Konzertbericht

ONE OK ROCK live in Berlin

05/01/2016 2016-01-05 18:00:00 JaME Autor: Laura-Marie, Cornelia, SaKi

ONE OK ROCK live in Berlin

Am 16. Dezember gaben die vier Mitglieder der beliebten Rockband ONE OK ROCK im Berliner Postbahnhof ein energiegeladenes Konzert und bewiesen erneut, was für eine mitreißende Liveband sie sind.


© SaKi
Im Rahmen ihrer ONE OK ROCK 2015 "35xxxv" EUROPE TOUR beehrten Sänger Taka, Gitarrist Toru, Bassist Ryota und Schlagzeuger Tomoya von ONE OK ROCK auch ihre Berliner Fans. Vor dem Postbahnhof hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet, die selbst bis zum Auftakt durch die Vorband WE CAME AS ROMANS nicht merklich kürzer wurde, dennoch lief der Einlass sehr ruhig und gesittet ab. Die VIPs waren längst im Postbahnhof, hatten ihre Fotos mit der Band und das aktuelle Album 35xxxv mit Autogrammen bekommen. Rechtzeitig bis zum Showstart von ONE OK ROCK um 21 Uhr hatten sich aber alle Fans in der Halle eingefunden. Einige nutzten im Vorraum die Möglichkeit, sich mit Getränken und neuem Merchandise beider Bands des Abends einzudecken, doch die meisten sicherten sich sofort die begehrten Plätze vor der Bühne. Dank Stufen im hinteren Bereich der Location hatte man von jeder Position aus einen guten Blick auf die Bühne.

Pünktlich um 20 Uhr startete das musikalische Erlebnis mit dem Opening Act WE CAME AS ROMANS. Die Metalcore-Band aus Michigan (USA) ist seit langem mit ONE OK ROCK befreundet und so entschlossen sich beide Bands dazu, alle deutschen Dates der EU-Tour gemeinsam zu spielen. WE CAME AS ROMANS performten insgesamt 30 Minuten lang und spielten dabei sechs Songs aus ihrem Repertoire. Bereits der erste Song “Regenerate“ überraschte mit einem harten Sound und einem ständigen Wechsel von harten Klängen und melodischen Teilen. Hierbei ergänzten sich die beiden Sänger David Stephens und Kyle Pavone mit ihren unterschiedlichen Stilen perfekt. WE CAME AS ROMANS schafften es mühelos, den Fans einzuheizen – und spätestens als bei ihrem Song “Tear It Down“ auch Tomoya, Ryota und Toru von ONE OK ROCK mit auf der Bühne standen, gab es bei den Fans kein Halten mehr.

Nachdem sich die Vorband nach einem weiteren Song verabschiedet hatte sowie einer kurzen Umbaupause, war die Zeit für den Hauptact gekommen. Pünktlich um 21 Uhr verdunkelte sich der Zuschauerraum und das melodische Intro “3xxxv5“ begann. Die einzelnen Mitglieder von ONE OK ROCK wurden frenetisch begrüßt. Als Vocal Taka auf die Bühne gestürmt kam, stieg er sofort in den rockigen Song “Take me to the top“ ein. Die Fans gingen von der ersten Sekunde an mit und ließen sich übergangslos in die musikalische Welt von ONE OK ROCK katapultieren.

Alle Bandmitglieder headbangten viel, sprühten nur so vor Energie. Während Sänger Taka meist auf der mittleren Box stand und das Publikum anfeuerte, fegten Bassist Ryota und Gitarrist Toru über die Bühne und besonders Tomoya hatte hinter seinem Drumset viel Spaß.

Auch während des darauffolgenden Hits “Memories“ trug sie das Publikum voller Euphorie, die Fans headbangten und feierten zusammen mit der Band. Jeden beginnenden Song begrüßte das gesamte Publikum mit lautem Jubel, die Fans sangen jede Zeile mit. So auch bei “Deeper Deeper“ und “Stuck in the middle“, die die heiße Stimmung aufrecht erhalten konnten und die Halle zum Glühen brachten.

ONE OK ROCKs rockiger Gitarrensound mit der dynamischen Untermalung durch Drums und Bass, kombiniert mit Takas klarer, kräftiger Stimme, riss das Publikum mit und brachte die Menge zum Tanzen. Dabei schaffte es der Sänger immer wieder, die Zuschauer mit Rufen wie „Make some noise, Germany!“ anzufeuern. Wer bisher noch kein Fan der Band war, wird spätestens seit diesem Live-Erlebnis einen genaueren Blick auf die vier Jungs aus Tokyo werfen.

Die Rockballade “Clock Strikes“ vom Vorgängeralbum 人生x僕= (Jinsei to Boku wa) gab der Band und dem Publikum eine erste Verschnaufpause in dem dynamischen Set. Die Stimmung im Postbahnhof wechselte innerhalb von Sekunden von kraftvoll-rockig auf ruhig-verträumt und die Fans hielten den ganzen Song lang die Hände erhoben und bewegten sie zum Takt der Musik. Im ruhigen Zwischenstück fragte Taka nur „Are you okay?“ und das Publikum sang als Antwort den folgenden Teil alleine – ein Gänsehautmoment. Offenbar auch für die Band, denn sobald die letzten Töne verklungen waren, bedankte sich der Sänger mit einem „Dankeschön“ auf Deutsch. Die langsame Ballade “Last Dance“ im Anschluss griff die harmonische Stimmung auf und vertiefte sie noch.

Toru und Ryota bekamen dann Raum, um ganz allein zu glänzen: In einem Instrumental – einem Gitarren- und Bass-Solo – zeigten beide Musiker ihr Können. Atmosphärisch dicht und mit dem Fokus auf der Gitarre genoss das Publikum das Solo, während der Bass-Lines brandete aber Jubel auf und spätestens als sich das Solo in einen Rocksong verwandelte, war klar, dass die Atempause nach diesem Stück zu Ende sein würde.

Mit einem „The next song, sing it as long as you can! Are you ready, Germany?!“ eröffnete Vocal Taka den nächsten Song “Cry out“, bei dem ihn Ryota und Toru mit kraftvollen Shouts unterstützten. Doch auch das Publikum stand dem in nichts nach, die Fans headbangten und tanzten bis zum Ende des Liedes, das in lautem Klatschen und Jubeln unterging.

Die gute musikalische Leistung des Sängers wurde besonders im folgenden Song “Heartache“ deutlich, welcher zugleich den emotionalen Höhepunkt des Konzertes darstellte. Die Bühne war in ein violettes Licht getaucht – mit Spots auf Toru an der Akustikgitarre und Taka am Mikrofon – und das Publikum lauschte dem gefühlvollen Song. Die Emotionen schienen direkt auf die Fans überzugehen, denn während sie jede Zeile der japanischen Version des Liedes mitsangen, umarmten sich einige und kuschelten sich aneinander. Hier bekam nicht nur Takas melodische Stimme Raum zum Strahlen, auch das Publikum konnte zu der bewegenden Atmosphäre beitragen, indem alle Fans gemeinsam den zweiten japanischen Refrain sangen, unterstützt nur von gelegentlichen englischen Zeilen von Taka. Nachdem die Halle erfüllt war von den Stimmen aller Fans, wurden ONE OK ROCK nach Ende des Songs mit lautem Jubel belohnt.

Die beiden folgenden Songs “Decision“ und “Suddenly“ heizten die Stimmung wieder deutlich auf, bis sie schließlich mit “The Beginning“ ihren absoluten Höhepunkt erreichte. Die Halle war in blaues Licht getaucht und Taka rief seinen Fans „Love you guys!“ und „Are you ready?!“ zu. Mit diesen Worten war auch der Letzte gepackt und die Fans sangen gemeinsam mit Taka den Song, während Toru headbangte und über seine Bühnenseite fegte. Beginnt der Song noch ruhig durch das Pianointro, so steigert er sich mit jeder Sekunde und nimmt eine Dynamik auf, der man sich nicht entziehen kann. So auch in Berlin, als Band und Publikum noch einmal alle Kräfte mobilisierten und die Halle zum Kochen brachten. Nach diesem Song gab es kein Halten mehr. Die Halle war erfüllt von Begeisterungsstürmen und jubelnden, klatschenden Fans.

Auch der letzte Song “Mighty Long Fall“ griff diese Stimmung nach einem harten Bass-Intro auf. Das Publikum feierte die lauten Passagen springend und mit empor gestreckten Händen mit scheinbar endloser Energie – ungeachtet dessen, dass man die Mitglieder aufgrund der sehr hellen weißen Lichtshow auf der Bühne zeitweise kaum erkennen konnte. Während des Zwischenspiels forderte Taka die Fans auf, zwei Seiten zu bilden und als es Zeit für den Refrain war, brüllte er ein „Are you with me?! COME!!“ ins Mikrofon, woraufhin sich die Fans in der Mitte begeistert in einen Moshpit warfen und tobend die letzten Töne feierten.

Als sich die Band unter lautem Jubel und Klatschen kurz vor 22 Uhr von der Bühne verabschiedete, hatten die Fans noch lange nicht genug. Im Dunkeln verlangten sie lautstark nach einer Zugabe – wobei es ein Battle zwischen den Rufen „Zugabe“ und „Encore“ gab – und jubelten ohne Unterlass für die vier Japaner. Es dauerte gerade einmal drei Minuten, da war Drummer Tomoya schon wieder zurück auf der Bühne und begann mit einem Drum Solo. Zuerst schlug er nur kraftvoll die Base und Toms, doch schnell steigerte er sich ins Stakkato und gab einen tiefen Rhythmus vor, wechselte dann ohne Übergang auf die Snares und Hi-Hats, während ihn lauter Jubel begleitete. Als er noch einmal das Tempo erhöhte, erschien auch Ryota wieder auf der Bühne und gemeinsam entwickelten sie eine Melodie, in die auch Toru an der Gitarre kurz darauf einstieg. Als Taka auf die Bühne zurückkam und sich beim Publikum für den Abend bedankte, wechselten die anderen Bandmitglieder zu einer Reggae-ähnlichen Melodie, bevor sie den vorletzten Song des Abend anstimmten: “The Way Back“. Das Publikum schwang die Hände im Takt mit und sang lautstark, vor allem während der Refrains, mit. Beim letzten Song “NO SCARED“, der auf keiner EU-Tour fehlen darf und der sich zu so etwas wie einem Publikumsliebling in Europa entwickelt hat, flogen riesige blaue Bälle durch das Publikum und Taka heizte seinen Fans noch ein letztes Mal an diesem Abend durch Worte wie „Get crazy!“ ein. Mit Shouts, Raps, Growls und einem rockigen Gitarrensolo bot dieser Song noch einmal alles, was ONE OK ROCKs kraftvollen Sound ausmacht und gab allen Anwesenden und der Band gleichermaßen noch einmal eine letzte Chance zum Feiern, Headbangen und Tanzen.

Der riesige Jubel am Ende ließ keinen Zweifel daran, dass dies ein erfolgreiches und mitreißendes Konzert gewesen war. Nachdem Picks ins Publikum geworfen wurden und die Band noch ein Foto zusammen mit dem Publikum gemacht hatte, verabschiedete sich Sänger Taka mit den Worten „I love you guys, see you soon!“

Wir werden dieses Versprechen wörtlich nehmen und freuen uns schon auf die nächste Tour von ONE OK ROCK. Zu hoffen bleibt, dass diese nicht allzu lange auf sich warten lassen wird, denn insgesamt war es ein großartiges, erfrischendes Konzert. Sowohl die Vorband WE CAME AS ROMANS, als auch der Hauptact ONE OK ROCK haben es geschafft eine Stimmung aufzubauen, die jeden – ob Fan oder noch nicht Fan – definitiv mitriss. So gut ONE OK ROCK auch auf ihren Aufnahmen sind, haben sie einmal mehr bewiesen, dass sie eine klasse Live-Band sind. Ein Besuch lohnt sich definitiv.




Setlist
01. 3xxxv5
02. Take me to the top
03. Memories
04. Deeper Deeper
05. Stuck in the middle
06. Clock Strikes
07. Last Dance
08. Instrumental
09. Cry out
10. Heartache
11. Decision
12. Suddenly
13. The Beginning
14. Mighty Long Fall

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E.1 The Way Back
E.2 NO SCARED
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