09 - Mousou nikki
10 - Owakare no uta
11 - Kara no binsen, sora e no tegami enta

SIDs Debutalbum mit Ohrwurmcharakter.
"Ajisai" ist der perfekte Opener, um den Stil der Band von Anfang an zu verdeutlichen: ruhige, balladenartige Melodien mit gelegentlich härteren Instrumentaleinlagen. Sobald man beim Refrain angelangt ist möchte man nur noch mits(w)ingen.

Mit dem zweiten Song "Rinjin" wird es etwas schneller als beim ersten Track. Gelegentlich bricht Mao in Geschrei aus, was unerwartet kommt, jedoch durchaus gut klingt.

Der eindeutig mehr Jazz-betonte Song "Watashi wa Ame" findet schneller einen Platz im Ohr als man "Regen" sagen kann. Durch den guten Einsatz von Drums und Gitarren ist die Stimmung in diesem Lied eindeutig von fröhlichem Charakter.

Schneller wirds mit "Virtual Bansankei", der ziemlich durchwachsen und bunt klingt. Schöne schnelle Riffs, die zum Aufspringen und Mittanzen einladen.

"Ao" ist ein absolutes Highlight auf der Platte. Am Anfang singt Mao ohne musikalische Begleitung im Hintergrund, was seine grandiose Stimme hervorhebt. Hier wird einem seine einmalige Stimmfarbe zu vollen hundert Prozent bewusst: sanft und dennoch sehr ausdrucksstark. Leider vergisst man schnell die Melodie des Songs, da sie recht kompliziert ist und von Mal zu Mal ein wenig anders zu klingen scheint.

Nach den im Vergleich zwei schnelleren Songs zuvor legen SID mit "Doyoubi no onna" eine wunderschöne Ballade nach, in der die Stimme des Vocals mit sanfter Gitarre und ruhigen Drums untermalt wird.

Härter, durch viel aggressiveres Spielen und verstärktes Einsetzen des Basses ist "Hitsuyouaku", das durch sehr viel an Instrumentalmusik und härteren Riffs hervorsticht.

"Akagami shafoo" unterscheidet sich stark von den bisherigen Tracks, da Mao klingt, als würde er durch ein Megaphon singen. Sein Sprechgesang wird hier fast ausschließlich von Drums untermalt, wobei die Gitarre verstärkt zum Einsatz kommt, wenn er verstummt. Sehr kontrastreich.

Die nächsten beiden Tracks klingen ziemlich ähnlich, sie sind schnell und erinnern leicht an griechische Volksmusik, denn es klingt als würde hier die Gitarre durch eine Ukulele oder ähnliches Saiteninstrument ersetzt werden. Ein sehr schöner, verträumter Klang.

Das perfekte und gelungene Finale von Renai bietet "Kara no binsen, sora e no tegami enta"
Es beginnt sehr ruhig und erinnert an Musik, die man auf Jahrmärkten hört, Textpassagen werden wiederholt und dabei leicht abgeändert. Später wird der Song immer melidiöser, der Gesang lauter, bis es wieder ruhiger wird. Dieses Schema durchzieht genialer Weise die gesamten vier Minuten, während Maos Stimmer von Mal zu Mal immer stärker und perfekter eingesetzt wird. Man kann es mit dem Erblühen einer Blume vergleichen. Sie entfaltet sich immer mehr, so auch dieses Lied.

Fazit:

SIDs Stil dürfte für die Visual Kei - Szene vollkommen neu sein, womit sich ein Reinhören in das Album auf alle Fälle lohnt. Es besticht nicht nur durch sein wunderschönes Layout, sondern auch (und das ist die Hauptsache) durch die Abwechslungsreiche Musik. Es ist vielleicht nicht unbedingt für Hardcore-Metalfans geeignet, doch jeder, der ein wenig Ahnung von guter Musik hat, sollte sich dieses Meisterwerk anschaffen.

Wir dürfen gespannt sein, was die Jungs von SID noch erreichen.
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Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2004-12-22 2004-12-22
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