Interview

Interview mit Dir en grey

26/07/2005 2005-07-26 12:00:00 JaME Autor: Tanja Übersetzer: Curi

Interview mit Dir en grey

Ein kurzes Interview mit Kaoru und Shinya von Dir en grey


© Free-Will
Das Interview mit Dir en grey findet in einem Raum in ihrem Pariser Hotel statt. Ich erfahre erst 5 Minuten vorher, wen ich interviewen werde: Kaoru und Shinya. Die Tische stehen in einer U-Form, die zwei Musiker befinden sich zu meiner Rechten und ich sitze zwischen den Übersetzern. Da ich nur dreißig Minuten Zeit habe, beschließe ich also, gleich aufs Thema zu kommen.

Guten Tag, ich vertrete JmusicEuropa und verspreche euch, euch weder zu fragen, was Dir en grey bedeutet, noch was Visual Kei ist. Zunächst würde ich gerne mit euch über eure nächste Maxi Single “Clever Sleazoid“ reden. Musikalisch gesehen, wird es eher eine Ballade wie “Kasumi“, etwas gewaltiges wie “Saku“ oder einen Mix aus beidem wie “The Final?“
Kaoru: Dieses Lied wird das aggressivste unserer Geschichte sein.

Wer hat sich den Titel ausgedacht?
Kaoru: Das war Kyo-kun.

Und was bedeutet er?
Kaoru: Es ist eine Person, die sowohl vulgär, als auch weise ist. Es ist jemand, der so weit ins Dunkle und Trostlose ging, dass er nicht mehr davon zurückkommen kann.

Auf eurer Maxi Single sind außerdem drei Livesongs. Wo wurden diese aufgenommen?
Kaoru: Sie wurden bei unserem Konzert im Shinkiba Coast Ende April aufgenommen.

Ich würde gerne auf eure Konzerte in Europa zurückkommen., zunächst auf das in Berlin. Vor einem Live fühlt man sich oft gestresst, wie war das bei euch?
Kaoru: Wir waren sehr überrascht, dass einige Fans schon mehrere Tage vor dem Konzert vor der Halle gewartet haben. Wir dachten, dass die Leute sich bei dieser Hitze (32°C) nicht viel bewegen würden, aber sie schrieen und rannten herum. Wir waren sehr zufrieden, aber wir hatten auch Angst.
Schon vor dem Beginn der Show gab es einige Ohnmachtsanfälle. Kyo war sehr besorgt. Aber die Öffentlichkeit wurde motiviert, dann wurden wir es auch. Als wir auf die Bühne kamen, waren wir glücklich, was die ganze Show lang anhielt. Es gab auch keine Schwerverletzten, also haben wir dieses Schauspiel genossen.

Bei Rock am Ring habt ihr euch die Plakate mit großen Bands geteilt, hat euch das beeindruckt?
Shinya: Alle Gruppen, die dort waren haben uns mehr oder weniger inspiriert. Es ist ziemlich schwierig, davon eine auszusuchen.
Kaoru: Wie waren sehr beeindruckt. Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Japan und Rock am Ring. In Japan sind wir sehr bekannt und spielen in großen Hallen. Dort allerdings standen wir neben weltweit bekannten Bands und unsere Location war relativ klein im Vergleich zu deren. Das hat uns in unsere Schranken verwiesen. Bevor wir kamen, haben wir gesagt: Wir werden bei Rock am Ring sein, danach können wir sterben. Jetzt wollen wir weitermachen, um die großen Hallen zu erreichen.

Kommen wir auf euer gestriges Konzert in Frankreich zu sprechen. Wie ist es euch dabei ergangen?
Kaoru: Wir sind sehr zufrieden, dass wir im Olympia spielen konnten, da diese Halle sehr bekannt ist. Das einzige Problem war, dass wir seit zwei Monaten kein Konzert mehr gegeben hatten. Das letzte war in Berlin gewesen. Wir hatten Angst etwas eingerostet zu sein, doch wir wurden von der Menge ermutigt, die uns zurief und aufgeregt war. Wir sind sehr früh am Morgen angekommen und hatten nichts hinter den Kulissen zu tun. Als wir auf die Bühne kamen, sahen wir, dass das Publikum zufrieden war, was das ganze Konzert über eine Art Crescendo aufbaute. Es war fantastisch, als wir bei den letzten zwei, drei Titeln auf unserem gewohnten Niveau waren.
Shinya: Was mich überrascht hatte war, dass der Balkon sehr nahe dran war. Ich konnte die ganze Menge sehen und wurde von ihr sehr beeindruckt.

Weswegen spielt ihr „Garden“ nicht mehr? Sogar bei den Blitz 5 Days nicht, wo ihr doch Lieder aller Alben ausgesucht habt. Ist dieser Song ein Teil der Zeit von Dir en grey, die ihr vergessen wollt?
Kaoru: Bei den Blitz 5 Days schien es uns normal, es nicht zu spielen. Wir wählen unsere Songs nach Lust und Laune. Wenn wir die Blitz 5 Days noch einmal machen würden, wäre die Setlist vielleicht ganz anders.

Und nun zum Schluss: Könnt ihr etwas zu euren Projekten sagen?
Kaoru: Neben der Maxi Single im September, haben wir auch eine Tour in Japan, die bis zum Jahresende geht. Auch in den Zeitungen und im Fernsehen werden wir mehr Promotion betreiben. Aber wir können nichts weiter sagen, denn es ist alles nicht offiziell, also keine definitive Ankündigung. Nächstes Jahr wird es ein neues Album geben, sowie eine weitere Fanclub-only Veröffentlichung. Bald gibt es auch noch eine große Überraschung.

Danke an euch zwei für dieses Interview!


Übersetzer (jap./fr.): Seb
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