JaME erhielt die Möglichkeit Sänger Ryu von OROCHI, der derzeit wieder durch Europa tourt, ein paar Fragen via Mail zu stellen.
Nach einem Jahr Abstinenz kehrt OROCHI nach Europa zurück. Sänger Ryu und Bassist Shin (der die Band im März diesen Jahres eigentlich verlassen hatte) beglückten am 18. Oktober auf der polnischen Convention Japanicon 5 ihr Publikum. Aber auch die künftigen Konzerte am 29. November in Schweden, MIYABI: JAPAN STORY, und die beiden Shows in Deutschland am 3. bzw. 5. Dezember versprechen spannend zu werden. JaME hatte die Chance Ryu via Mail ein paar Fragen stellen zu können.
Sowohl OROCHIs Konzept, als auch die Namen von Band und den ehemaligen Mitgliedern sind sehr stark mit der japanischen Folklore verknüpft. Aber was ist das Wichtigste an der japanischen Kultur, das du mit deinen Hörern teilen möchtest?
Ryu: Die japanische Kultur hat so viele unterschiedliche Stile, aber Japan ist wahrlich friedlich. In der Geschichte gab es einige Kriege, aber danach wurde immer wieder mit einer Zeit des Friedens weitergemacht.
Da OROCHI jetzt ein Solo-Projekt ist, gehst du da jetzt irgendwie anders an deine Arbeit und deine Musik heran?
Ryu: Ich habe von Anfang an die Musik geschrieben, daher ist es für mich nicht so schwer diese zu komponieren. Wesentlich schwerer ist es hingegen, alle Instrumente adäquat selbst spielen zu können. Aber es lohnt sich seine Spielfertigkeiten bei den Instrumenten zu polieren. Dennoch würde ich gerne jemanden fragen, ob er nicht noch eine andere Idee hätte.
Du hast deinen Namen von USHI-WAKA zu Ryu abgeändert. Kannst du uns sagen, warum du dich zu diesem Wechsel entschieden hast?
Ryu: "RYU" bedeutet Drache und "OROCHI" steht in der japanischen Mythologie für achtköpfiger Drache. Das ist der Grund warum ich meinen Namen geändert habe.
2013 seid ihr das letzte Mal durch Europa getourt. Kurz nach der Tour verließ YUKI-MURA die Band und dieses Jahr hat sich Shin verabschiedet. Wie gehst du mit all diesen Veränderungen in der Besetzung um?
Ryu: Um ehrlich zu sein, ist es ziemlich schwer. Aber ich habe mich dazu entschieden Solokünstler zu sein und muss daher nur für jede Show Musiker finden.
Obwohl Shin die Band dieses Jahr verlassen hat, begleitet er dich auf deinem Trip durch Europa. Was ist das für ein Gefühl, ihn noch ein Weilchen länger an deiner Seite zu wissen?
Ryu: Wir sind noch immer Freunde. YUKI-MURA ist auch mein Freund. Daher helfen sie mir von Zeit zu Zeit. Ich habe die Arrangements für die Lieder ohnehin schon immer selbst gemacht. Seit sie verstanden, warum ich ein Solokünstler sein möchte, helfen sie mir so gut sie können.
Möchtest du mit der Musik OROCHIs etwas ganz Besonderes erreichen? Wenn ja, was wäre das?
Ryu: Im Moment versuche ich alte Songs vom ersten Album, "OROCHI" (im April 2006 erschienen), neu zu arrangieren. Ich lerne zurzeit auch wieder die Theorie des musikalischen Arrangements und das Klavierspielen. Ich bin mir daher ganz sicher, dass ich viel schönere Arrangements machen kann.
Am 18. Oktober bist du auf der Japanicon 5, einer Convention für japanische Kultur in Polen, aufgetreten. Spielst du gern auf Conventions? Denkst du, dass dies ein guter Ort für die Promotion OROCHIs ist?
Ryu:: Es war ein sehr schöner Gig. Und ja, ich denke schon. Immer her damit! Wenn es die Situation erlaubt und jemand OROCHI zu sehen wünscht, gehe ich überall hin.
Für die nächsten Stopps deiner Tour wirst du auch in Schweden und Deutschland spielen. Worauf freust du dich am meisten?
Ryu: Ich möchte eine großartige Show abliefern. Das ist für mich der einzige Grund warum ich toure! Ein Gig ist ein unveränderbarer und unvergesslicher Moment. Die Support-Mitglieder und ich haben für diesen kostbaren Augenblick geübt. Ich möchte eins mit der Menge werden.
Denkst du, dass deine ausländischen Hörer alle japanischen Bezüge, die du mit der Musik vermittelst, leicht verstehen können?
Ryu: Nein, ich denke, dass das echt schwer ist. Daher teile ich manchmal Übersetzungen auf Facebook und ich habe auch vor Lieder auf Englisch zu schreiben, um dieses Problem zu lösen. Aber ihr könnt die Musik mit euren Herzen fühlen.
Besteht zwischen dem japanischen und ausländischen Hörern ein großer Unterschied?
Ryu: Ja, ich mag das europäische Publikum lieber. Sie sind frei und möchten den Moment auch wirklich genießen!
Was magst du lieber: auftreten oder Musik schreiben?
Ryu: Ich mag schöne Melodien und tanzbare Beats.
Im Januar 2015 wirst du ein neues Mini-Album, "Jikuukouro", herausbringen. Kannst du uns mehr über das neue Release erzählen? Was dürfen deine Hörer erwarten? Welches Konzept steht hinter dem neuen Release?
Ryu: Das Album wird einen völlig neuen Stil von OROCHI zeigen. Es stecken viele Experimente darin. Es wird viele Variationen im Sound und bei den Instrumenten geben. Ihr könnt es also bedenkenlos genießen! Aber es ist schwer dies zu erklären. Hört es euch einfach an!
Was denkst du hält die Zukunft für Visual Kei bereit?
Ryu: Visual Kei ist ewig! Es wird immer einen Wechsel der Musikstile und des Auftretens verkörpern aber niemals vergehen!
Was magst du an deinen Kostümen an meisten? Und was gar nicht?
Ryu: Ich mag meine Kostüme und mache mir auch Gedanken über die Designs.
Wenn Zeitreisen möglich wären, in welche Ära der japanischen Geschichte würdest du dann gerne reisen?
Ryu: Ich würde in die Sengoku-Periode reisen, da dies die Ära der Kriegsherren und Samurai gewesen ist.
Wenn du morgens aufwachst, ist das erste was du tust... ?
Ryu: Zähne putzen und mein Gesicht waschen!
Wenn du ein Tier wärst, welches wäre das dann? Und warum?
Ryu: Eine Katze. Weil sie so süß sind.
Würdest du unseren Lesern zum Abschluss bitte noch eine Botschaft geben?
Ryu: Vielen herzlichen Dank dafür, dass ihr mein Interview lest. Das bedeutet mir sehr viel. Bitte freut euch auch auf die Konzerte und erfreut euch an meiner Musik.
JaME möchte sich bei Ryu und Triple A Unit für die Ermöglichung dieses Interviews bedanken.