Biografie

ZARD

13/08/2009 2009-08-13 11:28:07 JaME Autor: Saeba, Yoosh & Viktor Hemminger

ZARD

ZARD

Am Beginn der Karriere im Jahr 1991 bestand die Gruppe aus 5 Mitgliedern: Machida Fumito an der Gitarre, Hoshi Hiroyasu am Bass, Ikezawa Kimitaka am Klavier, Mishikura Kohsuke an den Drums und der charismatischen Sängerin/Komponistin Sakai Izumi. Zusätzlich dazu, das Duo Oda Tetsuo und Kuribayashi Seiichiroh, die, zumindest die ersten Jahre, als Komponisten für die Großzahl der Lieder der Gruppe verantwortlich waren.

Der Name zu jener Zeit könnte "We-Zard" gewesen sein, der eine Anlehnung an das englische Wort für Zauberer ist, und mittlerweile, zumindest als Internetauftritt, wieder verwendet wird. Warum es ein "magischer" Name sein musste, merkt man an der Musik, die vor allem von der Kraft und der Magie der positiven Gefühle handelt. Diese positive Einstellung verdankt man der Texterin Izumi, die sehr oft Dinge einfach von der positiven Seite betrachtete, und so alle möglichen Gefühle, die einem im Verlaufe des Tages begegnen, schilderte. Dabei vermied sie aber die typischen 08/15-Phrasen zu benutzen, die so oft den Plastik-Pop ausmachen.

Mit ihren ersten Releases Anfang 1991, schafften sie sich gleich eine Fanbase, die ihnen bis heute treu blieb, doch der Erfolg war noch nicht durchschlagend. Nach zwei weiteren Singles und dem zweiten Album, errangen sie im August den Major-Status, und veröffentlichten im kurzen Abstand voneinander zwei Singles und ihr drittes Album. Diese Releases erreichten erstmals Verkaufszahlen von knapp einer Million Exemplaren, und stiegen bis auf Rang 2 der Oricon Charts. Die Band begann aber schon da sich die Auftritte im Fernsehen auszusuchen, um eine Überpräsenz zu vermeiden. Die Single "In my arms tonight", die eine Woche nach ihrem Major-Album erschien, war die letzte, in der alle Mitglieder benannt wurden. Nach dieser Veröffentlichung wurde der Name Zard endgültig zum Pseudonym für Izumi. Zeitgleich wurden in den Magazinen die Photos, bei denen Izumi mit den anderen Mitgliedern zu sehen war, rar.

1993 wurde das bis Dato produktivste Jahr. Die Arbeit der Gruppe, ihr Ruf, die Verkäufe und vor allem die Kreativität, kannten in dem Jahr keine Grenzen. Mit "Makenaide", ihrer sechsten Single, erreichten sie einen persönlichen Rekord, der die Messlatte auf 1,5 Millionen verkaufter CDs setzte. Von diesem Augenblick an übertraf jedes weitere Release den Vorgänger, sowohl in Sachen Verkaufszahl, als auch in der Platzierung in den Oricon Charts. Wobei letztere sich sehr bald auf einem bestimmten Niveau einpendelte, nämlich der Spitzenposition. Das Album "Yureru Omoi", schaffte im gleichen Jahr Zards persönlichen Rekord von knapp zwei Millionen verkauften Exemplaren. Das Jahr endete für Zard mit dem Release von zwei weiteren Singles. Trotz dieses erfolgreichen Jahres verließen die Bandmitglieder aus verschiedenen Gründen nach und nach die Gruppe, bis Izumi letztendlich als letztes verbliebene Mitglied alleine Zard darstellte.

Izumi schaffte sich parallel eine Art Zweit-Karriere, in der sie anfing, bei, oder zumindest mit, anderen Bands zusammen zu arbeiten. Darunter waren Gruppen wie Zygg, Rev oder Wands. Bei diesen Arbeiten entdeckte sie den Soul für sich, und sang ihr erstes Lied auf Englisch, welches auf "Hateshinai Yume wo" zu finden ist.

Aus einer Mischung von Demut und Ablehnung gegenüber dem Show-Business, gepaart mit der Schüchternheit der Sängerin resultierten die immer rareren Auftritte in den Medien. Hinzu kam, dass es weitere sechs Jahre dauern sollte, bis Zard, nun mit Gast- und Supportmusikern, endlich wieder Live auftrat. Dieses fand am 31. August 1999 statt. Gerade diese mediale Abstinenz und informative Zurückhaltung, lässt heute den Erfolg der Sängerin in einem völlig anderen Licht erscheinen.

Anschließend veröffentlichte Zard wieder fleißig CDs, deren Werbung, neben den Oricon Charts, zunehmend auch wieder im Fernsehen stattfand, ob gewollt oder nicht, konnte sich Sakai aum dagegen stellen. Diese Werbung bestand darin, dass die Lieder von Zard als Openings für so bekannte Serien wie Dragonball GT, Detective Conan oder Slam Dunk verwendet wurden.

1998 erschien unter anderem das zweite Best of der Gruppe. Das Fernsehen bediente sich fast jedes neuen Songs der Sängerin, sowohl für TV Doramas als auch für Jingles, wie das von Nescafé, für welches der Song "Itai Kurai Kimiga Afurete Iruyo" verwendet wurde. Ein Jahr später folgte das oben bereits erwähnte allererste Konzert von Zard seit 6 Jahren. Die Karten dafür wurden auf gut Glück unter den Fans verteilt: die 600 Einladungen für das Live waren den frisch erschienenen CDs beigelegt.

Um den Fans, die nicht dabei sein konnten, einen Gefallen zu tun, kündigte man für Anfang Januar des Folgejahres die Veröffentlichung eines Live-Mitschnitts sowie einer VCD mit Teilen des Konzerts an. Aufgrund der gerade mal 300.000 Exemplare großen Auflage blieben beide Releases nicht sonderlich lange in den Regalen liegen. Heutzutage sind beide Veröffentlichungen beliebte Sammlerobjekte. Vor allem, wenn man bedenkt, wie lange die Fans darauf warten mussten, kann man sich leicht die Nachfrage vorstellen und wie stark Zard zu jener Zeit glorifiziert wurden.

Nachdem zwei Bücher mit Liedtexten erschienen waren, folgte eine kleine, gesundheitsbedingte Pause für Sakai, in der einige geplante Releases verschoben werden mussten. Dies machten manchen Fans Sorgen, die aber vorerst unbegründet blieben. Mehrere Songs wurden wieder im Fernsehen verwendet, "Hold me" wurde als Jingle für die Ausstrahlung der Olympischen Spiele in Sydney verwendet. Doch schien Sakai zu jenem Zeitpunkt - aufgrund der Vielzahl an Veröffentlichungen - ausgebrannt, was sich nicht zuletzt auch auf ihre Verkaufszahlen auswirkte. Die Single "Get U're dream" verkaufte sich gerade mal 120.000 Mal und war gleichzeitig Spiegelbild für die etwas kreativlose Sängerin.

Doch mit der viel gelobten Single "Promised You" kehrte Sakai auf die Erfolgsspur zurück. So schien sich das Verschieben der Veröffentlichung um 7 Monate (geplant für Anfang April, kam es erst im November heraus) gelohnt zu haben. Ein gleichnamiges Liedbuch erschien wenige Zeit später. Doch insgesamt machte sich Sakai fortan auch musikalisch rarer, denn es kamen sehr viel weniger Singles heraus.

Ihren zehnten Geburtstag unter dem Namen Zard feierte man mit der Eröffnung ihrer Homepage "zard10th.com", die zwar am 22. Januar Online gestellt wurde, jedoch bis zum tatsächlichen Geburtstag im Februar geschlossen gehalten wurde. Zeitgleich erschien das Album "Toki no Tsubasa" sowie ein Buch mit Partituren fürs Piano.

Für das KONAMI Spiel "Tokimeki Memorial 3" steuerte Zard drei Songs bei, wovon die Fans aber nur beiläufig durch die Pressekonferenz zu der Veröffentlichung des Spiels informiert wurden. Getreu ihrer Art, die Fans bis kurz vor Release, mit Ankündigungen über neue CDs warten zu lassen, um sie dann großzügig zu belohnen, erschienen im November ein weiteres Best of sowie das Buch "10° ~Decimo~", welches mit in Mailand aufgenommenen Fotos und Songtexten gefüllt war.

2002 begann Zard mit der Veröffentlichung des Soundtracks zu "Tokimeki Memorial 3", auf dem sich neben 2 Songs auch fünf Karaoke-Versionen befanden. Im Februar folgte dann die Eröffnung der Internet Seite "Wezard", die fortan, gegen eine geringfügige Gebühr, die Fans unter anderem über längere Zeit im Voraus über neue CDs informieren sollte. Da sie sich weiterhin weigerte, im Fernsehen Werbung zu machen, nutzte Izumi die beiden Zeitschriften "Music freaks" und "J-Groove", um die Veröffentlichung ihrer 34ten Single anzukündigen. Obwohl Wezard seit Februar zugänglich war, ersetzte sie erst im September die alte Seite als offizielle Homepage, und bot den Mitgliedern des Fan-Klubs eine spezielle Kollektion, die die ersten 33 Singles umfasste. Zusätzlich dazu waren noch Videos von Izumi in der Box enthalten.

Zum Ende des Jahres wurde angekündigt, dass der Song "Ashita wo Yume Mite" als Ending für die Anime Serie "Detective Conan" Verwendung finden würde. Dank dieser Werbung wurde es schnell zu einem ihrer bekanntesten Lieder. Dieser Erfolg brachte Sakai dazu, die 35te Single zu veröffentlichen, auf der neben dem Titelsong auch eine Zusammenarbeit mit Ohno Aika und Tokunaga Akihito, die für Komposition und Arrangement zuständig waren, erschien.

Eine Seltenheit war dann im März 2003 zu bestaunen: Sakai Izumi war auf dem Cover von "Music Freaks" zu finden. Dazu kam natürlich auch ein Interview, das 14 Seiten umfasste und zum bis dahin größten medialen Auftritt von Izumi wurde. Im Juli bot ihr Tak Matsumoto an, eine Neuauflage von "Ihoujin", einem Klassiker der in den 70-ern berühmten Sängerin Kubota Aki, zu singen. Auf der B-Seite dieses Projekts sang Kuraki Mai ebenfalls einen Klassiker namens "Imitation Gold". Die Single dazu erschien im August.

Zum Jahresende kündigte Zard etwas an, worauf alle Fans gewartet hatten, ein Konzert das für alle zugänglich war. Das Event startete im März 2004 in Osaka und wurde mit zwei weiteren Konzerten in Tokyo fortgesetzt. Sakai entwarf zudem ein System, über dass sie den Vorverkauf der Compilation "ZARD~WHAT RARE TRACKS!~ Cool City Production Vol.6”" und der Konzerttickets, für die zusätzlichen Auftritte in Kobe und Yokohama, steuerten. Diese beiden Daten blieben aber nicht die letzten. Aufgrund der großen Nachfrage erweiterte Zard die Tournee um Konzerte in Osaka, Nagoya, Fukuoka und dem berühmten Nippon Budokan. Im Januar erschien zudem wieder ein Album, was nicht nur über den Fan-Klub bezogen werden konnte.

Nachdem alle Konzerte absolviert waren veröffentlichte sie ihre 38te Single "Kakegae no nai mono". Tak Matsumoto und Izumi trafen sich im Verlauf des Jahres erneut und arbeiteten auf der Compilation "SUPARUTO! Sweet and tears memorial sport" gemeinsam an mehreren Songs. Auf dieser Sammlung waren die bekanntesten Lieder vertreten, die im Fernsehen für Sportveranstaltungen verwendet wurden. Izumi engagierte sich mehr den je als Komponistin, und traf mehrere Bands wieder, denen sie in der Vergangenheit bereits Songs geschrieben hatte. Darunter waren so bekannte Namen wie Deen oder T-Bolan. Parallel dazu traf sie noch einmal Tak und B'z, was wiederum in einem weiteren Song auf einer Compilation endete.

Im November erschien Single 39, welcher im darauffolgenden Jahr die extra für Detective Conan eingespielte Single "Hoshi no Kagayaki yo" folgte. Im August kam die erste DVD heraus, die wohl Konzertmitschnitte der Tour beinhaltete. Ein weiteres Best of, welches für den selben Tag angekündigt war, wurde annulliert. Dafür wurde aber ein neues Album angekündigt, dass im September herauskam.

Am Sonntag, den 27 Mai 2007 passierte jedoch etwas unerwartetes und schockierendes. Sakai Izumi verstarb während eines stationärem Aufenthalt in einem Tokyoter Krankenhaus, nachdem die Krebskranke Sängerin von einer Treppe 3 Meter in die Tiefe stürzte und einen Tag später den dabei erlittenen Kopfverletzungen erlag.

Sakai war zuvor schon des öfteren - unter anderem in der Pause 1999/2000 - wegen ihrer Erkrankung in Behandlung gewesen. Zunächst handelte es sich bei ihr um Gebärmutterhalskrebs, der Tumor wurde aber im Juni 2006 entfernt. Trotz des erfolgreichen Eingriffs befiel der Krebs im April 2007 ihre Lungen, was zu einem erneuten Aufenthalt im Krankenhaus führte.

Der Verlust dieser charismatischen Sängerin hinterlässt eine schmerzliche und tiefe Lücke in der japanischen Musikwelt. Um so trauriger ist es, dass sie für dieses Jahr ein neues Album und eine Tour geplant hatte, um ihren Fans zu zeigen, dass sie den Krebs bekämpfen will. Nach ihrem Ableben stieg ihr Best Of "Golden Best - 15th Anniversary -" noch einmal an die Spitze der japanischen Charts. Auch zwei Jahre nach ihrem Tod waren wiederveröffentlichte Singles in den Charts anzutreffen. Anlässlich des zweiten Todestages der Sängerin wurde im Nippon Budokan ein Konzert veranstaltet, bei dem unter anderem Mai Kuraki und Hiromi Haneda auf.
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