Review

Onmyo-za - fuuin kairan

18/10/2012 2012-10-18 15:27:00 JaME Autor: Jærn

Onmyo-za - fuuin kairan

Review zum 10jährigen Jubiläum

Mini-Album CD

Fuuin Kairan

Onmyo-za

"fuuin kairan" feiert sein 10-jähriges Jubiläum. Grund genug, den Silberling genauer unter die Lupe zu nehmen:
Los geht’s mit "kasha no wadachi", welches sofort mächtig Tempo macht und bei den Gitarrensoli die außergewöhnlichen Fähigkeiten der Gitarristen Maneki und Karukan hervorhebt. Ein gelungener Eröffnungstitel der ganz ohne Schnörkel zu überzeugen weiß. Danach wird die Geschwindigkeit mit dem Stampfer "dodomeki" vorerst zurückgeschraubt. Sängerin Kuroneko beweist eindrucksvoll, dass sie Töne auch länger als zwei Sekunden halten kann.

Das mitreißende"kamaitachi" hatte bereits zwei Jahre auf dem Buckel - es war bereits 2000 als Single erschienen - und lässt sich aufgrund intelligenter Riffs und enormer Kompaktheit, technisch gesehen, durchaus mit In Flames Klassikern der 90er Jahre vergleichen, ohne gezwungen nach Melodic Death Metal zu klingen. In 80er Power Metal Manier geht es mit "utsusemi ninpouchou" weiter. Eingängige Riffs, unkomplizierter Refrain, starke Nummer aber sicher nicht der Höhepunkt des Albums. Erst bei dem langsamen"tsuchigumo kitan" bekommt auch Bassist Matatabi die Gelegenheit, seine Gesangsfähigkeiten unter Beweis zu stellen - einerseits im "Beauty and the Beast Stil", andererseits auch im fesselnden Refrain im Duett mit Kuroneko. Diese Symbiose aus männlichem und weiblichem Gesang ist sicher die ganz große Stärke dieser Gruppe, welche seit ihren Anfangstagen praktiziert wird, und sie damit auch von jeglichem Einheitsbrei abhebt.

Kurswechsel: "uwabami banzei" klingt nach Musik, welche am fortgeschrittenen Abenden den betrunkenen Japaner in seiner Stammkneipe zum mitlallen und -grölen bringt. Die einfache Melodie sowie das wirre Grölen und Jaulen der gesamten Musiktruppe bilden mit Sicherheit den Tiefpunkt dieser Platte. Ist man vom missglückten Trinklied bereits total entnervt, lässt "shinshoku rinne" wieder aufhorchen. Hierbei handelt es sich wohl um die heftigste Nummer aus dem gesamten Onmyo-Za Repertoire. Schnelles Schlagzeug und rotziger Gesang des Bassisten, die nur von einem balladenhaften Mittelteil unterbrochen werden, um danach bis zum Ende knallhart weiterzumetzeln. Onmyo-Za Alben ohne Balladen gibt es eigentlich nicht, daher wird mit einer solchen die Scheibe geschlossen. "tsuki hime" zögert nicht auch Akustikgitarren und Keyboard einzusetzen und bietet Sängerin Kuroneko genug Platz ihre zarte Stimme zu entfalten.

Zusammengefasst ist zu sagen, dass es sich bei "fuuin kairan" um ein bärenstarkes Mini-Album handelt, welches ohne Schnörkel trotzdem sehr facettenreich ist. Es zeigt die Gruppe vielleicht nicht auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, aber sicherlich von ihrer besten Seite. Stilistisch bewegt man sich zwischen 80er Power Metal und Heavy Metal mit gewissen Thrashanleihen, gepaart mit Frauen- und Männerstimme. Und wie Onmyo-Za zeigen, funktioniert diese Mischung problemlos.

8,5/10 Punkte
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Mini-Album CD 2002-07-14 2002-07-14
Onmyo-za
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